Mir wird schon nichts geschehen...

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Es war ein Abend wie jeder Andere. Es herrschte Frühsommer und selbst die tiefsten Nächste beinhalteten noch genug Wärme um ohne Jacke herumlaufen zu können. Doch jetzt strahlte noch die Sonne, wenn es sich auch dem Sonnenuntergang zuneigte. Wie spät war es denn gerade? Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet, dass der kleine Zeiger gerade auf die 8 zugegangen war. Ein schuldbewusstes Lächeln zog sich bei dem Anblick auf ihre Lippen: 
„Da habe ich wohl die Zeit vergessen..." Ihre Eltern würden sie umbringen, wenn sie wüssten, dass sie gerade so spät alleine unterwegs war. Zwar hatte sie ihnen eine Nachricht geschrieben, aber das würde deren Ärger wohl in keiner Weise abebben lassen. Kosaka Yoriko, die Oberschülerin mit Haselnussbraunen Haaren, die bis zu ihrem Nacken reichten, musste leicht auflachen. Wenn Touka das auch wüsste, dann hätte sie ihr wohl eine riesige Rede verpasst. Aber was hätte sie anderes tun können? Der Grund wieso sie nun so lange den Sinn für die Zeit scheinbar verloren hatte, war ganz einfach: Sie hatte bis eben gelernt. Vor einigen Minuten hatte sie sich noch von Touka getrennt vor der Bibliothek getrennt. Apropos Touka: Es war nicht lange her, dass Touka ihren Geburtstag gefeiert hatte, oder viel mehr nicht... Denn dieser Tag hatte sie mit ziemlich schlechter Laune zu Ende geführt... Sie konnte sich noch gut daran erinnern, wie sie davon geeilt war, als Yoriko ihr das Geschenk des schwarzhaarigen Augenklappenträgers überreicht hatte. Eine Person, die für sie immer noch mit vielen Rätseln verbunden war. Das erste Mal hatte sie ihn gesehen, als sie Touka einen Eintopf vorbei gebracht hatte. Da war es wohl ziemlich klar gewesen, dass er ihr Freund war! Doch das hatte die Blauhaarige immer wieder vehement verneint, wieso? Was war er dann? Irgendwie redete Touka überhaupt nicht gerne über ihn... Schon gar nicht die letzten Monate über. Immer wenn sie ihn nur ansatzweise erwähnte, zeigte sich eine Traurigkeit in ihrem Blick, wie sie es noch nie von ihr gesehen hatte. Was war da bloß geschehen? Hatten sie sich getrennt? Das war wohl die offensichtlichste Antwort auf die Frage, bis eben Toukas Geburtstag geschehen war. Denn an diesem hatte eben jener Augenklappenträger ihr einen Häschenanhänger gegeben um diesen Touka zu überreichen. Sie hatte nicht einmal was fragen können, denn er war sofort wieder verschwunden. Was war da nur los? Sie wusste es nicht, sie hatte keine Ahnung und Touka war die Letzte, die ihr deswegen irgendwie Auskunft geben wollte. Aber sie will ihrer besten Freundin unbedingt helfen, ihr Irgendwie zur Seite stehen, da sie genau dasselbe mit ihr tun würde. Wie kann sie aber, wenn sie ihr doch nichts sagen will.

Während sie in Gedanken versunken war, bemerkte sie nicht wie eine verdächtige Gestalt schon eine Zeit lang sich an ihre Verfolgung gesetzt hatte. Die Straßen des 20. Bezirkes waren noch befahren, doch nichts im Vergleich zu den Arbeitsstunden. Hier und da gingen noch Leute auf dem Bürgersteig einher, aber allgemein herrschte eine ruhigere und entspanntere Atmosphäre als in den Mittagsstunden. Alles war wohl komplett sicher und niemand brauchte sich um etwas Sorgen zu machen... So dachte man zumindest. Wenn auch reger Betrieb herrschte, änderte das nichts daran dass es Phasen gab wo niemand ausser ein paar Leute auf dem Bürgersteig unterwegs waren. Und so eine Phase herrschte gerade. Natürlich machte sich Yoriko deswegen kaum Gedanken, immerhin... Was konnte schon passieren? Sie machte sich nicht einmal die Mühe, sich irgendwelche schlimmen Szenarien vor zu mahlen, immerhin würde sie schon kaum in einen Überfall hineingeraten, nicht wahr? So dachte sie zumindest. Es war die typische Einstellung vieler Menschen, dass es vielleicht anderen Leuten passieren könnte, aber wohl kaum ihnen.

Denn schon im nächsten Moment spürte sie einen unbekannten Zug, der sie geradewegs in die nächste Gasse der Straßen beförderte. Eine gute Weile brauchte sie um halbwegs realisieren zu können, was denn hier nun eigentlich passierte. Ein Körper drückte sich an ihren und in dem Moment als sie schreien wollte, spürte sie eine Hand auf ihrem Mund und der einzige Laut der ihren Lippen entwich war ein leiser, gedämpfter Schrei. Schnell stieg die Panik ihr hoch und die Frequenz ihrer Herzschläge stieg rasant an. Die Aufregung war groß und die Verwirrung ebenfalls. Es war so viel um dieses Gefühl der Hilflosigkeit eine anständige Beschreibung verpassen zu können. Gerade als sie trotz allem noch einmal schreien wollte, spürte sie wie sie gegen die Wand geschmissen wurde. Das klang beschrieben nicht gerade schmerzvoll, doch dem war nicht so. Beim Aufprall stieg ein stechender Schmerz in ihr hoch, der sie fast schon glauben ließ, dass ihr ganzer Körper zerbrochen war. Ein paar Sekunden wurde ihr schwarz um das Sichtfeld und als sie diese wieder geöffnet hat, blickte sie in ein Paar Augen von pechschwarzer Farbe und in dessen Mitte rote Punkte aufloderten. Es war eine Frau, im Studentenalter und doch wirkte sie heruntergekommen. Fettige schwarze Haare wehten wie eine achtlos aufgesetzte Perücke auf ihrem Kopf. Ihr Gesicht war eingefallen und man konnte die Umrisse des Schädels genau erkennen, als wäre die Haut bloß übergezogen. Ihr Körperbau war mager und die Kleidung würde man eher einem männlichen Penner zuordnen, alles war zerschlissen und dreckig.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 12, 2015 ⏰

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Tokyo Ghoul - Die Freundschaft eines MonstersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt