「Kapitel 1」

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Während ich in meinem Krankenbett lag, beobachtete ich den Monitor auf dem meine Werte abgebildet waren, so wie jeden Tag. Mittlerweile bemerkte ich sogar die Schläuche nicht mehr, die an mir hingen. Und ich zählte schon nicht mehr wie oft sie gewechselt wurden, da die Zahl schon viel zu groß war.

Seit zwei Jahren passiert immer das gleiche. Ich starre auf den Monitor, die Ärzte und Krankenschwestern kommen immer wieder abwechselnd in mein Krankenzimmer und überprüfen meine Werte. Während ich in meinem Krankenbett liege und beobachte, wie langsam die Zeit doch vergehen kann. Bevor ich hier lag verging die Zeit viel zu schnell. Sie reden auch so gut wie nie mit mir.

Ich wollte lieber sterben, als das noch einen Tag länger auszuhalten. Das lag aber nicht in meiner Hand, sondern in der meiner Eltern. Und selbst wenn ich 18 Jahre alt werden würde, würden meine Eltern mich für unzurechnungsfähig erklären und für immer über mich entscheiden.

Wie habe ich gebettelt, dass sie mich loslassen, sie wollten aber nicht, sie wollten mich lieber leiden sehen als tot. Ich wusste, dass sie mich nicht liebten.

Das letzte Mal, dass sie mich besucht hatten, ist jetzt schön über drei Monate her. Wahrscheinlich hatten sie mich schon vergessen. Selbst da haben sie sich aber nicht getraut mit mir zu sprechen, geschweige anzusehen. Ich glaubte, sie hörten mir nicht mal mehr zu.

Traurig nicht wahr, sie wollten mich nicht sehen, aber auch nicht erlösen.

Hassten sie mich wirklich so sehr, dass sie mich leiden lassen wollten? Oder liebten sie mich so sehr das sie mich nicht tot sehen konnten.

Es war nicht einmal meine Schuld, das ich hier lag. Sondern die Schuld meiner Schwester. Meiner selbstverliebten und gestörten Schwester. Ich hasste sie nicht dafür, dass sie es getan hat, sondern dass sie in diesen ganzen zwei Jahren, es nicht geschafft hat, sich zu entschuldigen. Sie hatte mich nicht einmal besucht, dafür haste ich sie wirklich.

Und trotz allem, was sie mir angetan hatte, lebte sie weiter, noch fröhlicher als zuvor. Weil nach dem was mir passiert war, hatten meine Eltern angefangen sie zu verwöhnen noch doller als zu vor. Woher ich das wusste? Das gute alte Internet, obwohl meine Eltern mir das auch schon verboten hatten.

Sie war immer eifersüchtig auf mich gewesen, sie dachte wirklich das sie mich so los würde und ihr Plan hat besser funktioniert als sie wohl dachte. Statt das ich sterbe, wie sie es wollte leide ich.

Meine Gedanken schweiften den ganzen lieben langen Tag um das Thema Tod und zwar um meinen Tod.

Wie lange ich hier noch liegen müsse, bis ich endlich aufhören konnte zu denken und zu fühlen seelisch wie körperlich. Denn wenn das so weitergehen sollte, würde ich das nicht mehr lange aushalten.

Meiner Meinung nach waren die Gedanken eines Menschen das mächtigste was es gab, sie konnten einen so viel geben aber trotzdem so viel nehmen. Sie waren all gegenwärtig.

Und irgendwann würden sie einen wie eine Supernova verschlingen.

Und irgendwann würden sie einen wie eine Supernova verschlingen

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Erstes Kapitel aber eher ein Prolog meiner Meinung.

Schönen Tag noch, NoSoVo.


Save Me Gods: She was a wrack that sank deeper from day to dayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt