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„Alles klar, es geht los!", gab ich den anderen Bescheid, bevor ich mich unter die Menge mischte und mich mit durch die Türen drängen ließ. Ich zählte zwei Flag Smashers in dem Raum, zwei weitere draußen auf dem Gang.

„Ich bin da.", ertönte Sams Stimme in meinem Ohr. Sofort flog mein Blick zu den vielen Fenstern neben mir, hinter welchen ich einen immer größer werdenden Punkt ausmachen konnte. Ein grimmiges Lächeln erschien auf meinem Gesicht und schnell zog ich meine Mütze ab, die bis gerade eben noch mein Gesicht bedeckt hatte.

„Alles klar.", antwortete ich, bevor ich meine Faust in das erste Gesicht fliegen ließ. Schnell taumelte der Super Soldat zurück, aber bevor er sich überhaupt nach mir unter den Menschen umsehen konnte, hatte ich ihn mit einem Tritt gegen den Kopf in das Land der Träume befördert.

Einer erledigt, drei standen noch.

Während ich mich durch die aufgewühlte Menge der Politiker schob, wurde das Fenster hinter mir plötzlich zerstört. Ich musste mich nicht umdrehen, um zu wissen, dass es Sam war.

Ich erledigte noch einen der beiden Männer, die ihre Aufmerksamkeit nur auf Sam gerichtet hatten.

„Alles klar, hier oben ist alles ruhig.", gab ich Bucky durch, während ich zu Sam hinüber ging.

„Was ist bei euch los?"

„Hier ist alles ruhig.", antwortete Bucky schnell. Ich konnte hören, dass er gerade durch einen der vielen Gänge in den unteren Etagen lief.

„Wir müssen die Menschen hier raus bekommen. Am besten auf Wegen, die die Flag Smasher nicht im Auge haben.", wandte ich mich an Sam, der mir zunickte.

„Wie wäre es mit der Treppe?", fragte er, mit einem Blick auf die leuchtenden Schilder. Langsam nickte ich, die vielen Blicke auf uns ignorierend.

„Wäre vermutlich unsere bessere Chance. Wir sollten sie rausbekommen, bevor hier noch irgendetwas passiert. Karli wird das Ganze hier nicht ohne Tote abziehen.", sagte ich schnell.

Sam nickte mir zu und lief dann vor in die kleine Gruppe der Politiker, die uns verwirrt musterten.

„Wer sind sie?", fragte einer der Männer an Sam gerichtet.

„Ich bin Captain America."

„Ich dachte, der wäre auf dem Mond.", hörte ich den Mann noch hinter mir sagen. Eine der vielen Verschwörungstheorien um Steve, aber wie auch alle anderen war sie lachhaft. Was sollte Steve denn bitte auf dem Mond wollen?

Niemand betritt oder verlässt das Gebäude.", hörte ich Sharon. Langsam blieb ich stehen, als ich auch noch Bucky hören konnte, dem Karlis Plan als erstes auffiel.

Sie will die Leute raustreiben!", rief er uns zu, was mich erstarren ließ.

„Los, alle raus hier!", hörte ich als nächstes einen Security Man, während mein Blick auf den von Sam traf. Der eben noch gute Plan stellte sich gerade etwas zu schnell in eine grauenvolle Idee um.

„Hey, alle müssen hier-", begann Sam, aber jemand anderes unterbrach ihn, indem er ihn zurück in den Konferenzraum trat.

„Sam!", rief ich erschrocken aus, aber bevor ich bei ihnen ankommen konnte bedeutete er mir, dass ich bei den Leuten bleiben sollte. Einige Sekunden zögerte ich, aber wir mussten uns an den Plan halten.

Jetzt seid ihr dran.", drang Sams Stimme per Funk in mein Ohr. Nickend mischte ich mich wieder unter die Gruppe, die jetzt durch das Treppenhaus nach unten geleitet wurde. Innerhalb von Sekunden hatte ich mir meine Mütze wieder übergezogen, aber unter all den Leuten war es ohnehin unwahrscheinlich, dass ich erkannt wurde.

Eine Treppenstufe nach der anderen liefen wir nach unten, bis wir schließlich in der Tiefgarage ankamen. Langsam entfernte ich mich von ihnen, meine Augen waren wachsam auf jeden einzelnen der Wachen gerichtet.

