Eine gefühlte Ewigkeit verging. Laut meiner Uhr sind es bereits 3 Stunden und Lucifer war immer noch nicht da. Oder war er es vielleicht doch und hat das nur gesagt, um mich ruhig zu stellen? Will er überhaupt noch was mit mir zu tun haben? Mir fiel es schwer nicht in Tränen auszubrechen. Ich wollte mich zusammenreisen, biss meine Zähne zusammen. Meine Hand krallte sich in das Laken und ich kniff die Augen zu. Ich merkte, wie ich in meinem Bett immer kleiner wurde. Morgen würde ich gehen. Ich wollte nicht mit Lucifer in einem Haus wohnen. Es war davor schon schwer genug gewesen, aber ich wusste, diesmal würde es noch schmerzhafter sein. Da ich nicht schlafen konnte, beschloss ich meine Sachen zu packen, vielleicht würde ich auch heute noch gehen. „Was machst du da?" fragte eine Stimme erschrocken hinter mir. „Ich nehme an, das wars..." Es war schwer das zu sagen. „Was? Nein. Klar, ich bin nicht glücklich über das, was du getan hast, aber wir sind in der Hölle. Solche Streite sind hier unten gewöhnlicher als auf der Erde." Ich stand reglos da, wusste nicht wie ich reagieren sollte. Am liebsten würde ich ihn wieder küssen, aber das kann doch nicht immer die Lösung sein. „Al?" Noch immer stand ich wie versteinert da. Ich hörte, wie er langsam auf mich zu kam und mir die Sachen aus der Hand nahm, um sie direkt wieder abzulegen. Ich starrte weiterhin ins Leere, verharrte in der Position, so als würde ich noch immer etwas in der Hand halten. „Na komm, es war ein langer Tag." Mit den Worten brachte er mich zum Bett, damit ich mich hinlegen konnte. „Ich bin gleich wieder da, versprochen." Er ging hinaus. Wieder kreisten die gleichen Fragen in meinem Kopf. Was ist, wenn er nur Mitleid mit mir hat und mich gar nicht liebt? Niemand würde so ein Massaker einfach so verzeihen.
Nach wenigen Minuten kam er wieder. Er hatte sich ebenfalls seinen Schlafanzug angezogen und legte sich zu mir. Gerade als er mich umarmen wollte, konnte ich meinen Mund einfach nicht halten. „Wenn du nur noch aus Mitleid mit mir zusammen bist, bitte lass es. Ich bin davor auch gut zurechtgekommen." Dies hielt ihn nicht davon ab dennoch seinen Arm um mich zu legen. Da ich von ihm weggedreht war, versuchte er mich in seine Richtung zu drehen. Er gab mir einen Kuss auf die Stirn. „Ich weiß genau wie es ist, wenn man in einem tiefen Loch sitzt und man ständig das Gefühl hat für andere eine Last zu sein. Auch wenn es dir gerade schwer fällt das zu glauben, ich liebe dich wahrhaftig und daran wird sich nichts ändern." Wieder hatte er diese hypnotische Stimme, die mich langsam, aber sicher in den Schlaf brachte.
Als ich aufwachte, lag ich zwischen Lucifers Beinen auf seinem Bauch. Er war bereits wach und las ein Buch. Mit langsamen Bewegungen strich er mir über den Kopf. Wie bin ich in diese Position gekommen? Egal, es war schön. Ich konnte, ohne meinen Kopf zu bewegen, den Titel des Buches erkennen: ‚Traumapatienten – Wie man sie unterstützen kann'. Ich lief rot an. Mir war das ein bisschen peinlich und unangenehm, aber fand es schön, dass er Interesse daran hatte, es für mich leichter zu machen. Ich kuschelte mich an ihn ran, um zu demonstrieren, dass ich wach bin. Er legte das Buch weg und gab mir ein liebevolles „Guten Morgen". Er zog mich direkt in einen seiner langen, schönen, beruhigenden Küsse. Meine Ohren klappten sich dabei zurück. Ich umarmte ihn und legte mich auf seine Brust. „Wir sollte langsam mal aufstehen" sagte er, weiterhin mit der lieblichen Stimme und strich dabei weiter über meinen Kopf. Falls dies in seinem Buch steht, dann scheint es ein gutes zu sein, denn ich fühlte mich dadurch einfach nur wunderbar. „Noch 5 Minuten" gab ich mit einer halbverschlafenen Stimme von mir und kuschelte mich noch mehr an. Lucifer musste lachen. „Wir haben bereits fast Mittag. Komm, wir sollten zu den anderen gehen." Widerwillig stand ich auf, um mich anzuziehen. Lucifer hatte dies mit einem Fingerschnippsen erledigt. „Warte, wenn du das kannst, warum hast du es dann gestern nicht gemacht?" „Ich wollte Charlie mitteilen, dass ich wieder da bin, weil ich es ihr versprochen hatte. Da sie meine Tochter und somit die Thronfolgerin ist, hat sie deinen kleinen Wutanfall gestern auch gespürt. Hier unten geschieht nichts, ohne dass wir es nicht mitbekommen. So wie ich, hat sie sich sorgen gemacht. Mal abgesehen davon, was meinst du wie ich dich gefunden habe?" Stimmt, ich hatte niemanden gesagt, wo ich hingehe. Wir gesellten uns zu den anderen, die gerade wieder dabei waren, eine von Charlies Aktivitäten durchzuführen. Trotz des langen Schlafens war ich noch immer erschöpft und sobald wir saßen, legte ich meinen Kopf sofort auf Lucifers Schulter. Dieser legte mit dem Arm, auf dessen Schulter ich lag, seine Hand auf meine Wange und legte den Kopf auf meinen.
