Viktor und ich halten noch immer unsere Hände ineinander, während Klara und Fabrice sehr gerührt neben uns stehen.
Langsam klingt der Applaus ab und der Standesbeamte ergreift nun das Wort.
„Nach eurem Wunsch wird Prof. Dr. Viktor Derfelden seinen Namen in der Ehe beibehalten. Und Leni Schilling wird in der Ehe den Namen Leni Derfelden annehmen. Ist dies noch weiterhin so gewünscht?", hakt der Standesbeamte die letzte Formalie ab.
„Ja", geben Viktor und ich zeitgleich die Zustimmung.
„Dann soll es so sein. Die Eheschließung ist vollzogen und ich spreche euch beiden meine herzlichsten Glückwünsche aus!", verkündet der Mann und reicht uns die Hand.
Viktor und ich schütteln diese formal, dann zieht der Mann sich auch schon zurück in den Hintergrund.
„Meine geliebte Frau Derfelden, ich habe es dir ja gesagt!", betont Viktor lautstark und breit grinsend.
Ich kann nicht anders, rolle dann mit den Augen und habe den perfekten Satz.
„Frau Derfelden geboren Schilling, bitte!", haue ich nun frech raus.
Fabrice und Klara sind die ersten Gäste, die lautstark zu lachen anfangen. Dann schließt sich der Rest an, weil jeder weiß, wie gerne Viktor mich damit aufgezogen hat.
„Ich kann kaum glauben, dass du einen Weg gefunden hast, um mich damit weiter zu ärgern. Aber ich bestehe nun auf dein Versprechen: Du überlässt die komplette Planung der Flitterwochen mir! Und ich habe schon eine Alternative geplant! Jetzt gibt's kein Zurück mehr!", betont Viktor mit breitem Grinsen.
Was soll ich sagen, natürlich erinnere ich mich an das Versprechen. Und weil uns beiden das schon klar war, weil wir dem Standesbeamten nicht erst gestern die Unterlagen zukommen ließen, habe ich auch keine ernsthaften Flitterwochen mit Viktor zusammen geplant.
Also kann er sich austoben.
Beziehungsweise hat er das natürlich schon längst getan.
Leider ist er dabei so unverschämt süß!
„Genug, ihr Turteltauben! Jetzt bin ich dran! Herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit!", verkündet Fabrice und Klara steigt direkt mit ein.
Nach und nach kommen nun die Leute auf uns zu, um uns zu gratulieren und ebenso herzlich zu umarmen. Diese schwarze und weiße Kleidung, mit dem grünen Kontrast der Toskana und dem strahlend blauen Himmel mit warmen Sonnenschein scheint uns heute für den perfekten Tag besonders zuzuspielen.
Mit einem Lächeln schließt meine Mutter mich dann auch in ihre Arme. An sich haben wir kein schlechtes Verhältnis, wir treffen uns nur nicht allzu häufig.
„Ich freue mich so sehr, dass du einen so tollen Mann gefunden hast. Kommt her, ihr zwei!", betont meine Mutter.
Für ihre leicht füllige Figur hat sie doch tatsächlich ein gut aussehendes weißes Kleid gefunden, was ihre Problemzonen umspielt und sie fast jung aussehen lässt. Die blaugrauen Augen habe ich von ihr, dafür ist ihre Haarfarbe ein eher dunkleres Braun. Anders als bei mir, was eher ein helles Braun ist.
Dann umarmt sie uns beide gleichzeitig und spricht noch mehr Glückwünsche und Wohlwollen aus, als ohnehin schon.
„Vielen Dank, Magdalena", sagt Viktor dann zu meiner Mutter und lässt die Bekundungen über sich ergehen.
„Leni hat mir nie erzählt, dass du ein Professor und Doktor bist! In was denn? Religion?", hakt meine Mutter dann nach.
Ich muss mich schwer zusammenreißen. Nun, ich habe wirklich kaum mit ihr gesprochen und wenn ich sie besuchen war, was ich seit Viktors Kennenlernen an einer Hand abzählen kann, dann habe ich nie groß Details verraten. Ich hätte auch nicht gewusst, wo ich da anfangen soll.
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Verbunden mit einem Vampir
FantasyBis zu diesem Augenblick im Einkaufsladen nahm Leni an, Vampire seien nur Erfindungen des menschlichen Einfallsreichtums. An genau diesem Abend wurde sie dann eines Besseren belehrt. Was Leni noch nicht weiß: Der Mann, mit dem sie zusammenstößt, hei...