"Was sagst du dazu, Roman?" Mein Vater sah mich abwartend an. Ich seufzte.
Ich wusste dass das irgendwann auf mich zukommen würde. Wieso gerade jetzt? Ich war doch erst 19, wieso musste ich jetzt schon meine Frau fürs Leben finden? Andererseits... 35 hübsche Mädchen und ich konnte mit ihnen tun was ich will... es war schon ziemlich verlockend das Angebot meines Vaters anzunehmen. Ich überlegte. Ich hatte noch nie eine richtige Freundin gehabt, obwohl bestimmt viele Mädchen sich darum gerissen hätten, immerhin war ich der Prinz und somit Thronfolger. Ich wollte aber eine Freundin haben, die es ernst mit mir meinte. Die mich nicht nur als Prinzen sah, sondern einfach als Roman.
Ich schweifte ab. "Hmm", machte ich um Zeit zu schinden. " Okay, Roman, du hast ja noch Zeit bis zum Bericht morgen. Schlaf eine Nacht darüber und teile uns dann deine Entscheidung mit." Mein Vater klopfte mir auf die Schulter und verließ dann das Zimmer.
Mein Kopf ratterte. Wie sollte ich mich entscheiden? Ich wollte kein verheirateter Mann werden. Ich wollte Erfahrungen mit Mädchen sammeln, viele Freundinnen haben und dann- irgendwann, vielleicht mit 30 oder so- meine große Liebe heirateten. Und was wenn deine große Liebe unter diesen 35 Mädchen ist? Was, wenn du sie verpasst, indem du das Angebot ausschlägst? "Sei leise", befahl ich meiner inneren Stimme und ärgerte mich darüber, so eine große Entscheidung treffen zu müssen.
Nachdem ich noch einige Zeit nachgedacht hatte, beschloss ich mich mit Sport abzulenken. Ablenkung ist die beste Art, wichtige Entscheidungen zu treffen. Ich sprang von meinem Bett auf, zog mich um, und schlürfte die Treppen herunter zum Fitnessraum. Natürlich war dies mein eigener privater Raum und ich würde von niemandem gestört werden, außer vielleicht von einer Wache, die mir mitteilte, dass Arbeit zu erledigen war. Ich hasste es, beim Sport gestört zu werden. Ich hasste es generell bei irgendwas gestört zu werden. Ich hatte oft Leute sagen hören, ich sei faul und vernachlässigte die Arbeit. Das ließ viele an meiner Fähigkeit, König zu werden, zweifeln. Aber ich würde mich schon noch ändern. Und wenn nicht, konnte die Arbeit ja immer noch mein fleißiger kleiner Bruder Lois übernehmen.
Ich legte mich auf die Matte und machte Sit Ups und stemmte danach Gewichte. Das Adrenalin schoss durch meinen Körper, wie immer, wenn ich Sport machte und ich vergaß alles um mich herum. Deshalb liebte ich Sport so. Ich vergaß sogar meine Pflichten und dass ich Kronprinz war. Für einen kurzen Moment war ich einfach nur Roman. Nicht jemand, dem alle Möglichkeiten offenstanden, den alle verehrten. Nein, einfach nur Roman, der sich fragte, ob er es schaffte noch mehr Gewichte aufzulegen und zu stemmen.
Zwei Stunden später stieg ich verschwitzt und völlig fertig die Treppen zu meinem Zimmer wieder hoch. Meine Kammerdiener hatten mir das Bett neu bezogen und mir meine Schlafsachen rausgelegt. Ich duschte mich kurz und fiel dann müde in mein Bett. Kurz fiel mir wieder ein, welche Entscheidung ich morgen zu treffen hatte und ein Satz schoss durch meinen Kopf. Ich mache es. Dann schlief ich ein.
"Eure Majestät. Euer Vater erwartet Euch am Frühstückstisch" Ich stöhnte. "Wie spät ist es? Fünf Uhr morgens?" "Es ist schon neun Uhr", beantwortete die Wache meine Frage. " Das ist viel zu früh! Ich will ausschlafen", murrte ich genervt und stieg schlafwandelnd aus dem Bett.
Nachdem ich fertiggemacht wurde, latschte ich lustlos zum Frühstück im großen Saal. Zwar hatte ich meine Entscheidung getroffen, jedoch hatte ich keine große Lust, sie im Fernsehen zu verkünden. Konnte das nicht jemand anderes machen?
"Und, schon wach, Roman?", spottete Lois als ich mich neben ihn setzte. " Nicht wirklich " Ich funkelte ihn böse an. "Ah, da bist du ja" Mein Vater strahlte mich an. Seine gute Laune schon so früh am Morgen konnte ganz schön nerven. Noch bevor König Maxon auch nur etwas sagen konnte, meinte ich: "Ja, ich habe mich entschieden, Vater. Ich werde es machen, aber wenn ich meine große Liebe nicht unter diesen Mädchen finde, muss ich auch keine von ihnen heiraten, versprichst du mir das?" "Natürlich, aber ich bin mir sicher, du findest deine Frau. Sieh dir deine Mutter an, ich habe sie auch durch diese Art Ritual kennengelernt und schau, wir lieben uns und sind immer noch zusammen" Meine Eltern sahen sich so verliebt an, dass ich hätte kotzen können. "Okay, okay, ich verstehe", gab ich kauend von mir und konzentrierte mich auf das Essen. " Mit diesen Essmanieren findest du bestimmt keine Frau" Dieser unnötige Kommentar kam natürlich von meinem Bruder. Ich ignorierte ihn einfach und aß weiter.