11. Kapitel

8.8K 594 89
                                    

"Boa ja was soll schon sein?!" frage ich harsch. Erst da memerke ich meinen ton und sehe in Harrys etwas erschrockenes Gesicht. "S-Sorry...i-ich dachte weil-"

"Ist egal, ok?!" sage ich danach schnell etwas vorsichtiger. Er dreht sich von mir ab. "Ja." sagt er kalt und arbeitet weiter.

"Ha-" in dem Moment kommt ein neuer Kunde.

Danach ignoriert er mich. Was genau soll das?! Ich meine mal ersthaft, es geht ihn nunmal nichts an.

"Harry!"

Er fährt herum "WAS?!" schreit er angepisst. Ich zucke erschrocken zusammen, als er einen Schritt auf mich zu kommt. Dieses Szenarium hatte ich vorhin schon...aber von Harry hätte ich das echt nicht gedacht. Meine Augen werden groß und ich gehe einen Schritt zurück.

"Was ist eigendlich dein Problem Louis, ich hab doch nur gefragt ob alles gut ist?!!!! Ich versteh dich nicht!" schreit er mich mitten im Laden an, aber es ist gerade keiner da, sodass es keiner hört. Hinten in der Backstube sind die Geräte zu laut.

Ich gehe weiter zurück, als er noch einen Schritt auf mich zu macht und mich sauer anfunkelt .

"S-sorry.." sage ich kleinlaut.

"WAS läuft eigendlich bei dir falsch?!!" diese Frage bricht mich nun komlett. Ich öffne den Mund um etwas zu erwiedern. Schließe ihn aber wieder. Ich hatte gedacht, er würde mich akzeptieren...ja ich war so dumm zu denken er würde mich einigermaßen mögen, aber Jason und die anderen beiden, haben nunmal recht. Ich bin eine Scheiß Schwuchtel, die keiner braucht, die nur Probleme mit sich bringt und sowieso unnötig.

Ich schubse ihn zur Seite, und renne aus der Tür. Boa bist du eine Heulsuse, Tomlinson. Kein wunder, dass dich keiner leiden kann.

Ich laufe immer weiter und weiter weg...naja bis ich eben vor meiner Tür stehe. Ich lasse die Tür hinter mir laut zufallen...extra und verschinde gerade wegs ins Badezimmer, wo ich mich erstmal unter die Dusche stelle.

Irgendwann sitze ich dann auf dem Sofa und habe mir einen Salat gemacht...einen kleinen...weil ich fett bin. Erst wollte ich mir ne Pizza bestellen, aber dann habe ich mich vor den Spiegel gestellt und diesen ganzen Schwabbel an mir gesehen. Dadran muss sich was ändern....SOFORT. Ich beschließe mich ab jetzt sofort, bis ich wieder dünn und hübsch bin...naja akzeptabel und nicht mehr so zum kotzen hässlich bin, nur noch von Mineralwasser und Obst und Gemüse ohne jegliche Kalorien zu essen, so wenig wie möglich.

(nur um das mal ganz klar dar zu stellen, Louis ist perfekt, gut, wollte ich nur erwähnen)

Der Fernseher ist ausgeschaltet, es läuft nichts gutes und wenn ich ehrlich bin, finde ich gerade auch alles scheiße, was dort läuft, aber das liegt wahrscheinlich eher an mir, als an dem Programm.

Ich sitze eine Ewigkeit einfach nur auf dem Sofa und mache nichts. Die ganze Zeit kreisen meine Gedanken nur um die Frage, Warum Ich. Warum kann ich nicht normal sein. Einfach ein 23 jähriger der irgendwann mal eine langweilige Werbeagentur übernehmen wird, wobei das auch noch nicht sicher ist, denn mein Vater weiß nichts von meiner Neigung zu Männern. Und das Problem ist, ich kann ganz einschätzen, wie er reagiert, wenn der zukünftige Geschäfftsführer einer der großten Werbeagenturen der UK sich outet, denn offiziell habe ich das noch nicht getan.

Meine Schwestern fänden das, glaube ich, nicht schlimm und bei Lottie könnte ich mir vorstellen, sie würde es feiern. Meine Mum...für sie wäre es auch nicht schlimm...jedenfalls solange sie dann von meinen Schwestern Enkel hat, aber sie würde es mit Humor sagen.

Doch bei meinem Vater kann ich es ganz schlecht..nein..garnicht einschätzen. Ich weiß nicht ob er Homophob ist. Meine Familie kennt sonst keine Leute, die so sind wie ich. Jedenfalls weiß ich davon nichts, und in der Öffendlichkeit würde er nichts sagen, wegen dem Ruf der Agentur und seinem eigenen.

Ich weiß nicht genau wann, aber ich stehe auf und gehe ins Bad. Dort schaue ich auf die große, weiße Uhr. Schon halb 11. Wenn ich morgen pünktlich sein will und einigermaßen Ausgeschlafen...naja sagen wir eher nciht wie eine Vogelscheuche mit übermäßigen Augenringen, sollte ich schlafen gehen.

Mein Handy tue ich noch an die Ladestation und lösche dann das Licht in der ganzen Wohnung.

Am nächsten Morgen bin ich mega spät dran. Die UBahn habe ich schon längst verpasst, also das Auto nehmen. Wie immer...naja was heißt immer, das zweite mal jetzt, parke ich das Auto etwas weiter weg.

Auf dem Weg von Hintereingang noch vorne zum Verkaufsbereich durch die Backstube treffe ich auf einen gut gelaunten Zayn. Komplett normal kann ich immernoch nicht laufen, weshalb ich ihn nur kurz Grüße und schnell wieder verschwinde. Aber mal ernsthaft, wie kann man morgens so gut gelaunt sein. Es ist doch gerade erst die Sonne hinter den Häusern erschienen. Himmel es ist unnormal früh!!

Die Brote sind noch nicht eingeräumt, weshalb ich mir schnell die Schürze umbinde und einfache sie ein zu räumen.

Harry ist irgendwie nicht da, doch dann sehe ich eine Bewegung aus dem Augenwinkel. Harry steht in der Tür zur Backstube und schaut mich an.

"Hi" sage ich schlicht, doch es herscht weiterhin stille.

"Uhm....also ich arbeite ja jetzt hier nurnoch 3 Tage und am ende davon müsste die Bewertung fertig sein" sage ich ertwas unsicher und er nickt. "Ja, die mache ich dir fertig."

Er kommt langsam auf mich zu und fängt wortlos an mir jetzt mit dem Einräumen der Brote zu helfen.

"Louis..uhm..sorry wegen gestern..." er scheint unsicher zu sein, was mich echt verwundert.

"Warum entschuldigst du dich?" frage ich und bereue es im selben Augenblick ausgesprochen zu haben, er wird mir sowieso wieder nur fragen stellen.

"Weil ich dich gestern so angeschrien habe...ich meine ich bin doch nicht blind, du kommst jeden zweiten Tag mit neuen Verletzungen an, ich glaube nicht, dass das gesten ein Fahrradunfall war. Mal ernsthaft, was ist wirklich passiert?!"













Two different Lifes || a larry stylinson lovestoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt