Bis(s) in die Ewigkeit

Kapitel 1: Der Anfang vom Ende

Vor fünf Jahren war meine Welt noch in Ordnung. Ich wohnte am Stadtrand von Los Angeles, in einem großen Haus mit einem weitläufigen Garten, zusammen mit meinem Dad. Es war ein Paradies für mich und meine Freunde, die jederzeit willkommen waren. Damals war ich 15 Jahre alt, und mein Leben war von Freude und Unbeschwertheit geprägt. Ich ahnte nicht, wie schnell sich das ändern würde - doch ich sollte es bald erfahren.

Heute sitze ich hier, und meine Welt ist voller Sorgen, Schmerz und Traurigkeit. Manchmal sehne ich mich nach dieser sorgenlosen Zeit zurück, nach der Wärme und Geborgenheit, die ich damals empfand. Doch trotz all des Leids, das mich heute begleitet, gibt es einen kleinen Funken des Glücks in meinem Leben. Ich habe den besten Mann der Welt und die Familie, von der ich immer geträumt habe, kennengelernt.

Aber fangen wir von vorne an...

Fünf Jahre zuvor:

„Fjella, kommst du mal?" hörte ich die vertraute Stimme meines Dads aus dem Garten zu mir herüberwehen. Ich seufzte leise, stand auf und ging hinaus, wo er mit zwei seiner Kollegen und - ungewöhnlicherweise - seinem Chef am Zaun lehnte. Dass seine Kollegen zu Besuch waren, war nichts Neues, aber sein Chef war nur bei ganz besonderen Anlässen da. Ihre ernsten Gesichter ließen nichts Gutes erahnen, während sie sich leise unterhielten.

Als ich näher kam, drehte sich Dad zu mir um. Sein Gesichtsausdruck ließ mich augenblicklich eine schwere Vorahnung verspüren. Dieses entschuldigende, sorgenvolle Lächeln kannte ich nur zu gut. Es bedeutete, dass er wieder verreisen würde - und zwar für eine lange Zeit. Mein Dad war einer der besten Ermittler der Stadt, fast schon ein kleiner Promi, der regelmäßig gerufen wurde, um bei mysteriösen Fällen zu helfen.

„Was gibt's?" fragte ich skeptisch, als ich die Gruppe erreichte.

Dad machte sein typisches „Es tut mir leid, meine Kleine"-Gesicht, bevor er erklärte: „Die Polizei in Forks hat uns kontaktiert. Sie brauchen meine Hilfe, um eine Serie mysteriöser Todesfälle aufzuklären. Es sieht so aus, als müsste ich für ganze vier Jahre dort bleiben." Seine Augen suchten meinen Blick, als er das sagte, als wolle er sicherstellen, dass ich es auch wirklich verstand.

Vier Jahre? Mein Herz sank. Ich verschränkte die Arme und funkelte ihn an. „Echt jetzt? Vier Jahre? Und wer soll in der Zeit Babysitter spielen?" Ich konnte den bitteren Ton in meiner Stimme nicht unterdrücken.

Dad sah bedrückt aus, während er versuchte, mich zu beschwichtigen. „Alec und Sasha, meine beiden Kollegen hier, werden sich um dich kümmern. Du weißt doch, wie wichtig dieser Fall ist."

Ich rollte mit den Augen. „Ja, ich weiß. Aber nur eine Woche Vorbereitungszeit? Du verpasst vier Geburtstage von mir! Ich werde 20 sein, wenn du zurückkommst!" Mein Tonfall war trotzig, und ich wusste, dass ich gerade egoistisch klang. Aber der Gedanke, ihn für so lange Zeit zu verlieren, schnürte mir die Kehle zu.

Dad seufzte tief. „Es tut mir leid, Fjella. Wirklich."

Ohne ein weiteres Wort wandte ich mich ab und ging ins Haus, während die Verzweiflung sich in mir ausbreitete.

Eine Woche später war der Tag des Abschieds gekommen. Ich hatte mich inzwischen einigermaßen beruhigt, aber es fiel mir immer noch schwer, die Situation zu akzeptieren. Wir fuhren zum Flughafen, und ich versuchte, meine Emotionen unter Kontrolle zu halten. „Viel Spaß und pass auf dich auf. Ich habe keine Lust, deine Knochen aufsammeln zu müssen," brummelte ich gespielt tadelnd, bevor ich ihm ein kleines Lächeln schenkte.

Und dann verschwand er, und mein Leben sollte nie wieder so sein wie zuvor.