Kapitel 5: Verwirrende Gefühle

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Noch etwas benommen blinzelte ich, als plötzlich ein gutaussehender, schlanker Mann mit blasser Haut das Zimmer betrat. Sein goldenes Haar fiel ihm locker ins Gesicht, und seine goldbraunen Augen leuchteten auf eine faszinierende Weise. Ich starrte ihn regelrecht an. Auf seinem Namensschild stand „Dr. Cullen". Das musste der Carlisle sein, von dem mein Vater so oft gesprochen hatte. Warum hatte er mir nicht erzählt, wie unglaublich attraktiv dieser Arzt war?

Dr. Cullen trat näher ans Bett und lächelte sanft. Sein Lächeln brachte mein Herz zum Rasen, und ich konnte kaum glauben, wie unglaublich weich und beruhigend seine Ausstrahlung war. „Ich bin Dr. Cullen, dein behandelnder Arzt. Du hattest wirklich großes Glück," sagte er mit einer Stimme, die so sanft war, dass ich beinahe dahinschmolz.

„Mit einem Tollwutbiss ist nicht zu spaßen," fuhr er fort, während er sich meine Verletzungen ansah. Ich senkte beschämt den Blick. „Es tut mir leid... Ich hab den Biss einfach nicht ernst genommen."

„Wie bin ich eigentlich hierher gekommen?" fragte ich dann, immer noch halb verwirrt. Mein Herz schlug schneller, und ich spürte, wie ich mich fast unbewusst auf seine faszinierenden Augen fixierte.

„Deine Freundin, Marie Waterwine, hat dich hergebracht. Sie hat dich praktisch in die Notaufnahme getragen. Wir konnten dein Bein retten und die inneren Verletzungen versorgen. Außerdem hast du zwei gebrochene Rippen und ein paar Prellungen," erklärte er ruhig.

„Ich muss mich bei Marie bedanken, sie hat mir wirklich das Leben gerettet," murmelte ich, während ich versuchte, meine Gedanken zu ordnen. „Danke, Dr. Cullen," fügte ich hinzu, mein Blick hing immer noch an seinen Augen.

„Es war mein Job," antwortete er mit einem sanften Lächeln, das mich beinahe dazu brachte, wieder zu sabbern. „Wie fühlst du dich?"

„Ganz gut, abgesehen von einem lästigen Stechen in der Seite," sagte ich, unfähig, meinen Blick von ihm abzuwenden. Sein Lächeln verschwand nicht. „Das ist normal, deine Rippen brauchen Zeit zum Heilen. Ruh dich aus, ich komme später noch mal vorbei."

Mit diesen Worten verließ er das Zimmer, und ich starrte noch eine Weile auf die Tür, bevor ich schließlich einschlief.

Ein paar Stunden später kam Carlisle tatsächlich wieder, um meine Werte zu überprüfen. Sobald ich ihn sah, spürte ich, wie mein Herz wieder schneller schlug. Ein seltsames Gefühl kroch in mir hoch, als wollte ich nur noch bei ihm sein - als wäre er der einzige Mensch, der in diesem Moment zählte. Es war, als würden wir beide zusammengehören, wie zwei Seiten einer Münze.

Marie tauchte zwischendurch auf und setzte sich zu mir ans Bett. „Wann darf ich eigentlich wieder nach Hause?" fragte ich, um dieses verwirrende Gefühl loszuwerden.

Carlisle sah mich sanft an. „Wenn alles weiterhin gut heilt, in drei oder vier Tagen."

Ich atmete erleichtert aus, doch in demselben Moment bemerkte ich, dass Carlisle mich forschend ansah. „Was ist los?" fragte Marie, die meine Spannung spürte.

„Was ist mit meinem Dad? Weiß er, dass ich im Krankenhaus bin?" fragte ich besorgt.

Carlisle lächelte beruhigend. „Ich habe ihm Bescheid gegeben. Er weiß über alles Bescheid."

Ein Stein fiel mir vom Herzen. „Danke, Carlisle," sagte ich dankbar.

Marie beugte sich leicht zu mir. „Wie fühlst du dich jetzt?" fragte sie fürsorglich.

„Besser, aber ich bin immer noch sehr müde," antwortete ich.

Carlisle nickte und fügte hinzu: „Dein Blutbild sieht fantastisch aus. Du solltest keine Probleme mit dem Heilungsprozess haben."

Ich grinste leicht. „Das sagen die Ärzte immer. Mein Hausarzt ist auch jedes Mal begeistert von meinen Blutwerten."

Carlisle lächelte sanft. „Das ist nicht selbstverständlich." Dann richtete er sich auf. „Ich lass euch jetzt mal alleine."

Nachdem Carlisle das Zimmer verlassen hatte, knuffte Marie mich leicht in die Seite. „Und?"

„Was und?" fragte ich unschuldig.

„So wie du ihn anschaust, scheint er dich ziemlich beeindruckt zu haben," grinste sie schelmisch.

Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht stieg. „Na ja, er ist schon... extrem sexy und süß. Ich weiß nicht, was es ist, aber ich fühle etwas, das ich noch nie zuvor gefühlt habe. Es ist so verwirrend," gab ich leise zu.

Marie grinste wissend. „Klingt, als hätte er dich ziemlich umgehauen."

Später, als ich wieder allein war, dachte ich über unser Gespräch nach. Marie hatte mir erzählt, was passiert war, als sie die Gaffer gesehen hatte, und ich hatte sie daraufhin fest umarmt. Ich war so dankbar, eine Freundin wie sie zu haben.

Dann schloss ich die Augen und schlief bald ein, doch meine Gedanken kreisten immer noch um Carlisle.

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