Der nächste Morgen kam schneller als gewollt. Nicht mehr lange, dann sind Ferien., dachte ich mir und ging nach unten, wo ich den Weg mit meinen Großeltern kreuzte.
„Guten Morgen und gute Nacht", murrte ich, da sie gerade wieder nach Hause gekommen waren.
„Guten Morgen", erwiderte mein Opa und ließ sich gerade einen Kaffee raus.
„Ich komme heute etwas später nachhause und werde zum Abendessen nicht da sein", gab ich ihm Bescheid. „Ich esse dann, sobald ich wieder zu Hause bin", hängte ich an.
„Okay. Bis heute Abend."
„Bis heute Abend. Hab euch lieb", rief ich und war schon außer Haus. Ich lief die Straße entlang um zur U-Bahn zu kommen. Etwas wacher und besser gelaunt, stieg ich einige Haltestellen weiter aus der U-Bahn und legte den letzten Rest zu Fuß zurück. Von Peter war bisher nichts zu sehen. Vermutlich käme er wieder zu spät.
„Guten Morgen." Wenn man von Teufel spricht., dachte ich mir und wandte mich zu ihm um.
„Dir auch einen guten Morgen", lächelte ich „Kleiner Tipp, deine Schwingerei ist keines falls unauffällig", erinnerte ich ihn daran.
Demonstrativ blickte er sich um.
„Was? Mich hat niemand gesehen", spielte er die Situation runter.
„Noch nicht", mahnte ich weiterhin zur Vorsicht.
„Du hast bei May einen positiven Eindruck hinterlassen", wechselte er geschickt das Thema.
„Das freut mich", lächelte ich und passierte das Tor um auf das Uni Gelände zu gelangen. Wir gingen an unseren Spind und legten alle notwendigen Utensilien in unsere Rucksäcke.
„Ich bin froh, wenn bald Ferien sind", ließ ich verlauten, als wir uns auf den Weg zur ersten Stunde machten.
„Ich möchte dir deine Illusion nicht rauben, aber wir haben keine Ferien. Zumindest nicht in dem Sinne", erinnerte er mich taktvoll daran.
„Danke Peter", rief ich und sah ihn an. „Das ist genau die Aufmunterung die ich jetzt brauchte."
„Ich sag dir nur wie es ist", breitete er seine Arme aus als wollte er die Aussage abstreiten. Diesmal war ich es die spontan das Thema wechselte.
„Du hast May nie erzählt, dass du Spider-Man bist?", flüsterte ich fast schon.
„Wenn sie es wüsste, würde sie durchdrehen", antwortete er sofort. „Sie würde es verbieten und sagen, dass ist die Aufgabe der Polizei." Ich liebte es wenn Peter, während er sprach, mit Händen und Füßen gestikulierte. „Was grinst du?", grinste nun er und sah mich fragend an.
„Es ist süß wenn du wie wild gestikulierst", kicherte ich amüsiert und setzte mich auf meinen Platz.
„Das findest du süß?", fragte er als würde ich einen Witz reißen.
„Ja das finde ich süß", bestätigte ich und holte meine Sachen raus.
„Du bist süß", spielte er den Ball zurück.
„Ich und süß?" war ich es nun, als hätte Peter einen Witz erzählt und lachte auf.
Pünktlich zur Klingel kam unser Bio Lehrer in den Raum. Er grüßte und und kam sofort zum Thema.
„Wir machen in der nächsten Stunde einen Ausflug", verkündete er und Jubel brach in der Klasse aus. „Und zwar ins Museum." Sofort schwang die Euphorie um.
„Das ist langweilig", rief Joshua dazwischen.
Ich hingegen warf einen Blick zu Peter rüber, da ich nichts gutes ahnte.
„Nicht irgendein Museum", sprach Mr. Johnson. „Wir werden uns das Naturkundemuseum ansehen. Wenn ich mich nicht täusche, dürfte Miss Burke bestens im Bilde darüber sein", wandte er das Wort an mich. Mein Kopf schnellte hoch und wir sahen uns an. „Erzählen Sie uns doch etwas darüber", bat er mich.
„Was sollte ich Ihnen darüber erzählen, Mr. Johnson?", fragte ich überrumpelt.
„Wie wäre es mit der aktuellen Ausstellung? Ich hörte Sie werden nun auch lebende Tiere ausstellen. Genauer gesagt Spinnen."
„Ja aber das ist erstmal nur temporär", antwortete ich schnell. „Da ist nicht wirklich etwas Interessantes zu sehen", wollte ich das Thema abwürgen.
„Okay ich versteh schon. Sie sind zur Verschwiegenheit verpflichtet", meinte er etwas abfällig. Ich runzelte meine Stirn. Sonst war Johnson immer gut gelaunt. Wieder blickte ich zu Peter. Das merkwürdige Verhalten hielt über die gesamte Stunde an und ich war froh, mit Pete darüber reden zu können.
„Was war denn mit Johnson los?" fragte ich leise als wir zur nächsten Stunde liefen.
„Ich weiß es nicht, aber etwas stimmt hier nicht."
„Da bin ich bei dir", antwortete ich und seufzte auf. Das Thema beschäftigte mich noch für eine Weile, als mein Handy in der Hosentasche vibrierte. Unauffällig zog ich es raus und checkte die SMS. Sie war von meiner Oma, die mir mitteilte dass sie am Samstag Abend grillen wollte. Fix tippte ich eine Antwort und versuchte den Unterricht wieder zu folgen.
„Was denkst du, könnte Johnson ein neues Opfer von Oscorp geworden sein?", fragte ich leise, als wir uns in der Mittagspause einen ruhigen Platz suchten.
„Es ist alles möglich. Oscorp schreckt vor nichts zurück", antwortete er abfällig.
„Wir sollten wachsam sein", bemerkte ich leise und blickte mich auf dem Campus Gelände um.
„Hm-hm", machte Peter. „Und ein Grund mehr, dass wir mit dir voran kommen", fügte er ebenso leise hinzu.
„Scheint wohl so", seufzte ich. „Übrigens meine Großeltern wollen am Samstag grillen. Vielleicht möchtest du auch kommen?" fragte ich und blickte zu ihm.
„Am Samstag?" fragte er worauf ich nickte.
„Hast du Lust?" wollte ich wissen.
„Klar. Also wenn es auch für deine Großeltern okay ist, gerne", stimmte er zu.
„Super. Ich dachte es ist nichts förmliches sondern eher in einer lockeren Atmosphäre", wollte ich Peter den Druck nehmen.
„Nein alles gut", antwortete er schnell und blickte zu mir auf, wobei er mit den Fingern über seine Unterlippe strich.
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ActionStephanie Burke ist eine 22-jährige Studentin. Nebenbei arbeitet sie im American Museum of Natural History und lebt noch bei ihren Großeltern. Doch bald wird ihr Leben gewaltig auf den Kopf gestellt... Das Urheberrecht der Charaktere und Unternehmen...