“Bleib draußen, du Freak. Ich habe genug davon, nachts von deinem Geschrei geweckt zu werden. Hau ab und komm vor morgen abend nicht wieder her. Wir wollen wenigstens einen Tag unsere Ruhe vor deinen Verrücktheiten haben. Du Freak, verschwinde endlich.” Damit schlug der walartige Mann die Tür zu. Der sechzehnjährige Junge stand geschockt vor der zugeschlagenen Tür und hoffte, dass alles nur ein Traum war. Sein Onkel hatte ihn einfach mitten in der Nacht vor die Tür gesetzt und das nur in seiner fadenscheinigen Schlafkleidung. Fröstelnd rieb er sich die Arme, das T-Shirt war voller Löcher, die nur noch durch etwas Stoff zusammengehalten wurden. Die Schlafhose war an einigen Stellen so dünn, dass ein Windhauch sie zerreißen könnte. Barfuß tappte er von der Tür weg in den Garten, er wollte sich im Gartenhaus niederlassen. Doch kaum hatte er das Haus umrundet, da flog ein Fenster auf und sein Onkel stand dort. Sein Gesicht war purpurrot angelaufen, er hob einen länglichen Gegenstand hoch und plötzlich erkannte der Junge, was der Gegenstand war. Sein Onkel hatte das Gewehr angelegt, das er sich vor einigen Jahren gekauft hatte. “Verpiss dich oder soll ich dir Beine machen?!” Ängstlich stolperte er zurück, lief aus dem Garten auf die Straße und weg aus dem Blickfeld des Hauses.
Langsam ging der Sechzehnjährige die Straße hinunter, ohne Ziel lief er durch die Nacht. Er konnte sich das Verhalten seines Onkels nicht erklären. Obwohl, sein Onkel brauchte keinen Grund, um ihn zu schikanieren. Vielleicht lag es an seinen Albträumen. ‘Verdammt Harry, warum musst du auch immer schreien wenn du von Voldis Tod im Juni träumst. Verdammt, warum muss es dich so mitnehmen, das du den Kerl quasi unter der Statue im Atrium begraben hast. Schöne Scheiße, jetzt sitzt du suf der Straße. Aber wenigstens ist Vollmond und du kannst sehen, wo du hin läufst.’ In Gedanken versunken gelangte der Junge an ein kleines Waldgebiet, in dem eine kleine Hütte stand.
Zweifelnd sah er den dunklen Wald an. Mitten in der Nacht war er noch nie hier gewesen. Die Geräusche des nächtlichen Waldes ließen ihn frösteln. ‘Bei Tag sind das nur 10 Minuten bis zur Hütte. Das kann jetzt auch nicht länger dauern. Stell dich nicht so an, hier ist nichts gefährliches. ‘ sagte er sich selbst, dann zog er die Schultern gerade und lief los. Der silberne Schein des Vollmondes stahl sich zeitweise durch das dichte Blätter und erhellte den Weg zur Hütte zumindest etwas. Die nächtlichen Geräusche konnte er inzwischen als Eulen und Füchse identifizieren, nichts vor dem er Angst haben musste. Nach etwa 20 Minuten Fußmarsch kam die Hütte in Sicht. Seufzend blieb er stehen. Er hatte es geschafft, dort war seine nächtliche Ruhestätte. Er wandte sich an einen Baum und pinkelte ihn an, seine Blase hatte ihn schon eine ganze Zeit gedrückt.
Erleichtert wandte er sich wieder der Hütte zu und erstarrte- dort im Busch waren zwei gelbe Lichter. Augen, groß, gefährlich, angsteinflößend. Vorsichtig ging er rückwärts, wandte sich dann um und rannte zur Hütte.
Die Gestalt mit den gelben Augen schob sich vorsichtig aus dem Gebüsch, eine große massige Gestalt, die mit ihren Schultern auf gleicher Höhe war wie der Junge, der nun zur Hütte lief.
Ein Strahl Mondlicht traf ihn und identifizierte ihn als großen grauen Wolf. Der Wolf schnupperte an den Baum, wo der Junge sich erleichtert hatte und knurrte leise. Der Geruch war äußerst anziehend auf das Tier und der Geschmack erst. Heulend setzte es dem Jungen nach, der gerade die Hütte erreichte und die Tür aufstieß. Harry schlüpfte durch die Tür, schlug sie zu und wollte gerade den Riegel schließen, da explodierte die Tür und der Wolf stand im Türrahmen. Harry wurde durch die Wucht nach hinten geschleudert und kam schmerzhaft auf dem Boden auf. Er versuchte weiter ins Innere zu krabbeln, bemühte sich lautlos zu sein, doch sein fadenscheiniges Oberteil blieb an einem Splitter hängen und riss mit einem lauten Ratsch von seinem Oberkörper.
Der Junge erstarrte, Ängstlich sah er zum Wolf hinüber, der ihn mit seinen gelben Augen fixierte. Vorsichtig tastete sich Harry weiter, den Wolf immer im Blick. Ein leises Knack verriet ihm, dass seine Hose nun auch zerfetzt war. Der Blick des Wolfes wurden anders, hungrig, auf ihn. Panisch rappelte sich Harry hoch, verlor den Rest seiner Hose und stolperte durch die dunkle Hütte, nur weg von dem Tier. Der Wolf knurrte, er sprang und landete auf dem Jungen, der mit dem Oberkörper zu Boden gedrückt wurde.
DU LIEST GERADE
Silbermond
FanfictionHarry Potter wird nachts aus dem Haus seiner Verwandten geworfen und sucht Schutz in einer Waldhütte. Was er nicht weiß, er wird verfolgt.