Nach dem Essen kam Lucifer auf mich zu. „Hast du Lust heute etwas zu unternehmen?" Ich wüsste nicht was, dennoch überlegte ich. Mir fiel nichts ein. Hier unten gab es nicht so viel, was man machen konnte. „Wie wäre es, wenn wir einfach nur einen Film schauen?" „Okay" sagte Lucifer. Ich hatte mit mehr Widerstand gerechnet. Wir gingen nach oben in sein Zimmer. Wir suchten etwas raus und legten uns auf Bett. Der Fernseher stand direkt davor. Ich legte mich auf seine Brust. Nach einiger Zeit konnte ich es mir nicht verkneife und fing an darüber zu streichen, in der Hoffnung, er würde es nicht falsch verstehen. Plötzlich kam mir wieder dieser eine Abend in den Sinn. Der Abend, als ich mich ein bisschen ausprobiert habe. Ich erinnerte mich, wie ich mir vorstellte, dass Lucifer diese Bewegungen ausführte. Ich überlegte kurz. Ich sollte vielleicht mindestens mit ihm darüber reden, oder nicht? Ich stellte den Fernseher auf Pause und begann zu reden. „Eh, ich glaub ich sollte dir noch etwas erzählen." Ich spürte, wie Lucifer einen leichten Schock bekam und beruhigte ihn sofort wieder. „Keine Sorge, es hat nichts mit gestern zu tun. An dem Tag, an dem wir die Hölle ein wenig erkundet hatten, saßen wir ja noch an der Bar. Nun...eh..." Mir war es etwas peinlich darüber zu reden, aber jetzt gab es kein Zurück mehr. „Husker har mich was zu meiner Sexualität gefragt und ich konnte ihm nicht antworten. Mich hat es selbst interessiert. Und zwar ging es darum, ehm...ob ich es bei mir selbst genau so unangenehm finde oder nicht. Also habe ich es an dem Abend noch ausprobiert..." Ich wusste nicht, wo ich weiter machen sollte. Mir war das an sich schon unangenehm und dann sollte ich ihm sagen, dass ich mir ihn dabei vorgestellt habe? „Und was war das Ergebnis?" fragte Lucifer neugierig. „Also...nun...wenn ich es selbst mache ist es nicht so unangenehm." „Interessant." Er schien das wirklich einfach nur interessant zu finden und war nicht sauer oder so. „Aber das ist noch nicht, worauf ich hinauswollte" erzählte ich weiter. „Ich, oh man das ist sowas von peinlich, ich habe dabei mir vorgestellt, dass, naja..., du da bist...und du das gemacht hast." Ich spürte wie mir das Blut ins Gesicht schoss und ich zog mir die Decke, die wir über uns gelegt hatten, über den Kopf. „Hey" lachte Lucifer und zog mir die Decke wieder weg. „Das muss dir doch nicht peinlich sein." Er umarmte mich, versuchte für mich das ganze weniger unangenehm zu machen. „Ich habe mir deswegen Gedanken gemacht. Wenn ich mir das vorstellen konnte, könnte es dann auch wirklich klappen?" Lucifer war überrascht über meine Aussage. „Nun, wenn du willst, können wir es ausprobieren und wenn es für dich zu unangenehm wird, brechen wir ab." Ich war noch unsicher, aber wie sagt man so schön? – ‚Probieren geht über studieren'.
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Hazbin Hotel // Radioapple
Fanfiction!!Titelbild ist nicht von mir !! - Original von spiderpotion / @KanaHyde auf X / Twitter Die Stroy basiert auf den Charakteren und er Umgebung von Hazbin Hotel Diese Geschichte enthält sexuelle Handlungen, sowie Triggerwarnungen. Die genauen Trigger...