Chap. 3

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Pov Changbin

Ich fuhr ihm sanft durchs Haar. Er sieht so friedlich aus wenn er schläft. Ich lächelte leicht. Er ist so besonders! Ich möchte nicht das er an unserem Vater kaputt geht! Nicht so wie unsere Mutter.. wir erwähnen das Thema nie unter einander aber ich weiß dass ihn das beschäftigt. Unsere Mutter hatte Depressionen. Sie hat sich letztendlich selber das Leben genommen. Dies ist nun zwei Jahre her. Seid dem ist unser Appa ein Monster. Ich kann ihn aber irgendwie trotzdem nicht alleine lassen... und ich weiß dass es Sungie ähnlich geht.

Er war früher wie der perfekte Dad aus dem Bilderbuch. Er kam mich sogar ein mal als Superman verkleidet von der Grundschule abholen weil niemand mir glauben wollte das unser Appa ein Superheld ist. Für uns war er dass immer. Ein Superheld. Der beste Superheld.
Unser ein und alles. Genau so wie unsere Eomma. Ich vermisse sie so unglaublich dolle. Ich brauche ihren Rat. Ich vermisse die Gespräche die ich mit ihr geführt hab. Ich wollte immer der perfekte große Bruder sein und hab sie immer gefragt wie ich das erreiche, sie hat jedes Mal das gleiche gesagt. „Du bist schon so perfekt! Eigentlich müsste ich dich nach Rat fragen und nicht anders rum!" Ich hab ihr das nie geglaubt. Das tue ich bis heute nicht.

Ich wünschte ich hätte noch einmal die Möglichkeit mit ihr zu reden. Nur ein einziges Mal. Ich weiß nicht wie ich handeln soll. Ich kann Sungie ja nicht einfach auf die Straße setzten, aber hier kann er noch weniger bleiben! Ich hab schon nach Wohnheimen für Jugendliche gesucht und tatsächlich eins gefunden.  Ich werde ihn irgendwie überreden dort hinzugehen. Ich kann dass nicht länger sehen. Soll Appa mit mir doch machen was er will, aber nicht mit Sungie! Er hat so eine besondere Persönlichkeit. Ich muss ihm hier einfach raus helfen. Anderer Seits weiß ich dass er mich mindestens genauso dolle braucht wie ich ihn brauche.

Ich stand auf und ging ans Fenster. Dieses öffnete ich dann auch. Ich brauche frische Luft und möchte Sungie jetzt ungern alleine lassen. Ich atmete ein paar mal tief und fest auf bis mein Blick auf eine Lehre TicTac Verpackung viel. In dieser hatte ich vor einandhalb Jahren angefangen meine Klingen zu verstecken. Ich zog den Ärmel von meinem Pulli hoch. Mir sprangen sofort frische Wunden ins Gesicht. Ich seufzte einmal kurz auf.

Die einzige Möglichkeit für mich meine Schuldgefühle und Selbstzweifel auch nur für eine Sekunde abzulegen, ist nun mal leider mir selber schmerzen zu zufügen. In dem Moment ist es so als würde das eine fremd gesteuerte Hand machen. Mittlerweile ist es schon fast normal für mich. Wenn ich mal keine Wunden mehr habe muss ich mir sofort wieder welche zufügen, ich sehe es teilweise als Selbstbestrafung. Jisung wird verletzt aber ich nicht? Niemals.

Ich komme einfach nicht auf dieser Welt klar. Ich verstehe die Menschen in ihr nicht und noch weniger die Taten dieser Menschen. Was wollen sie bewirken? Was ist der Zweck hinter all dem? Ich schaute hinter mich zu meinem Bett. Auf diesem war Jisung immer noch tief und fest am schlafen. Er ist der einzige Grund warum ich noch hier bin.

Ohne Jisung wäre ich nicht mehr. Ich bin nur für ihn hier. Ich könnte ihn niemals alleine lassen. Ich werde ihn hier raus bekommen. Und sobald ich 21 werde, werde ich mir meine eigenen Wohnung anschaffen und ihn in diese mitnehmen. Sind ja nur noch zwei Jahre. Ich drehte mich wieder um und schloss das Fenster. Ich ging zurück zum Bett und legte mich in dieses.
Jisung, ich liebe dich so unendlich dolle!

Love me? ⓜ🄸ⓝ🅂ⓤ🄽ⓖWo Geschichten leben. Entdecke jetzt