Niemand von ihnen schien mich zu sehen, woraufhin ich schnell hinter einem der vielen Autos verschwand. Mit zusammengekniffenen Augen beobachtete ich die Menschen in den Anzügen, wie sie in die zwei Trucks gebracht wurden.

Ich wusste, dass sie darin nicht in Sicherheit sein würden, aber mit allen Soldaten von den Flag Smashers konnte ich es nicht allein aufnehmen.

Mein Blick fiel auf Sharon, die nur einige Meter entfernt von mir stand und schnell machte ich auf mich aufmerksam.

„Gib mir die Schlüssel!", rief ich ihr so leise wie möglich zu. Immerhin hatte sie mich gehört, denn keine Sekunde flog das Metall zu mir. Gekonnt fing ich es aus der Luft, während die Trucks auf der anderen Seite aus der Tiefgarage fuhren.

Schnell startete ich das Motorrad neben mir, aber noch fehlte jemand, damit ich losfahren könnte.

„Verdammt Bucky, wo bist du?", fragte ich besorgt, aber es kam nicht mehr als ein schnelles ‚gleich bei dir' zurück. Ich ließ den Motor anspringen und wartete auf ihn, meine Finger trommelten unruhig auf dem Gashebel. Wir sollten eigentlich direkt hinter ihnen bleiben. Egal, wo sie hingebracht werden sollten.

Als ich nur wenige Sekunden später seine Schritte hinter mir hören konnte, drehte ich mich kurz zu ihm um, bevor er sich hinter mich setzte.

„Also echt, Bucky. Du hattest nur einen Job.", hörte ich Sharon in meinem Ohr, was mich leicht zum lachen brachte.

„Hör auf dich über mich lustig zu machen und fahr los.", murrte Bucky hinter mir, was ich nur mit einem leisen Lachen beantwortete. Schnell gab ich Gas, brachte das Motorrad dazu, uns so schnell wie möglich aus der Tiefgarage zu bringen.

Einer weniger.", gab Sharon uns Bescheid, aber ich ignorierte es. Meine ganze Konzentration war gerade auf die Trucks gerichtet, die immer Meter vor uns in andere Straßen abbogen.

Der Hubschrauber hebt gleich ab.", meldete Sharon sich, aber Sam schien immer noch in den Kampf mit diesem Mann verwickelt zu sein.

„Hey Sam, wir können da nichts machen. Du musst jetzt aus dem Fenster und die dritte Gruppe befreien.", sagte ich schnell.

„Fliegen ist dein Ding. Nicht unsers."

Ich habs verstanden, kümmert ihr euch nur um die anderen zwei Gruppen."

„Wir sind direkt hinter ihnen.", murmelte ich, als ich die Trucks am Ende der Straße ausmachte. Sie hatten angehalten, direkt hinter ihnen wurde eine kleine Absperrung aufgebaut.

„Das wird jetzt hässlich. Vertraust du mir?", fragte ich über meine Schulter.

„Natürlich. Was hast du vor?", fragte Bucky schnell nach, aber als seine Augen ebenfalls auf der Absperrung landeten, schien er verstanden zu haben.

Ich beschleunigte nochmal, bevor ich einen Meter vor der steinernen Blockade ruckartig bremste. Augenblicklich wurden wir nach vorne geschleudert, direkt auf drei von den Flag Smashern zu. Noch im Flug spürte ich, wie sich Buckys Arme von hinten um mich schlangen, mich fest an seine Brust drückten, bevor wir auf dem Boden aufkamen.

Kurz keuchte ich auf, bevor ich mich langsam hochstemmte. Keine Sekunde später traf mich die Faust von einem der Männer im Gesicht, die mich nochmal zurücktaumeln ließ. Leise stöhnte ich auf, als der Schmerz durch meinen Körper zuckte.

Instinktiv duckte ich mich unter dem nächsten Schlag weg und trat ihm in den Magen. Leider war der hier nicht so schnell unterzukriegen, wie die Männer in dem UN Gebäude. Während Bucky neben mir ebenfalls mit einem der Soldaten zu tun hatte, versuchte ich neben dem Blocken von seinen Schlägen auch eigene Treffer zu landen.

Nach einem festen Schlag sackte er endlich auf dem Boden zusammen. Gerade, als der Wagen neben mir in Flammen aufging.

The Story of Winter IIII / Bucky FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt