Die Luft war schwer von Anspannung, als Luca, Amelia und Clara im Halbdunkel des Wohnzimmers standen. Der Schatten, den Clara draußen gesehen hatte, ließ ihre Herzen schneller schlagen, und das Unbehagen kroch ihnen über die Haut.„Wir sollten die Fenster und Türen abschließen," sagte Luca mit ruhiger Stimme, obwohl auch er die Nervosität in seinem eigenen Herzschlag spüren konnte. „Was auch immer hier draußen ist, wir lassen es nicht rein."
Amelia nickte schnell und griff nach Lucas Hand, als sie die Tür zum Flur hin sicherten. Sie wusste nicht, was draußen lauerte, aber sie vertraute Luca. Sein starker Griff gab ihr ein Gefühl von Sicherheit, auch wenn die Welt um sie herum unsicher schien.
„Ich helfe dir," murmelte Clara und begann, die Fenster im Wohnzimmer zu verriegeln. Ihre Hände zitterten leicht, aber sie versuchte, ihre Angst nicht zu zeigen.
Gerade als Luca die letzte Tür abschließen wollte, hörte Amelia plötzlich ein leises, aber deutliches Kratzen an der Rückseite des Hauses. Es war, als würde jemand – oder etwas – an der Wand entlangschleichen.
„Hast du das gehört?" flüsterte Amelia panisch und trat einen Schritt zurück.
Luca blieb stehen, die Augen weit aufgerissen, und hielt den Atem an. Die Stille war so intensiv, dass man das Pochen ihrer Herzen hören konnte. „Es ist da draußen," sagte er leise.
In diesem Moment hörte das Kratzen auf, und ein leises, bedrohliches Klopfen ertönte an der Hintertür. Luca drückte Amelias Hand fester, sein Blick fest auf die Tür gerichtet.
„Wir sollten nicht aufmachen," sagte Clara ängstlich und trat einen Schritt zurück.
„Natürlich nicht," flüsterte Amelia. „Aber was, wenn es versucht, hineinzukommen?"
Luca dachte schnell nach. „Wir müssen uns verteidigen, falls es soweit kommt." Sein Blick wanderte durch den Raum, bis er einen schweren Kerzenständer erblickte. Er hob ihn auf und reichte Clara ein Schürhaken vom Kamin. „Bleibt dicht bei mir Amelia.'' Luca zog Amelia an seine Brust und umklammerte sie fest, so dass sie sich etwas beruhigt.
Amelia blieb neben Luca, spürte die Wärme seiner Nähe. Trotz der Gefahr fühlte sie sich sicher bei ihm – als ob nichts sie trennen könnte, nicht einmal der bedrohliche Fremde, der draußen lauerte.
„Luca," flüsterte sie, ihre Stimme leise, fast zittrig. „Egal, was passiert... ich bin froh, dass du hier bist." Sie sah ihm tief in die Augen, und für einen Moment schien die Welt um sie herum stillzustehen.
Luca erwiderte ihren Blick und beugte sich näher zu ihr. „Ich lass dich nicht allein, Amelia," flüsterte er zurück, bevor er sanft ihre Stirn küsste. Der kurze, zärtliche Moment zwischen ihnen gab beiden die Kraft, weiterzumachen.
Doch plötzlich krachte es laut an der Hintertür. Etwas – oder jemand – schlug gegen das Holz, als würde es versuchen, hineinzubrechen.
„Zurück!" rief Luca und zog Amelia hinter sich, während Clara panisch nach Luft schnappte.
Das Krachen wurde lauter, und das Holz begann zu splittern. Der Moment der Wahrheit war gekommen. Luca stellte sich entschlossen vor Amelia und Clara, bereit, sie um jeden Preis zu beschützen.
Dann, als es schien, als würde die Tür jeden Moment nachgeben, hörte das Krachen abrupt auf. Stille füllte den Raum, so dicht und schwer, dass es fast schmerzhaft war.
„Ist es... weg?" flüsterte Clara, ihre Stimme kaum hörbar.
Luca ging langsam auf die Tür zu, den Kerzenständer fest in der Hand. „Ich weiß es nicht," murmelte er, seine Schritte vorsichtig und leise.
Amelia hielt den Atem an, ihre Augen auf Luca gerichtet. Sie wollte ihm folgen, ihn nicht aus den Augen lassen, aber etwas in ihr hielt sie zurück. Es war, als ob sie spüren konnte, dass etwas Schreckliches hinter dieser Tür wartete.
Luca stand nun direkt vor der Tür, seine Hand hob sich zögernd, als wolle er sie öffnen.
„Luca, tu das nicht," flüsterte Amelia, aber es war zu spät. Luca legte seine Hand auf die Klinke und drückte sie langsam herunter.
Mit einem Knarren öffnete sich die Tür, doch dahinter war... nichts. Kein Fremder, kein Geräusch, nur die leere Nacht.
„Es ist weg," flüsterte Luca und drehte sich zu den beiden Frauen um. Ein Hauch von Erleichterung machte sich in seinem Gesicht breit.
Amelia stürzte auf ihn zu und umarmte ihn fest, ihr Herz klopfte immer noch wild in ihrer Brust. „Ich dachte, ich hätte dich verloren," murmelte sie gegen seine Schulter.
Luca legte seine Arme um sie und hielt sie fest. „Du wirst mich nie verlieren," flüsterte er zurück und drückte einen sanften Kuss auf ihr Haar.
Aber während sie sich in der Wärme und Sicherheit dieses Moments verloren, bemerkte keiner von ihnen die leichten Schatten, die sich draußen in der Dunkelheit bewegten...
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Im Schatten des Hasses
Novela JuvenilDie Geschichte spielt in einer fiktiven modernen Metropole, die von zwei mächtigen, rivalisierenden Organisationen kontrolliert wird. Die eine Seite ist eine alteingesessene, traditionsbewusste Familie, die seit Generationen die Stadt dominiert. Die...