Kapitel 9: Dunkle Vorzeichen

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Lena, Carlisle und ich saßen entspannt auf der Terrasse und unterhielten uns. Nächste Woche werde ich nicht da sein," erklärte Carlisle, seine Stimme etwas gedämpft. „Ich bin als Betreuer für meine Kinder eingeteilt, die auf Klassenfahrt nach Italien gehen."

Italien... Der Name ließ ein mulmiges Gefühl in mir aufsteigen, besonders als Carlisle fortfuhr: „Besonders die Tagestour nach Volterra macht mir zu schaffen. Beim letzten Mal... war das letzte Wort noch nicht gesprochen." Er brummelte diese Worte und starrte finster in die Ferne.

„Ihr werdet das schon schaffen," versuchte ich beruhigend zu sagen. „Ich wünschte nur, ich könnte euch helfen, aber..." Ich seufzte. „Ich bin leider nur ein Mensch"

Ich zitterte leicht und drückte instinktiv Carlisles Hand, meine Gedanken kreisten um die Gefahr. Was, wenn die Volturi diesmal wirklich zuschlagen würden? Was, wenn Lena in Lebensgefahr geriet? Ich wollte es mir nicht ausmalen. Der bloße Gedanke ließ mein Herz schneller schlagen.

„Ich muss für meine Taten gerade stehen," murmelte Lena schließlich. Sie spielte nervös mit ihren Händen, während ich sie bestürzt ansah. „Mag sein," widersprach ich ihr und schaute sie eindringlich an, „aber sie dürfen dich nicht umbringen! Das würde niemand von uns überleben! Es muss eine andere Lösung geben."

Lena senkte den Kopf, und das Gespräch erstarb in der Stille, die uns umgab. Später bestand Carlisle darauf, mich nach Hause zu bringen, und Lena wollte uns begleiten.

Wieder in meinem Zimmer, zog ich eines von Carlisles T-Shirts an, das mir fast bis zu den Knien reichte. Kurz darauf hörte ich ein leises Klopfen. Als ich die Tür öffnete, standen Carlisle und Lena besorgt vor mir. Lena war aufgebracht, und Carlisle kümmerte sich sanft um sie. Ich hielt weinend Lenas Hand, unfähig, den Gedanken zu ertragen, sie zu verlieren. Irgendwann beruhigte sie sich, und ich war erleichtert, dass sie für uns alle gekämpft hatte.

Ein paar Tage später saß ich im Wohnzimmer und wartete ungeduldig auf Carlisle. Mein Herz machte einen kleinen Sprung, als ich seinen Wagen vor dem Haus parken sah. Ich rannte hinaus, und er empfing mich in seiner festen Umarmung. Es war ein Moment der Ruhe, bevor wir uns wieder den bevorstehenden Gefahren stellen mussten.

Als wir schließlich bei den Cullens ankamen, wurde ich von Lena stürmisch umarmt. Ihr Griff war so fest, dass meine Rippen fast knirschten. Lachend ließ sie mich los, nur um sofort von Ria sanfter umarmt zu werden. Carlisle beobachtete die Szene mit einem leisen Lachen, während wir uns ins Haus begaben, wo Alice und Jasper uns bereits erwarteten.

Es dauerte nicht lange, bis Alice wieder eine Vision hatte. Sie sprach von den Volturi und der Gefahr, dass Lena Konsequenzen für ihre Handlungen tragen musste. „Es wird schwierig," murmelte sie, und alle schwiegen besorgt.

„Was wollen die tun?" fragte ich, Angst schnürte mir die Kehle zu. Alice machte eine Kopfab-Geste, und ich spürte, wie mir schlecht wurde. Ein paar Minuten später musste ich ins Bad rennen, um mich zu übergeben.

Wenig später, zurück im Wohnzimmer, fühlte ich mich schwach und ausgelaugt. Ich versuchte, den aufsteigenden Stress mit einer Tasse Tee im Garten abzuschütteln. Während ich das Buch in meinen Händen hielt, bemerkte ich aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Erschrocken drehte ich mich um, doch niemand war zu sehen.

„Meine Paranoia," murmelte ich mir selbst zu, als plötzlich jemand von hinten nach mir griff. Ein Schrei entfuhr mir, während ich versuchte, mich zu wehren. Doch der Angreifer war stark, viel stärker als ich. Ein Moment später spürte ich, wie ein Tuch über meinen Mund gelegt wurde. Mein Blick verschwamm, und ich fiel in die Dunkelheit.

Als ich wieder zu mir kam, war ich gefesselt und geknebelt. Zwei verhüllte Gestalten führten mich durch eine unbekannte Gegend. Mein Herz raste. Waren das die Volturi?

Bis(s) in die Ewigkeit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt