Heute ist der Tag des großen Konzerts, doch der Uchiha fühlte sich mehr als nicht bereit dafür. Sein Herz schmerzte nach wie vor und er vermisste die Nähe des kleinen Blondschopfs ungemein.
Nachdem er gestern wieder in seiner Mietwohnung angekommen war, saß er wie eine leere Hülle einfach nur da und hat vor sich hinvegetiert.
Er ignorierte die Anrufe seines Bruders, versucht irgendwie zu schlafen, um wenigstens eine Zeitlang die Gedanken an den Blondschopf zu vertreiben, doch dieser sei ihm nicht gegönnt.
Nun stand er mit dunklen Augenringen in seiner Wohnung und zog sich seinen sündhaft teuren Anzug an, mit dem er heute zu seinem Konzert gebracht wird, nur damit er sich dann dort nochmal umziehen kann.
Ein Klopfen holte ihn in die Realität zurück und wie ein Zombie lief er zur Tür, um diese aufzumachen. Vor der Tür stand sein großer Bruder Itachi, der an einem Ohr ein Telefon hängen hatte, um immer in Kontakt mit den anderen Mitarbeitern zu stehen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
„Sasuke bist du soweit?", fragte er, ohne den Blick auf den Star zu richtigen. Er schob sich an ihm vorbei in die Wohnung und Sprach einige Worte in das Telefon. Sasuke dagegen bekam nichts mit.
Es fühlte sich so an, als würde er immer mehr ertrinken und niemand kann ihm helfen, denn das ganze hatte er selbst verzapft.
Was wäre gewesen, wenn er von Anfang an ehrlich gewesen wäre? Wäre es genauso gelaufen und sie wären sich so nah gekommen? Oder hätte Naruto ihn dann anders behandelt? Doch egal wie sehr er sich den Kopf darüber zerbrach, es änderte an der jetzigen Situation nichts mehr.
Mit schweren Schritten lief er zur Tür, doch noch bevor er dieser erreichte, drehte er sich zu seinem Bruder um. „Itachi können wir bitte kurz bei dem kleinen Kiosk hier im Ort halten?", fragte er und zum ersten Mal richtete der ältere seinen Blick auf Sasuke.
Bei dem Anblick erschrak er und lief besorgt auf seinen Bruder zu. „Sasuke was ist passiert?"
Der jüngere schüttelte jedoch nur mit dem Kopf. Er konnte noch nicht drüber sprechen. „Bitte es ist wichtig das wir dahin fahren und ihr mich da kurz alleine reinlasst." Eindringlich sah Sasuke Itachi an, der ihm einen prüfenden blick zuwarf.
Er konnte die Sorge und Angst in den schwarzen Augen erkennen, weswegen er schließlich nickte. „Okay du hast 5 Minuten Zeit. Mehr Zeit kann ich dir nicht verschaffen."
Erleichtert atmete Sasuke durch. Der erste Schritt wäre gemacht, denn er kann Naruto nicht einfach so aufgeben. Dieser kleine Blondschopf ist was ganz Besonderes und verdient nur das Beste.
Gemeinsam saßen sie in der großen Limousine, die ein paar Minuten später vor dem Kiosk hielt. „5 Minuten!", warnte Itachi, doch in seinem Blick lag Sorge. Schnell nickte Sasuke und stieg mit zittrigen Knien aus dem Auto.
Er holte nochmal tief Luft und trat auf die automatische Tür zu.
Ein Klingeln ertönte, als er den Laden betrat und unsicher sah er sich um. Ob Naruto heute überhaupt hier sein würde. Es war seine letzte Chance, nochmal mit ihm zu reden. Verloren stand er im Laden, als sich die Tür zum Lager öffnete und ein kleiner Blondschopf hinaustrat.
Seine Augen wirkten dunkel und er sah so aus, als hätte auch er die letzte Nacht nicht viel schlaf bekommen. Müde hob er den Kopf und erstarrte, als er Sasuke erblickte.
„W-was machst du hier?", fragte er und sofort fing sein Körper an zu zittern. Eilig lief Sasuke auf den kleineren zu, doch dieser hob abwehrend die Hände nach oben und signalisierte dem Uchiha so, stehen zu bleiben. „Naruto.", flüsterte er und bündelte seine letzte Kraft. „Es tut mir leid wie das gelaufen ist, doch ich wollte dich niemals verletzten. Das was wir hatten, war wunderschön und ich hoffe, dass du es genauso siehst und mir meinen Fehler verzeihst.", unbeholfen kramte Sasuke in seiner Anzugtasche nach einer Karte und legte sie auf den Tresen des Ladens.
„Ich habe hier eine Backstage Karte für dich und ich würde mich wirklich freuen, wenn du kommen würdest. Ich verspreche dir, dass ich dir alles erzählen werde."
Stille hüllte den Laden ein. Erst als erneut die Klingel an der Tür schellte, fuhr Sasuke herum und sah in das Gesicht seines Bruders. „Sasuke wir müssen wirklich los." Sein Blick wechselte von Sasuke zu Naruto. Misstrauisch zog er die Augen zusammen, doch entspannte sich schnell wieder, als er in die traurigen Gesichter blickte. Itachi ist nicht dumm und kann eins und eins zusammenzählen, jedoch sagte er nichts. Wenn sein Bruder erzählen möchte, was hier die letzten Tage lief, wird es tun, sobald er dafür bereit ist.
„Bitte.", flehte Sasuke ein letztes mal und wendet sich dann mit schmerzenden Herzen zu seinem Bruder. Wortlos ging er an ihm vorbei und verließ den Laden. Itachi nickte Naruto zu und verließ ebenfalls den Kiosk und setzte sich zu Sasuke ins Auto.
Der Motor sprang an und schweigend fuhren sie zu der Konzerthalle. Vor dem Gebäude warteten schon tausende Fans, die vermutlich durchdrehen würden, würden sie wissen das der Uchiha gerade ganz dicht an ihnen vorbeigefahren ist.
In der Tiefgarage kam das Auto zum Stehen und sofort wurde Sasuke vom Sicherheitspersonal zu seiner Garderobe gebracht, wo seine Stylistin bereits wartete. „Ach du meine Güte wie siehst du denn aus.", quietschte die Blondine und ließ ihren Blick einmal über den Star schweifen. „Ich habe dir gesagt du, sollst genug schlafen!", jammerte sie und setzte Sasuke unsanft auf einen der Hocker, ehe sie anfing an seinen Haaren zu zupfen.
Ino Yamanaka war die Einzige, die er an seine Haare ranließ. Niemanden sonst vertraute er so sehr, weswegen die Blondine ihn auch schon seit Beginn seiner Kariere begleitete.
Wie ein Wirbelwind lief sie durch den Raum und sammelte einige ihrer Utensilien zusammen, die sie benötigt, um den Uchiha so herzurichten, sodass er nicht wie eine Leiche aussah.
Mit gekonnten Handgriffen ordnetet sie das schwarze Haar, verdeckte die dunklen Augenringe so, dass es dennoch natürlich aussah und eine Stunde später stand Sasuke perfekt gestylt in seinem Bühnenoutfit auf Positionen.
Obwohl er wieder lebendig aussah, fühlte er sich nicht so. Im Normalfall war er kurz vor einem Auftritt immer tief in seiner Gedankenwelt gefangen. Er bereitete sich mental auf das Konzert vor und eine leichte Nervosität zog sich durch seinen Körper, doch heute spürte er nichts davon. Er spürte nur sein Tonnenschweres Herz und fragte sich, wie er dieses Konzert nur überstehen sollte.
Von einem Mitarbeiter wurde er mit samt seiner Gitarre auf die Bühne geschoben. Noch konnte keiner der Zuschauer sehen, was sie auf der Bühne abspielte, denn sie wurde von einem großen Banner geschützt, welches, sobald es losging, hinunterfiel.
Immer wieder wanderte der Blick des Uchiha zum Seitenrand und suchte den Blondschopf, doch er war nicht da.
Er Schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter und sammelte all seine Kraft. Er schloss die Augen und zählte langsam bis Zehn.
Seine Hand klammerte sich um seine Gitarre, als das Geschrei vor der Bühne immer lauter wurde. 50.000 Leute die seinen Namen riefen. 50.000 Leute, die ihn sehen wollten und doch würde Sasuke jeden einzelnen davon austauschen, solange er eine bestimmte Person sehen könnte.
Ein Lauter Knall ertönte, Konfetti schoss aus einer Kanone und wie ein Roboter fing Sasuke mit seinem ersten Lied an. Die Leute kreischten, als das Banner herunterkam und sie den Uchiha erblickten.
Sanitäter rannten los, um die aufzusammeln, die das Bewusstsein verloren hatten. Sei es wegen der Aufregung oder der schummrigen Luft, konnte man nicht genau sagen.
Ein gefaktes lächeln blitze auf dem Gesicht des Musikers, als er den ersten Song zu Ende gespielt hatte und die ersten Worte an seine Fans richtete. Vermutlich könnte er sagen, was er wollte, und dennoch würden alle ausrasten.
Immer wieder huschten seine Augen zur Seite, wo er nach wie vor keinen süßen Blondschopf entdeckte. Er schluckte die Trauer hinunter und versuchte weiterhin professionell zu bleiben.
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1290 Wörter ♥
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You're My Star. - SasuNaru
FanfictionSasuke Uchiha ist ein Weltberühmter Superstar und gibt demnächst ein großes Konzert im Herzen Tokios. Aus Sicherheitsgründen soll er allerdings außerhalb Tokios eine Wohnung beziehen und so landet er im kleinen Dorf Konoha. Wie es der Zufall will...