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Nachdem wir den Schlüssel an der Rezeption abgegeben hatten, gingen wir zurück zum Auto. Die Fahrt war ruhig, erfüllt von einem Gefühl von Zufriedenheit und einer leichten Spannung, die von der Realität herrührte, in die wir nun zurückkehrten.

Während der Fahrt hielt Barış meine Hand, und ich spürte die Wärme und Sicherheit, die von ihm ausgingen. Doch meine Gedanken begannen bereits zu kreisen.

Als wir in der Nähe meines Hauses ankamen, fuhr Barış in eine Seitenstraße und hielt an einem unauffälligen Platz, wo wir uns verabschieden konnten.

Er ließ meine Hand langsam los und beobachtete, wie ich aus dem Auto stieg. „Schreib mir, wenn du zu Hause bist," sagte er noch, bevor ich die Tür schloss.

„Das mache ich," versprach ich, bevor ich mich abwandte und in Richtung meines Hauses ging.

Als ich die Eingangstür leise öffnete und ins Haus trat, bemerkte ich sofort die Stille, die das Haus umgab. Es war bereits spät, und ich vermutete, dass Uğur ins Bett gegangen war. Doch als ich vorsichtig ins Wohnzimmer blickte, sah ich ihn auf der Couch schlafen, in eine Decke gehüllt. Sein Gesicht wirkte entspannt, aber ich konnte die Erschöpfung und Sorgen erkennen, die sich in seinen Zügen eingeprägt hatten.

Ich beschloss, ihn nicht zu wecken und schlich mich leise nach oben in mein Zimmer. Dort zog ich mich um, schlüpfte in bequeme Kleidung und nahm mir einen Moment Zeit, um tief durchzuatmen. Meine Gedanken waren noch immer bei Barış, ich schrieb ihm wie versprochen eine Nachricht das ich Zuhause bin. Als ich zurück ins Wohnzimmer ging, setzte ich mich neben Uğur auf die Couch und legte sanft eine Hand auf seine Schulter.

„Abi..." flüsterte ich leise
und schüttelte ihn sanft.

Er murmelte etwas Unverständliches, bevor er langsam die Augen öffnete und mich verschlafen ansah.

„Selin?" murmelte er, während er sich aufrichtete und sich den Schlaf aus den Augen rieb. „Wann bist du gekommen?"

„Vorhin.." antwortete ich mit einem sanften Lächeln, versuchte aber nicht weiter ins Detail zu gehen.

„Darf ich wissen wo du warst?" fragte er.
„Du musst nicht alles wissen." sagte ich lachend und er verdrehte die Augen.

Er wollte gersde diskutieren doch ich wechselte das Thema. „Wir haben ein größeres Problem... ich mache mir Sorgen um Rüya. Irgendetwas stimmt nicht mit ihr. Sie verhält sich in letzter Zeit so seltsam und erzählt uns nichts."

Uğur seufzte tief und sah mich einen Moment schweigend an, bevor er schließlich sprach. „Ich habe es auch bemerkt. Es gibt tatsächlich etwas, das dich noch mehr beunruhigen wird." Seine Stimme war ernst, und ich konnte die Anspannung in seinen Worten spüren.

„Was ist passiert?" fragte ich, mein Herz setzte einen Schlag aus.

„Rüya hat sich von Kerem getrennt," sagte Uğur leise, als wolle er die Schwere seiner Worte mindern. „Und das Schlimmste ist, sie hat es über eine WhatsApp-Nachricht getan. Das ist überhaupt nicht ihre Art. Sie verhält sich so, als wolle sie alles und jeden von sich fernhalten."

Ich spürte, wie meine Hände zitterten, als ich diese Nachricht verarbeitete. „Das passt gar nicht zu ihr," sagte ich, meine Stimme brüchig. „Rüya ist sonst so direkt und ehrlich. Warum würde sie so etwas tun?"

Uğur schüttelte den Kopf, seine Stirn in Falten gelegt. „Ich weiß es nicht. Kerem hat versucht, sie zu erreichen, aber sie reagiert nicht. Ich gehe sogar davon aus, dass sie ihn blockiert hat. Etwas muss passiert sein, etwas Ernstes, aber sie redet nicht darüber."

𝒃𝒂𝒔𝒊𝒎𝒂 𝒃𝒆𝒍𝒂𝒔𝒊𝒏Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt