Ezra und ich saßen Zuhause am Esstisch und aßen zu Abend. „Du Ezra, was mach ich jetzt eigentlich mit meiner Wohnung? Ich meine ich will deine Gastfreundlichkeit nicht überstrapazieren und wenn du möchtest, dann geh ich auch wieder. Nur ich kann die Wohnung ja nicht mit nichts halten." brabbelte ich los.„Dann kündige die Wohnung." meinte Ezra nur und zuckte mit den Schultern. „Und dann?" fragte ich vorsichtig. „Bleibst du hier." „Ist das nicht ein bisschen zu früh?" fragte ich ihn, aber Ezra schien das nicht wichtig zu sein.
„Du hast immer noch das Gästezimmer, wenn du mal deine Ruhe brauchst. Aber du hast bald kein festes Einkommen mehr, also spar doch das Geld was du noch bekommst." meinte Ezra nur.
Schön, für ihn war das alles immer so leicht, Geldsorgen waren für ihn schließlich auch ein Fremdwort. „Ich weiß nicht, das ist dann plötzlich so endgültig, weißt du?" „Aha, und wie lange kannst du deine Wohnung noch halten ohne festes Einkommen?" fragte er mich und ich seufzte geschlagen.
„Ich hoffe ich bereue das nicht." sagte ich. Also müsste ich mich jetzt auch noch um meine Wohnung kümmern, aber so sei es. „Du wirst es nicht bereuen, dafür werde ich sorgen." sagte Ezra und schaute mich wissend an. Keine Ahnung was er damit meinte.
Nach dem Essen saßen wir beide noch was auf dem Sofa, ich durchforstete noch meine Post zu Ende und Ezra schaute Fernsehen. „Ich bin froh, dass du heute mitgekommen bist." sagte er plötzlich. „Eine wirkliche Wahl hatte ich aber auch nicht." erinnerte ihn nochmal, woraufhin der Ältere einfach nur lachte.
Als ich endlich fertig war lehnte ich mich zufrieden zurück und beobachtete mit den Bildschirm. „Fertig?" fragte Ezra mich und ich nickte. Im nächsten Moment zog Ezra mich in seinen Arm und legte seinen Kopf auf meine Schulter.
Ich entschied mich dazu diesen Moment mit ihm zu genießen. Was schließlich auch nicht schwer war, mit Ezra an meiner Seite war die Welt einfach wieder eine bunte.
„Heyyyy! Was machst du da?!" rief ich panisch und versuchte mich aus Ezras Griff zu befreien, vergeblich. Dieser war mit seinen Händen nämlich schon wieder an meinem Hintern dran.
„Tu doch nicht so, eigentlich willst du es auch, also mach es mir nicht so schwer. Ich will dich nur ein bisschen verwöhnen, dass du heute auch gut schlafen kannst, ja?" schnurrte Ezra in mein Ohr. Ich überlegte eine Weile, warum viel es Ezra so leicht und mir nicht? Was machte ich falsch?
Ezra hielt einen Moment inne. „Was ist es, was dich stört?" fragte er mich nun in einem ruhigeren Ton. Ich überlegte eine Weile. Was brauchte ich, um mich auf ihn einlassen zu können. Warum hatte es das letzte Mal geklappt?
„Soll ich mich auch ausziehen?" schlug Ezra vor und ich dachte einen Moment über das Angebot nach. Ablehnen würde ich es sowieso nicht, aber ich glaubte, dass es mich vielleicht auch wirklich ein Stück weit helfen konnte. Ich nickte also entschlossen.
„Na dann." sagte er, ließ mich los und zog sich sein Oberteil über den Kopf. Da ich leider mit dem Rücken zu ihm saß, konnte ich garnichts sehen. Ich drehte mich also zu ihm um und direkt begann ich zu schmunzeln. Ich gab es vielleicht nicht zu, aber dieser Körper war mit Abstand der schönste und angenehmste den ich je in meinem Leben gesehen hatte. Wirklich nur Ezra schaffte sowas in mir auszulösen.
