Eine Woche später traf ich unerwartet im Wald auf Carlisle.
„Was machst du hier?" fragte er mich, sichtlich verwirrt, als er mich erblickte.
„Ich geh spazieren und bin gerade auf dem Rückweg. Und du?" Ich lächelte ihn an, innerlich nervös.
„Was für ein Zufall. Ich bin auch gerade unterwegs. Ich habe ein verletztes Tier gefunden und wollte nachsehen." Er verzog das Gesicht leicht. „Das arme Tier... aber ich habe es versorgt."
„Oh, das ist gut," murmelte ich, während ich versuchte, nicht zu offensichtlich auf seine Lippen zu starren. Er trat einen Schritt näher, hielt meinen Blick fest.
„Eine Sache noch. Ich möchte dich nach Hause einladen, damit du meine Kinder kennenlernen kannst. Was meinst du?" Seine Worte kamen überraschend.
Überrascht starrte ich ihn an. „Gern. Wann?"
„Wie wäre es mit Freitag um 13 Uhr? Ich hole dich ab."
Ich strahlte ihn an, nickte eifrig. „Super, gern. Danke, Carlisle."
Er lächelte sanft, bevor er sich verabschiedete und davonstapfte. Ich konnte es kaum glauben. Voller Aufregung machte ich mich auf den Weg nach Hause, das Herz schlug mir bis zum Hals. Die Tage rauschten an mir vorbei, und plötzlich war es schon Freitag. Ich hatte mir extra ein schwarzes, figurbetontes Oberteil und eine enge, schwarze Jeans angezogen. Meine blauen Sneakers rundeten das Outfit ab, und ich hüpfte nervös auf der Stelle, als endlich um 12:45 Uhr Carlisle vorfuhr.
„Ich bin so aufgeregt," platzte es aus mir heraus, als ich in seinen Wagen einstieg. „Ob mich deine Kinder wohl mögen und akzeptieren?"
Carlisle lächelte beruhigend. „Keine Sorge, sie werden dich lieben. Du brauchst keine Angst zu haben."
„Ich hoffe, sie reißen mir nicht den Kopf ab," murmelte ich, halb scherzhaft, und grinste unsicher.
„Ich beschütze dich," sagte er sanft und fuhr los.
Wir kamen an seinem Haus an - einer beeindruckenden Villa, riesig und lichtdurchflutet. „Wow, das ist wirklich groß," stammelte ich.
„Ja, es ist ziemlich geräumig," antwortete Carlisle lächelnd und führte mich hinein. Drinnen angekommen, führte er mich direkt ins Wohnzimmer, wo Snacks und Salate auf einem riesigen Tisch standen. Ich war so beeindruckt, dass ich erst nach einer Weile bemerkte, dass wir nicht allein waren. Alice, Jasper, Rosalie und Emmett kannte ich bereits aus der Schule, aber zwei andere Gesichter waren mir fremd.
„Das sind Alice, Jasper, Rosalie, Emmett, Lena und Ria," stellte Carlisle sie vor.
Ich redete mit allen, war erleichtert, dass sie mich mochten - obwohl Lena mich immer wieder durchbohrte, besonders wenn Carlisle mir zulächelte oder meine Hand berührte. Ihre Blicke verunsicherten mich, und irgendwann verschwand sie nach oben. Irgendetwas schien sie zu stören.
Als es ruhiger wurde, folgte ich ihr nach oben, getrieben von dem Gefühl, dass es wegen mir war. Ich fand sie weinend auf dem Bett vor, Carlisle saß neben ihr und Ria stand daneben.
„Es tut mir leid," sagte ich leise und fühlte mich schuldig.
Carlisle schüttelte den Kopf. „Das ist nicht deine Schuld." Lena war immer noch tief traurig.
„Ich weiß nicht, was los ist. Es tut mir leid," schluchzte sie.
Ich setzte mich neben sie, legte meine Hand sanft auf ihre. „Es ist okay, ich bin hier," sagte ich beruhigend.
Lena schaute mich mit tränenverschleierten Augen an. „Ich vermisse nur unsere Mutter... und jetzt bist du hier und es fühlt sich so fremd an."
„Ich verstehe das," sagte ich. „Ich hatte selbst nie eine Mutter."
Carlisle nahm meine Hand und drückte sie sanft. „Du wirst es lernen, dir Zeit geben. Lena braucht einfach etwas länger, um sich an dich zu gewöhnen," fügte Ria hinzu.
Plötzlich begann Lena, sich heftig zu bewegen, als würde sie gegen etwas Unsichtbares kämpfen. In Panik griff ich nach ihrer Hand, hielt sie fest, auch wenn sie stark war. Carlisle sprach beruhigend auf sie ein, während Ria sie ebenfalls zu beruhigen versuchte. Nach einigen Minuten hörte sie auf und wachte schweißgebadet auf.
„Es war kein Traum... jemand hat versucht, mich umzubringen," flüsterte sie.
Obwohl ich so viele Fragen hatte, war Lenas Wohl jetzt wichtiger. Carlisle kümmerte sich um sie, und als sie sich beruhigt hatte, setzte sie sich langsam auf.
„Ich hab dir den Arm gebrochen," stellte sie mit trauriger Stimme fest.
Ich lächelte sie an. „Das ist nicht wichtig. Hauptsache, dir geht es wieder besser."
Lena lächelte schwach, dann bot sie an: „Du kannst hier schlafen, wenn du möchtest." Sie stand auf und ging in ein anderes Zimmer, Ria folgte ihr. Carlisle sah mich besorgt an, und ich lächelte ihm erleichtert zu.
„Danke. Lena ist wirklich süß. Ich wollte ihr nur helfen."
„Du hast das gut gemacht," sagte Carlisle sanft. „Es wird alles besser werden."
Ich hoffte, dass er recht hatte.
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Bis(s) in die Ewigkeit
FanficFjella Holm gerät in den Bann des mysteriösen Vampirs Carlisle Cullen und entdeckt eine gefährliche, übernatürliche Welt. Ihre aufkeimende Liebe wird von düsteren Visionen und inneren Konflikten bedroht, während sie sich immer tiefer in das Geheimni...