Kapitel 34:

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Der nächste Schritt bestand darin innerhalb des Clans Verbündete zu suchen, denn obwohl Ling und ich ein gutes Team waren, so waren wir vor allem nur zu zweit gegen etwa 200 Clan Mitglieder.
Dafür nahmen Ling und ich uns vor die jeweiligen Spaten des Hauptzweiges noch genauer zu untersuchen.
Doriko Tooru, Saito Tooru und Nagisa Hiro und zuletzt natürlich noch Yoko Tooru und das Monster höchstpersönlich.
Diese Untersuchungen wurden jedoch schon nach vier Monaten jäh unterbrochen (vier Monate mögen nach viel Zeit klingen, aber da keiner der anderen Familienmitglieder länger als eine Woche im Monat in diesem Haus anwesend ist - abgesehen von Tooru-sama und dem Monster - gestaltete sich das alles etwas schwierig), als mein Großvater mir noch ein weiteres Trainingsprogramm aufhalste.
Dieses Mal im Jujutsu.
»Ich würde mich freuen, wenn du im nächsten Monat bereit bist die erste Division auf eine Mission zu begleiten, werte Enkelin.«
Das waren seine letzten Worte, bevor er mich am Trainingsgarten stehen ließ.

Mein Trainer verspätete sich. Genau eine Viertelstunde um genau zu sein.
Als ich endlich das »Hallo, verzeih die Verspätung!« hörte, war ich bereit meinem Trainer einen möglichst schwierigen Start zu geben, denn mittlerweile war Winter und mir wirklich furchtbar kalt.
»Ich verzeihe gar nichts.« brummte ich und rieb mir meine Arme, während hastige Schritte auf mich zueilten.
»Hashiwara-san?« Keuchend kam mein neuer Trainer neben mir zum Stehen.»Entschuldigung. Ich bin erst vor wenigen Minuten von meiner Mission zurück.«
Seine Stimme kam mir ein wenig bekannt vor, also drehte ich etwas widerwillig den Kopf um ihn einer abschätzigen Musterung zu unterziehen, die ich jedoch sofort abbrach, als ich ihn erkannte.
Hikaru Yukana.
Der gutaussende Typ, der mir bei meiner Ankunft aus dem Auto geholfen hat. Prompt entschied ich mich die winterliche Kälte zu ignorieren und schenkte Hikaru ein strahlendes Lächeln.

»Du bist mein Trainer?!« fragte ich dann, während er noch immer etwas schwer atmend mein Lächeln freundlich erwiderte.
»Ich wurde von Tooru-dono eigens ausgewählt Hashiwara-san zu unterstützen.« bestätigte er.
Ja!
»Verstehe. Aber mein Großvater meinte zu mir, dass ich hier trainieren sollte meine Fluchkraft richtig einzusetzen.« Auch wenn „richtig" wohl im Auge des Betrachters lag. »Du bist aber doch kein Teil der Familie, oder?«
...also bist du auch kein Jujuzist und möglicherweise mit mir verwandt?
Hikaru hob eine Augenbraue, dabei fand ich, dass meine Frage durchaus berechtigt war. Doriko, Saito und sogar Tooru-sama sollten Jujuzisten sein, laut dem, was ich bisher herausgefunden hatte.
Logisch, wenn man bedachte dass die Tooru-Familie in ihren Grundfesten immer schon eine Jujuzisten Familie gewesen ist.
Tooru-sama gehörte zu einer Familie mit dem Namen Matsushima, aber ich wusste nicht wie genau diese mit anderen Familien verwurzelt waren. Sehr verlässlich wusste ich allerdings, dass meine und Vaters Versiegelungskraft aus ihrer Familie kamen und dass Tooru-sama ihre Fähigkeiten nie genutzt hatte oder überhaupt gelernt hätte sie zu kontrollieren.
Das waren zumindest die Gerüchte, die über sie im Umlauf waren.

»Ich bin um mehrere Ecken mit einer Familie der Akademie verwandt.« klärte Hikaru mich auf.
»Du warst an der Akademie?!« rief ich überrascht, aber Hikaru schüttelte nur den Kopf.
»Ich bin ohne das Wissen über Jujutsu aufgewachsen. Erst als ich beinahe von einem Fluch getötet worden wäre, kam raus, dass ich eigene Fluchkraft besaß. Meine Familie hat schon seit Jahren keine starken Jujuzisten mehr gehabt, also glaubten sie auch nicht, dass ich einer wäre. Tooru-dono rettete mich damals und bat mir an meine Fähigkeiten zu trainieren. So kam ich her.«
Er zuckte mit den Schultern, als wäre es kaum der Rede wert Teil einer kaltblütigen Yakuza Familie zu werden.
Vielleicht war er doch nicht der Richtige.
»Das klingt... einleuchtend.« log ich und deutete mit einem Kopfnicken auf den Trainingsgarten. »Und was möchtest du mir beibringen?«
»Fangen wir doch zunächst mit einer Konzentrationsübung an.«
Er kramte in einer Tasche und reichte mir dann mit einem »Bitte sehr« ein Schloss.
Ein verschlossenes Schloss.

Nur ein Mensch (Satoru GojoxOC)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt