Kapitel 11 - Dahlia

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Noch immer zerstreut von dem was gerade passiert war, setzte ich mich auf den Klodeckel und hörte zu wie Raven aus dem Zimmer verschwand. Laut ließ ich die Luft aus, hatte gar nicht bemerkt wie ich sie angehalten hatte, doch als er das Zimmer verließ fühlte ich mich als würde ich wieder frei atmen können. Das was er getan hatte war mir so unangenehm, doch seine Finger auf meinen Körper zu spüren war auf der anderen Seite auch so intensiv. Jede kleinste Berührung von ihm, brannte sich wie Feuer in meine Haut. Wie er mit mir sprach und mich anfasste, nie hatte ich gedacht, dass mich dies anmachen würde. Doch verdammt nochmal, dieser Typ machte mich an wie sonst keiner. Frustriert fuhr ich mir durch die Haare, dachte daran was er gesagt hatte, ich würde ihm gehören. Hart schluckte ich, was wollte er damit erreichen? Das ich mich in ihn verliebe und er mich dann wie eine heiße Kartoffel fallen lassen würde? Oder meinte er das alles ernst und war wirklich an mir interessiert? Schnell schüttelte ich den Kopf, ich meine ich rede da von Raven. Den wohl am gut aussehenden Typen der ganzen Weltbevölkerung. Er könnte jede haben und jede Frau würde wahrscheinlich dafür morden um an seiner Seite zu stehen. Auf der Lippe kauend dachte ich über die verschiedenen Pros und Contras nach, es gab nicht viele, schließlich kannte ich ihn nicht wirklich. Doch vielleicht würde er mir eine Welt zeigen, in welcher ich mich frei fühlen und endlich ich selbst sein konnte. Hin und hergerissen stand ich auf und lief auf und ab, irgendwas musste ich doch machen. Ich glaubte kaum das Raven mich in Ruhe lassen würde, nicht nach der Sache im Bett. Er war so besitzergreifend, das gefiel mir, irgendwie. Dennoch war er ein Freund meines Bruders, Maze würde es niemals gut heißen.
„Ach nicht zu vergessen, du kommst zu spät zur Schule liebes." Durch Ravens Stimme und dem klopfen an der Tür wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. „Warte was?", schockiert stieß ich die Worte aus, riss die Klotüre auf und rannte direkt gegen Ravens Brust. „Fuck, was bist du? Eine verdammte Stahlwand?", knurrte ich wütend, während ich mir die Stirn rieb. „Das sind alles Muskeln liebes.", schnurrte er und lächelte mich charmant an. „Klar doch, alles was du sagst.", mit dem besten lächeln sah ich ihn an und versuchte ihn auf die Seite zu schieben was ziemlich scheiterte. „Kannst du nicht endlich gehen?", seufzte ich genervt auf. „Warum denn? Ich mag es wenn du mich berührst.", grinste er dreckig und sofort nahm ich meine Hände von seinem Oberkörper weg. „In deinen Träumen vielleicht.", fauchte ich. „Oh wenn du willst können wir meine Träume sofort ausleben, hier und jetzt." Er kam einen Schritt auf mich zu und packte mich an der Hüfte. „In deinem Bett, im Badezimmer, in der Küche oder im gesamten Haus.", flüsterte er mir ins Ohr und stich mit seinen Händen meine Seiten hoch unter mein Shirt, worauf ich eine Gänsehaut am ganzen Körper bekam. „Das alles sollte in deinen Träumen bleiben.", flüsterte ich zurück, dachte eigentlich dabei das meine Stimme stark und frech wirkte, doch wo ich sie selber hörte, wie sie zitterte und nur ein Hauch war, wurde ich rot wie eine Tomate. Er grinste darauf nur und ließ mich los um eine Schritt von mir weg zu treten. „Dafür haben wir noch ganz viel Zeit liebes, du allerdings musst in die Schule." Er drehte sich um und öffnete meine Türe um in den Flur zu treten. Immer noch stand ich auf der selben Stelle wo er mich zurück gelassen hatte und spürte seine ganzen Berührungen auf meiner brennenden Haut.

„Kommst du nun endlich?", rief er zu mir und riss mich dabei aus meinen Gedanken an ihn. „Ja.", krächzte ich und lief zu meinen Kleiderschrank um mich um zu ziehen. Gott dieser Junge machte mich verrückt, dabei kannte ich ihn nicht wirklich und trotzdem infiltrierte er meine Gedanken und meinen Körper. Ob das nur so gut war, wusste ich noch nicht. Schnell angezogen rannte ich die Treppen nach unten wo Raven schon auf mich wartete. Wie er an der Wand lehnte, mit den verschränkten Armen vor der Brust, wodurch sich das Hemd an seinen Oberkörper wie eine zweite Haut schmiegte, ließ mich hart schlucken. Hitze brannte sich in meinen Unterleib und ich presste meine Schenkel zusammen um dieses ziehende Gefühl zu ignorieren, doch es führte nur dazu, dass ich es noch mehr spürte. Auch Raven schien es aufgefallen zu sein, denn er grinste mich wissend an. „Komm liebes, ich bringe dich zur Schule." Er stieß sich von er Wand ab und öffnete mir die Türe, aus welcher ich mit roten Kopf raustrat. Hinter mir schloss er sie wieder und legte seine Hand auf meinen unteren Rücken um mich zu seinem Auto neu schieben. Schon alleine diese kleinste Berührung von ihm, ließ meinen Körper in Flammen stehen. An seinem Auto angekommen ging er mit mir zur Beifahrerseite um mir die Türe zu öffnen. „Danke.", murmelte ich und setzte mich auf den Sitz, während er die Tür schloss um rüber zu seinem Platz joggte um sich dann auf die Fahrerseite zu setzen. Die Fahrt verlief schweigend, dennoch wanderte mein Blick immer auf seine Seite rüber und beobachtete ihn wie er mit konzentrierten Blick auf die Straße uns zur Schule brachte. „Wenn du mich weiter so anschaust, garantiere ich für nichts um gleich hier anzuhalten und über dich herzufallen." Weiter gerade ausschauend durchbrach Raven die Stille und empört schnaubte ich auf. „Bitte?", fassungslos sah ich ihn an. „Deine eigene Schuld, wenn du mich weiter so mit deinen Blicken auffrisst.", grinste er. „Du hältst ganz schön viel von dir, oder nicht?" Ich war Stolz auf mich, meine Stimme hatte sich nicht einmal schwach angehört. „Kann ich ja nur, ich meine so wie du mich anhimmelst." Zuckte er mit seinen Schultern. „Ich glaube du spinnst doch? Warum sollte ich dich anhimmeln?", aufgebracht warf ich meine Arme nach oben und funkelte ihn an. „Deine Körpersprache sagt vieles aus.", verschmitzt grinste er mich an. Ich drehte meinen Kopf weg und sah aus dem Fenster raus, wusste nicht was ich darauf antworten sollte, denn schließlich hatte er recht. Mein Körper reagierte auf ihn, auf seine Stimme, allein schon auf seine Ausstrahlung, welche so dominant und herrschend war. „Hat es dir die Sprache verschlagen?", verzog er seinen Mundwinkel anzüglich. „Nein, auf so ein Gespräch lasse ich mich nicht ein.", stotterte ich, räusperte mich einmal und versuchte starr seinen Blick stand zu halten. Auch er wendete seinen Blick nicht von mir ab und währenddessen gab er noch mehr gas. Auf die anderen Autofahrer achtete er nicht und dabei fühlte es sich an, als würde er mir in die Seele schauen. An einer roten Ampel hielt er an und wendete sein Gesicht wieder dem Straßenverkehr zu. „Dennoch bist du erregt.", spottete er und sah zu meinen Schenkeln runter, welche ich angespannt zusammen gepresst hatte. Endlich erblickte ich das Schulgebäude und noch nie war ich so froh dies zu sehen. In seiner Nähe zu sein machte mich verrückt, ich wusste nicht wie ich ihn einschätzen konnte, erst recht nicht ob er das alles ernst meinte was er zu mir sagte. Doch diese Gefühle welche er in mir hervor brachte und mich in eine Dunkelheit verfrachtete, machte mir Angst. Angst, mich zu verändern und nicht mehr ich selbst zu sein. Es war für mich nicht einmal schlimm zu spät zur Schule zu kommen, oder nicht meine Hausaufgaben gemacht zu haben, es war mir sogar egal. Und diese Veränderung an mir gefiel mir irgendwie, genau davor hatte ich Angst.
„Willst du nun aussteigen oder doch weiter in meiner Nähe bleiben?", riss mich Ravens rauchige Stimme aus den Gedanken und ich blickte zu ihm. „Nein, danke fürs mitnehmen.", murmelte ich und schloss die Autotüre auf um auszusteigen. Schnell schloss ich die Türe wieder und machte mich auf den Weg zur Eingangstüre, mit dem Wissen, ich würde saftigen Ärger von meinem Lehrer bekommen. Tief ausatmend drückte ich die Türe auf und ging den leeren Schulflur entlang. Kein einziger Schüler war mehr auf den Fluren zu sehen, was klar war, schließlich saßen sie alle brav im den Klassenzimmern und hörten ihren Lehrern zu. Aufgeregt blieb ich vor meiner Klassentüre stehen, nahm nochmals einen tiefen Atemzug, bevor ich kurz klopfte und langsam die Türe aufmachte. „Ah, sieh an, wer sich doch meinen Unterricht beugen möchte.", zynisch grinste mich Mr. Greenhouse an, worauf ich innerlich die Augen verdrehte. Ich konnte ihn nicht ausstehen und neben bei gesagt, er mich auch nicht, keine Ahnung warum. „Tut mir leid, ich habe verschlafen.", murmelte ich, hielt den Kopf gesenkt und machte mich zu meinen Platz neben Courtney und Noah auf. Schnell setzte ich mich zu den beiden, welche mich mit neugierigen Blicken musterten. „Sag mal, warum kommst du denn so spät?", flüsterte Noah mir grinsend ins Ohr als er sich zu mir rüber beugte. „Wie gesagt, ich habe verschlafen.", flüsterte ich zurück ohne meinen Block von der Tafel abzuwenden. „Ach und das hatte nichts mit diesen heißen Typen zu tun welcher dich vor der Schule rausgeworfen hatte?" Mein Kopf schnellte in die Richtung von Noah, welcher mich schelmisch angrinste und mit den Augenbrauen wackelte. „Was? Nein, er hat mich freundlicher weise nur her gefahren.", stotterte ich. „Mhm, erst holt er dich ab und dann genau wo du verschlafen hast, bringt er dich netterweise in die Schule?", wieder sah er mich mit wackelnden Augenbrauen und verzog seien Mund zu seinem Kussmund, woraus Schmatzgeräusche kamen. „Halt die Klappe.", lachte ich und schlug in meine Faust in die Schulter. „Erst kommen sie zu Spät in meinen Unterricht und nun stören sie ihn auch noch.", unterbrach uns Mr. Greenhouse wütend, während ich nur entschuldigend meinen Blick wieder nach vorne wandte. „Tut mir leid.", nuschelte ich. „Wir reden später weiter.", raunte mir Noah entgegen. Komischerweise hatte sich Courtney noch gar nicht in das Gespräch mit eingebracht, was nicht normal war. Schließlich hatte sie immer versucht mich mit irgendeinen Typen zu verkuppeln, doch jetzt sah sie mich nicht einmal an. Ich dachte mir nichts dabei und versuchte weiter den Unterricht zu folgen und machte mir Notizen für die nächste Prüfung. Doch meine Gedanken wanderten immer wieder zu Raven, wie er mich ansah und wie seine Berührungen sich anfühlten. Er lies mich frei fühlen, frei von all den Vorschriften und der Angst zu versagen.

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