Kapitel 1

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Meine Haare sind mittlerweile völlig durchnässt. Bei jedem Schritt, den ich gehe, plätschert die Schicht aus Wasser unter meinen Schuhen. In den Pfützen um mich herum spiegeln sich die Lichter der Stadt und würde es nicht so stark regnen, könnte man darin vielleicht sogar die Umrisse der Ladenschilder mit ihren Namen erkennen. Ich laufe noch etwas schneller und fange dann fast an zu rennen. Ich renne vorbei an geschlossenen Geschäften und einigen Bars, in denen heute nur wenige Menschen sitzen. Wie ich ihn kenne, sitzt auch Ricky in einer von ihnen. Wahrscheinlich im „The Hideaway". In unserer letzten Sitzung hat er mir erzählt, dass er dort fast jeden seiner Abende verbringt, seitdem ihn seine langjährige Frau verlassen hat. Sie hat ihre zwei Kinder zu sich genommen und nun ertrinkt er seinen Schmerz im Alkohol. Mit ihm werde ich noch einiges zutun haben...
Ab und zu fährt ein Auto an mir vorbei, aber ich mache mir nicht die Mühe, dem Wasser auszuweichen, das unter ihren Reifen hervorkommt und direkt in meine Richtung spritzt. Es würde sowieso keinen Unterschied machen.

Gleich bin ich zu Hause. Ich biege rechts ab in eine Gasse und ich kann nicht mehr so gut sehen, da es hier weniger Laternen gibt und einige der vorhanden auch schon lange kaputt sind.
Ich erreiche den Hauseingang, der durch ein Treppenhaus zu meiner kleinen Wohnung führt. Die Wohnungen in dieser Gegend kosten nicht so viel Geld und sind nicht in dem besten Zustand, aber ich habe viel Mühe und Arbeit in meine gesteckt, um aus ihr einen gemütlich Rückzugsort zu machen, in dem ich mich mittlerweile sehr wohl fühle. Es ist nicht so, dass ich mir die Wohnungen im Stadtzentrum nicht hätte leisten können, aber ich habe mich bewusst für ein Heim etwas abseits von dem Lärm der breiten Straßen und der Hektik, die mit den vielen Menschen einhergeht, entschieden. Ich liebe es hier.
Ich lege meinen Schlüssel auf die Kommode links neben der Tür und hänge meine Strickjacke an die Garderobe, direkt neben die Regenjacke, die ich heute Morgen habe hängenlassen, in dem Glauben, dass ich sie nicht brauchen werde. Dann ziehe ich meine durchnässten Schuhe aus, stelle sie unter die Heizung und gehe auf direktem Wege in Bad, um zu duschen.
Als ich fertig bin, zünde ich ein paar Kerzen an, schalte die Lichterketten, die überall in der Wohnung verteilt hängen ein und setze mich mit etwas zu essen, eingehüllt in eine kuschelige Decke, aufs Sofa, um ein bisschen fernzusehen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 24 ⏰

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