„Ich seh schon." sagte Ezra mit einem Lächeln. Ich drehte mich vorsichtig zu ihm um, ohne ihm dabei wehzutun. „Bei dir ist das anderes! Du hast wenigstens was zu zeigen!" verteidigte ich meine Reaktion, während ich mit meinen Händen seinen Oberkörper entlangfuhr. Am liebsten würde ich mit ihm verschmelzen.
„Ich würde behaupten, dass es normal ist an Masse zu verlieren, wenn man zweimal angeschossen wurde." schnaufte Ezra und zog langsam meinen Pullover aus. Ich schämte mich schon ein wenig für meinen Körper. „Trotzdem macht dich das für mich nicht weniger attraktiv, ich dachte ich lasse dich das deutlich genug spüren." überlegte Ezra.
„Das ist es auch nicht! Ich fühl mich einfach unwohl. So kenn ich mich selber garnicht, ich fühl mich einfach schwach." gab ich kleinlaut zu.
Plötzlich nahm Ezra mein Gesicht fest in seine Hände. „Marlon, du wurdest angeschossen. Du kannst froh sein, dass du das überlebt hast. Du bist hier damit ich mich um dich kümmern kann, dass du dich so gut erholen kannst, wie es geht. Niemand verlangt, dass du so weiter machst wie zuvor. Fahr mal bitte einen Gang runter." rief Ezra mir schon fast ins Gesicht.
Ich schwieg eine Zeit lang. Er hatte ja recht, warum viel es mir so schwer, es einfach zu akzeptieren? Bei Ezra war es okay, nicht okay zu sein, das müsste ich endlich lernen.
„Ich hasse einfach dieses Gefühl nichts zutun, ich hab keine Aufgaben mehr, ich weiß nicht wohin mit mir." versuchte ich zu erklären. Ezra nickte wissend. „Wenn du willst kannst du dir hier Zuhause Aufgaben aussuchen, wenn du dich damit besser fühlst. Solang du dich nicht überanstrengst." schlug Ezra vor und ich nickte.
Das war eine garnicht so schlechte Idee, ich könnte mir auf jeden Fall was überlegen. „Ich werd mir was aussuchen." sagte ich zufrieden und auch Ezra nickte zufrieden. Ich legte mich zufrieden auf seine warme Brust, hier könnte ich jeden Tag liegen. Ich genoss das Gefühl Haut an Haut zu liegen einfach zu sehr.
Ezra legte vorsichtig seine Arme um mich und streichelte meinen Rücken. „Ach Marlon, du machst es dir irgendwie auch immer schwerer als es eigentlich ist. Aber irgendwie mag ich deine Schusseligkeit. Bitte bleib so wie du bist." seufzte er zufrieden.
„Ich liebe dich Ezra. Ich glaube ich hab noch nie jemanden so anziehend gefunden, wie dich. Das ist manchmal unheimlich." flüsterte ich. „Bin ich so schlimm?" fragte er belustigt.
„Du hast einfach so eine starke Ausstrahlung, alles an dir ist einfach heftig irgendwie. Wenn du wüsstest was die anderen über dich sagen." lachte ich. Wie konnte ich nur so ein Glück haben im Leben, ich konnte es kaum glauben.
„Ach ja? Was sagen die anderen denn über mich?" fragte er mich weiter. „Dass du ein emotionaler Stein bist und nur für deine Arbeit lebst. Aber irgendwie bist du so garnicht. Ganz im Gegenteil, du bist so fürsorglich und liebenswert und manchmal auch ein großer Arsch." seufzte ich zufrieden, Ezra lachte.
„Ich werte das jetzt mal als Kompliment." sagte er und seufzte. „Ja, mit dir ist das irgendwie anders. Ich wusste garnicht mehr, dass diese Seite in mir existierte, bis du sie wieder hervorgekitzelt hast, da hast du mich wirklich aus dem Konzept gebracht." gab Ezra zu.
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Ein Leben ohne Gesetze (BoyxBoy)
Short StoryMarlon ist Polizist und gerät eines Tages zufällig in eine Geiselübergabe. Dort trifft er auf einen gesuchten Schwerverbrecher, welcher ein gewisses Interesse an ihm pflegt. Gleichzeitig ist er einer der wenigen Menschen, die ihn selber nicht nur al...