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Die Sonne stand hoch am Himmel, gnadenlos und ließ mich in meinem langärmligen Top schwitzen

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Die Sonne stand hoch am Himmel, gnadenlos und ließ mich in meinem langärmligen Top schwitzen. Es war einer dieser Tage, an denen die Hitze drückend war, sich wie eine schwere Decke über die Menge legte.

„Es ist gleich 17:30, bitte komm jetzt!", rief ich meiner Freundin zu, die lieber noch bei Samra zugucken wollte, anstatt sich bei Nimo anzustellen, um ganz vorne einen Platz zu ergattern.

„Ja, okay...", seufzte sie und ergriff meine Hand, sodass ich sie hinter mir her durch die Menschenmenge ziehen konnte, die alles andere als ansprechend aussah.

„Boah...", hauchten wir beide gleichzeitig. So viele Menschen...

Ich sah sie mit einem erwartungsvollen Blick an. Sie schaute zurück und wusste genau, was ich vorhatte. Zu unserem eigenen Schutz sprachen wir es nicht aus und grinsten stattdessen breit, bevor wir uns den Weg nach vorne bahnten, um uns in die erste Reihe zu drängeln. Das klappte auch ganz gut. Naja, wir schafften es bis zur ersten Reihe am Geländer, also mehr als gut. Nahezu perfekt. Natürlich bekamen wir spöttische Bemerkungen und abfällige Blicke, die wir aber einfach ignorierten.

„Wie lang noch?", fragte ich Lorette aufgeregt.

„2 Minuten." Sie zügelte sich bei ihren Worten, obwohl ich genau wusste, dass sie am liebsten vor Aufregung explodieren würde.

Noch zwei Minuten, dann würden wir ihn endlich sehen. Meine Freude war mehr als nur ein Gefühl, mein ganzer Körper hatte sich schon Tage vorher auf diesen Moment vorbereitet, ebenso Lorette, die sich sogar noch ein kleines Stück mehr als ich freute.

Ich sah mich um und bemerkte, dass viele der Teenager, aber auch Erwachsene in unserem Alter, bereits ihre Handys bereithielten. Solche Schnösel. Ich werde nie verstehen, warum man auf einem Konzert mit dem Handy herumfuchtelt und dabei seine eigene, aber auch die Sicht der anderen versperrt.

Doch das war nicht, was mich störte. Es war die Atmosphäre. Die Menschen um mich herum, die alle mit ihren Handys warteten, als ob es nur zählt, hier zu sein, wenn sie es festhalten und filmen können, als hinge ihr Leben davon ab.

Ich hingegen stand da und wollte den Moment für mich behalten – ohne Kamera, ohne Filter.

Überall blitzen Handys auf, Menschen drängten sich aneinander, um einen besseren Blick auf die Bühne zu erhaschen. Es war fast absurd, wie viele Menschen durch Bildschirme starrten, anstatt gleich einfach die Show zu genießen. Aber das scheint heute die Norm zu sein. Ich will das nicht. Ich will fühlen, was passiert, will die Musik spüren, nicht nur sehen.

Nimo würde gleich anfangen. Die Leute um uns herum riefen bereits laut seinen Namen und schrien, dass er endlich kommen solle. Seine Verzögerung von bereits 3 Minuten, gehörte bestimmt aber zu dem Plan des Stars. Hoffentlich.

Als die ersten Beats ertönten, vibrierte der Boden unter meinen Füßen. Ich warf einen schnellen Blick zu Lorette und schenkte ihr ein breites Grinsen, das sie sofort erwiderte. Ich wusste genau, dass sie an dasselbe dachte wie ich.

Gleich machen wir eine Erfahrung fürs Leben.

Keinen Moment später betrat der Künstler springend die Bühne, und die Menge tobte. Die Leute um mich herum hoben ihre Handys höher, als könnten sie den Moment dadurch besser einsaugen.

„Nimooo!", rief Lorette neben mir, während ich mich auf das freute, was er uns gleich bieten würde. Ich war nämlich mehr ein Fan seiner Musik als der Person Nimo. Nicht, dass ich ihn nicht mögen würde, aber seine Musik lies mich einfach auf Wolke 7 schweben. Als würde es nichts anderes auf dieser Welt geben, als seine Texte die sich in Mischung der Beats und Flows wie eine Menkersmahlzeit anfühlten.

Die Musik dröhnte, seine Stimme trug über die tobende Menge hinweg, und ich verlor mich in der Melodie von Heute mit mir.

„Hab' dich durch den ganzen Club verfolgt
Und jetzt steh' ich vor dir
Und jetzt steh' ich vor dir
Woher ich weiß, dass du einen Freund hast?
Baby, ich bin gut informiert
Ich bin gut informiert, ja, ja", rappte er einen seiner bekanntesten Songs, in den ich mich sofort verliebt hatte, als ich ihn das erste Mal hörte.

Plötzlich merkte ich, wie die Leute hinter mir begannen zu drängen und sich hin und her schubsten. Wenn das so weitergeht, werde ich hier noch zerquetscht...

Ich versuchte jedoch, mich davon nicht irritieren zu lassen und genoss die weiteren Songs, die Nimo mit voller Energie auf der Bühne performte – darunter Flouz kommt, Flouz geht, Nur wegen dir und Karma. Songs die Bedeutung trugen... und jeden Anwesenden schmelzen lies.

Bis dann alles zerstört wurde...

Bis dann alles zerstört wurde

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Bros before hoes |Aymen & NimoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt