51| Polizei

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„Ouissem, ich li–" begann ich, doch er unterbrach mich abrupt, legte einen Finger auf meine Lippen und machte ein leises Geräusch, um mich zum Schweigen zu bringen

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„Ouissem, ich li–" begann ich, doch er unterbrach mich abrupt, legte einen Finger auf meine Lippen und machte ein leises Geräusch, um mich zum Schweigen zu bringen.

„Shh!", zischte er, seine Augen plötzlich angespannt, als würde er auf etwas konzentriert lauschen. Die plötzliche Unterbrechung riss mich aus dem Moment und ließ eine Welle von Frustration in mir aufsteigen. „Junge, was?" fuhr ich ihn an, mein Herz hämmerte in meiner Brust.

Er ignorierte meinen aufgebrachten Ton und stand langsam von der Couch auf, zwang mich dabei, von seinem Schoß zu rutschen. Ich stolperte ein wenig, verwirrt von seinem plötzlichen Stimmungswechsel, während ich ihn beobachtete. „Warte kurz", flüsterte er leise, sein Blick auf die Tür gerichtet, als würde er etwas hören, was mir entgangen war.

„Hörst du das nicht?", fragte er flüsternd, sein Körper angespannt wie eine gespannte Feder. Ich hielt den Atem an und versuchte, auf seine Frage einzugehen, lauschte in die Stille der Wohnung hinein. Tatsächlich, hinter der Haustür waren leise, gedämpfte Stimmen zu hören, männlich, tief, und sie schienen miteinander zu tuscheln.

Mein Herz setzte einen Schlag aus, als die Realität mit brutaler Härte auf mich zukam. Das, wovor ich die ganze gestrige Nacht Panik gehabt hatte, stand nun unmittelbar bevor.

„Ouissem", flüsterte ich, meine Stimme zitterte vor Angst. „Wer ist da?"

Doch bevor er antworten konnte, brach die Tür mit einem lauten Krachen auf, und eine Gruppe Polizisten stürmte in die Wohnung. Sie waren schnell, zu schnell, um auch nur den Hauch einer Gegenwehr zu leisten.

„Polizei! Hände hoch!" brüllte einer von ihnen, seine Stimme hart und unbarmherzig. Es passierte alles so schnell, dass mein Verstand kaum hinterherkam. Ouissem hob die Hände, seine Augen waren auf mich gerichtet, sein Gesicht jedoch erstaunlich ruhig, fast gelassen.

„W-was...?" stotterte ich, unfähig, die Situation zu begreifen. Mein Herz raste, mein Atem ging flach und unregelmäßig, während die Polizisten auf uns zukamen.

„Runter auf den Boden, jetzt!" befahl einer der Beamten, bevor sie Ouissem packten und ihn brutal zu Boden drückten. Sein Gesicht prallte hart auf das Parkett, doch er blieb still, rührte sich nicht, als sie seine Hände auf den Rücken zwangen und ihm die Handschellen anlegten.

„Nein, lasst ihn in Ruhe!" schrie ich panisch, sprang auf und versuchte, zu ihm zu gelangen, aber ein Polizist trat vor mich, seine Hand warnend erhoben. „Zurückbleiben!" befahl er, seine Stimme bedrohlich, doch ich konnte den Ausdruck von Angst nicht unterdrücken.

„Nein!" schrie ich, meine Stimme überschlug sich vor Verzweiflung. „Lassen Sie ihn los! Er hat nichts getan!"

Doch die Polizisten reagierten nicht auf mein Flehen. Einer von ihnen sah mich mit einem kalten, harten Blick an und sagte: „Ouissem Gasmi, Sie sind wegen des Verdachts des Mordes an Enes Actan festgenommen. Alles, was Sie sagen, kann und wird gegen Sie verwendet werden."

Ich erstarrte... Sie waren wegen des Mordes an Enes hier...

Während sie ihn abführten, drehte Ouissem den Kopf zu mir, und trotz der Handschellen, trotz der Anschuldigungen, lächelte er beruhigend. „Mach dir keine Sorgen, Habibti", sagte er sanft, als ob nichts auf der Welt ihn aus der Ruhe bringen könnte.

Doch wie sollte ich mir keine Sorgen machen? Mein Herz schmerzte, als ich ihn so sah, und die Angst kroch in jede Faser meines Körpers.

Dann, in einem letzten Atemzug, flüsterte er: „Ich liebe dich, Nova."

Seine Worte schnitten tief in mein Herz, ließen die Realität nur noch schmerzhafter erscheinen. „Ich liebe dich auch, Ouissem", flüsterte ich in mich hinein, da mir vor Schock die Stimme zugeschnürt wurde.

Ouissem war unschuldig, und er würde für etwas büßen, das ich getan hatte. „Ich... ich...", stammelte ich, unfähig, meine Gedanken zu ordnen, während mein Blick auf die Polizisten gerichtet war, die ihn fortführten.

„Ouissem!" schrie ich ihnen hinterher, doch sie beachteten mich nicht. Die Tür fiel mit einem lauten Knall ins Schloss, und die plötzliche Stille, die folgte, war fast unerträglich.

Allein gelassen in der Wohnung, spürte ich die kalte Stille wie ein Messer auf meiner Haut. Tränen liefen unkontrolliert über meine Wangen, mein ganzer Körper zitterte. Wie konnte das passieren? Warum war das passiert? Doch die einzige Antwort, die ich bekam, war das schmerzhafte Echo meines eigenen Schreis in der leeren Wohnung...

 Wie konnte das passieren? Warum war das passiert? Doch die einzige Antwort, die ich bekam, war das schmerzhafte Echo meines eigenen Schreis in der leeren Wohnung

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Ein Junge von der Straße | O.G.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt