~ Kapitel 66: Es tut mir aufrichtig leid My Lady ~

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(V/N) P.O.V:

Auf dem Anwesen der Phantomhives war es ruhig, zu ruhig. Ich hatte bis vor ein paar Minuten selbst noch tief und fest geschlafen und hatte nicht mitbekommen das nun auch Sebastian das Anwesen verlassen hatte. Der erste Gedanke, der mir durch den Kopf ging, als ich das realisierte, war das, wenn Sebastian nun auch weg war, das Ciel etwas passiert sein musste. Sofort schossen mir weitere schlimme Gedanken durch den Kopf und ich setzte mich in unserem Bett auf. Auch wenn ich wusste das ich das Bett weiterhin hüten sollte, hatte ich den Drang aufzustehen.

Du schaffst das (V/N), du musst einfach nur langsam tun...

Sagte ich zu mir selbst in meinem Kopf und hielt mich beim Aufstehen an dem Bettrahmen fest. Ich wollte nachsehen, ob Sebastian wirklich weg war oder ob er mich nur einfach nicht gehört hatte. Obwohl das zweite ziemlich untypisch wäre für ihn, immerhin hatte er von Ciel den Befehl erhalten auf mich Acht zu geben. Ein paar Schritte bis zur Türe nahm ich mir in meinem Kopf vor und dann hörte ich es, die Eingangstüre wurde geöffnet und jemand trat ein. Wie als hätte dieses Geräusch ein Wunder bewirkt stand ich auf meinen Beinen, hatte den Bettrahmen losgelassen und lief so schnell es mein Zustand zu lies ohne weitere Probleme an die Treppe, die runter zur Eingangshalle führte.

„Sebastian?", hörte ich mich selbst fragen, als ich den Butler meines Partners unten in der Eingangshalle erkannte.

Sebastian hob sofort den Kopf, als er meine Stimme wahrnahm, und sah mit einem leicht geschockten Blick, wieso ich nicht im Bett war zu mir hoch. Sofort machte er ein paar Schritte auf mich zu zur Treppe, ich kam ihm entgegen, bis wir uns am Ende der Treppe trafen. Nun standen wir uns gegenüber und sahen uns beide besorgt an.

„My Lady, ihr solltet das Bett doch nicht verlassen, das wisst ihr doch...", sprach Sebastian zu mir und versuchte mich mit einem Arm an meinem Rücken die Treppe vorsichtig wieder hochzuschieben.

Doch ich weigerte mich der Bewegung nachzugehen, drehte meinen Kopf damit ich ihn direkt ansehen konnte und fragte mit einem zittern in meiner Stimme: „Wieso warst du weg? Wo ist Ciel? Wo ist mein Ciel Sebastian?"

Sofort hielt Sebastian inne und sah mich mit einem Blick an, denn ich nicht von ihm kannte. In seinem Blick spiegelten sich Überforderung und Besorgnis. Wie als wüsste er nicht wie er mir etwas sagen sollte. Sofort kamen mir weitere Gedanken in den Kopf.

Wieso war Ciel nicht bei ihm? Er müsste doch immer bei Sebastian sein...Sebastian kann nur wegen ihm los gegangen sein...Er würde sich keinem Befehl widersetzten, wenn es nicht wirklich ernst gewesen wäre..., wenn Ciel nicht bei Sebastian war, dann...

„My Lady, es tut mir aufrichtig leid...", begann Sebastian, doch weiter kam er nicht mehr.

Mit diesem Satz bestätigte er den schlimmsten Gedanken in meinem Kopf. Ciel würde nicht wieder nach Hause kommen. Ich würde ihn nicht mehr wiedersehen...Als ich das realisierte fing ich an vor Schmerz zu schrien und konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Das durfte alles nicht wahr sein, ich hatte meinen Ciel verloren.... Sebastian versuchte mir noch irgendwas zu erklären, doch ich hörte nicht hin, dann versuchte er mich zu beruhigen, doch ich schlug seine Arme zur Seite, wollte einfach nichts mehr von ihm hören. Er hatte schon genug gesagt.

„Wie konntest du nur Sebastian.... Wie konntest du das nur zu lassen...", sprach ich mit einer zittrigen Stimme und sah ihn durch meine verweinten Augen an.

Doch Sebastian hielt es für schlauer mir nicht zu antworten. Er versuchte mich in seine Arme zu nehmen, um mich zu beruhigen, doch ich wich immer wieder zurück. Ich wollte einfach allein sein und begann langsam die Treppenstufen wieder nach oben zu gehen, was mir schwerfiel.

„My Lady warten sie doch...", erwiderte Sebastian und hielt mich auf noch weiterzugehen.

„LASS MICH IN RUHE! DU HAST SCHON GENUG GESAGT!", fuhr ich den Butler an und erhob meine Hand, doch konnte nicht und ließ sie wieder sinken.

Sebastian gab aber nicht auf und hielt mich davon ab auch nur einen Schritt weiterzugehen. Wieso lies er mich nicht wieder ins Schlafzimmer, ich möchte doch einfach nur ins Bett und weinen. Meinen Verlust in unserem Schlafzimmer verarbeiten. Dort wo ich das Gefühl noch hatte, das Ciel da war.

Aber dann ging die Eingangstüre ein weiteres mal auf und Schritte kamen auf uns zu. Sie hörten sich so an, als würden sie eher rennen als normal gehen...doch die Schritte kannte ich doch...ich würde sie überall wieder erkennen.

„Rose?", hörte ich seine Stimme und hob langsam den Kopf von der Brust des Butlers, denn Sebastian hatte es doch geschafft mich festzuhalten und in seine Arme zu nehmen.

Und da stand er, mein Ciel, genau vor mir. Ich musterte ihn, irgendetwas war anders an ihm und an seinen Klamotten klebte Blut. Doch das war mir in diesem Moment egal, meine Hand legte sich auf Ciels Wange und als ich ihn berührte, realisierte ich das er wirklich vor mir stand. Erleichtert lies ich mich in seine Arme fallen und vergrub meinen Kopf an seiner Brust.

„Ciel...", war das Einzige was mir noch über die Lippen kam, bevor ich einfach nur müde in seinen Armen blieb.

Ciel nahm mich zu sich, sah seinen Butler mit einem sehr ernsten Blick an und fragte: „Was hast du ihr erzählt Sebastian? Das meine Rose so verweint aussieht und komplett fertig mit der Welt ist."

„Ich wollte mich bei der jungen Lady aufrichtig entschuldigen das ich das Anwesen ohne ihr Wissen verlassen habe. Dabei fiel meine Wortwahl auf „Es tut mir aufrichtig leid My Lady", weiter bin ich nicht gekommen, da sie es als Todesnachricht von euch mein Herr aufgefasst hatte. Ich habe mein Bestes gegeben, um es ihr zu erklären das es nur ein Problem gab und ich deswegen vom Anwesen gegangen bin, aber das sie noch kommen werden. Ich entschuldige mich aufrichtig für meine unangebrachte Wortwahl.", erklärte Sebastian seinem Herren.

Ciel schien diese Erklärung einfach nur abzunicken und lief dann mit mir im Arm nach oben ins Schlafzimmer. Dort setzte er mich auf dem Bett hab, zog seinen Mantel aus und legte seinen Hut ab. Ich legte mich beruhigt wieder unter die Decke und kurze Zeit später merkte ich wie sich Ciel neben mich legte. Er legte behutsam seine Arme um mich und zog mich an sich.

„Ich dachte ich hätte dich verloren.", kam es leise von mir, während ich mich an seine Brust kuschelte.

Ciel gab mir einen Kuss auf den Kopf und erwiderte in einer ruhigen Stimme: „Du wirst mich nie verlieren Rose, das ist ein Versprechen."

Ich schenkte ihm müde ein dankbares Lächeln und schloss dann meine Augen. Doch ich bekam noch mit wie Ciel mir versprach das er mir alles morgen in aller Ruhe erklärte, bevor er selbst einschlief.

Ciel x Reader Liebe verändert dichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt