Aus meinem Leben gerissen

Kapitel 1: Ein unerwartetes Treffen

Greta stand vor ihrem Kleiderschrank und ließ ihren Blick über die Kleidungsstücke schweifen. Sie war unschlüssig, ob sie wirklich ausgehen sollte, aber Malina hatte sie so sehr ermutigt, dass sie sich am Ende doch überreden ließ. Ihre beste Freundin war immer diejenige, die das Leben leicht nahm und Greta dazu brachte, ein wenig aus ihrem Alltag auszubrechen.

„Los, Greta! Heute Abend wird großartig. Wir haben so lange nicht mehr richtig gefeiert!“ rief Malina von der Tür aus, wo sie bereits ungeduldig wartete.

Greta seufzte, zog schließlich ein schwarzes Kleid aus dem Schrank und schlüpfte hinein. Es war schlicht, aber elegant, genau wie sie es mochte. Sie ließ ihr blondes Haar locker über die Schultern fallen und betrachtete sich kurz im Spiegel. „Na gut, Malina. Aber wenn es langweilig wird, gehen wir nach einer Stunde, okay?“

„Abgemacht,“ grinste Malina und zog Greta mit sich aus der Tür.

Der Club war voll, die Musik dröhnte durch den Raum, und bunte Lichter blitzten über die tanzende Menge. Es war genau die Art von Ort, die Greta normalerweise mied, aber heute fühlte sie sich aus irgendeinem Grund anders. Vielleicht lag es an Malinas unermüdlichem Enthusiasmus, vielleicht daran, dass sie einfach mal abschalten wollte.

„Komm schon, lass uns tanzen!“ rief Malina über die Musik hinweg und zog Greta direkt auf die Tanzfläche. Sie lachten, bewegten sich im Takt der Musik und ließen sich von der Atmosphäre mitreißen.

Nach einer Weile entschied Greta, eine Pause einzulegen, und ging zur Bar, um sich etwas zu trinken zu holen. Während sie auf ihr Getränk wartete, bemerkte sie, dass ein junger Mann sie beobachtete. Er war groß, durchtrainiert, mit braunen Haaren und auffallend grünen Augen, die im schummrigen Licht des Clubs leuchteten. Er hatte etwas Faszinierendes an sich, etwas, das Greta nicht genau benennen konnte.

Er lächelte und kam auf sie zu. „Hey, ich bin Lukas,“ sagte er, seine Stimme war tief und angenehm. „Du siehst so aus, als ob du gerade ein bisschen Ruhe vom Trubel brauchst.“

Greta lächelte zurück, leicht verlegen. „Ja, ein bisschen. Es ist ziemlich laut hier.“

Sie unterhielten sich kurz über die Musik, den Club und wie selten Greta normalerweise feiern ging. Es war ein flüchtiges Gespräch, aber es hinterließ einen Eindruck bei ihr. Bevor Lukas sich verabschiedete, tauschten sie ihre Instagram-Namen aus. „Ich schreib dir später,“ versprach er und verschwand wieder in der Menge.

Als Greta zu Malina zurückkehrte, konnte sie das Lächeln auf ihrem Gesicht nicht verbergen. „Wer war das?“ fragte Malina neugierig.

„Ein Typ namens Lukas. Er war ganz nett,“ antwortete Greta.

Malina zog skeptisch eine Augenbraue hoch. „Irgendwie fand ich den komisch. Pass auf dich auf, Greta. Ich hab kein gutes Gefühl bei ihm.“

Greta winkte ab. „Ach, Malina, du machst dir immer zu viele Sorgen. Es war nur ein harmloses Gespräch. Außerdem ist er echt nett und sieht gut aus.“

Malina zuckte mit den Schultern. „Na gut, wenn du meinst. Aber bleib vorsichtig, ja?“

Die beiden Freundinnen tanzten weiter und genossen den Abend, aber in Gretas Kopf spukte der Gedanke an Lukas herum. Es war nichts Besonderes gewesen, und doch fühlte sie sich zu ihm hingezogen.

Als sie schließlich nach Hause kamen, war es bereits spät in der Nacht. Greta legte sich ins Bett und scrollte müde durch ihr Handy, als plötzlich eine Benachrichtigung aufblinkte. Eine Nachricht von Lukas auf Instagram: „Gute Nacht, Greta. War schön, dich kennenzulernen. :)“

Greta spürte, wie ihr Herz einen kleinen Sprung machte. Sie antwortete mit einem kurzen „Gute Nacht, Lukas. Hat mich auch gefreut,“ und legte das Handy zur Seite. Trotz Malinas Warnungen war sie gespannt, was der Kontakt zu Lukas bringen würde.

Mit diesen Gedanken schlief sie schließlich ein, nicht ahnend, wie sehr diese Begegnung ihr Leben noch verändern würde.