Charlie war einen Moment lang wie erstarrt. Was Ron zum Lachen gebracht hätte, wenn die Situation nicht so ernst wäre. Er brauchte Hilfe. Dringend. Und der Reaktion seines Bruders nach zu urteilen, hatte er auf jeden Fall die richtige Wahl getroffen. Ja - er wusste, dass Charlie ein magisches Wesen war, was er schon vor längerer Zeit mal durch Zufall bei einem belauschten Gespräch ihrer Eltern erfahren hatte. Außerdem hatte er selbst die Blicke, welche der ältere Harry den gesamten Nachmittag und Abend über zugeworfen hatte, mitbekommen. Oh nein ... er war wieder blind noch dumm. Allerdings hatte immer noch die Möglichkeit bestanden, dass sein Bruder beschlossen hatte, sich gegen seine Natur zu stellen, obwohl alles in ihm danach drängte, dem Verlangen nachzugeben und den devoten Part seiner Rasse für sich zu gewinnen. Ron wusste schließlich, wie sehr Charlie seine Unabhängigkeit liebte. Obwohl natürlich auch die Möglichkeit bestand, dass es nur eine Ausrede war, um unangenehmen Fragen und Gesprächen aus dem Weg zu gehen.
Trotzdem rang er ein wenig mit sich, irgendwie wurde er das Gefühl nicht los, dass das, was Harry ihm im Vertrauen völlig aufgelöst erzählt hatte, nur die Spitze des Eisbergs war.„Er ... er ist verletzt. Harry hat mir verboten, zu Mom oder sonst wem zu gehen, aber er braucht dringend Hilfe und ich bin verdammt nochmal kein Heiler.“ Ron schluckte schwer. „Er ... Dumbledore ist durchgedreht! Endgültig!“
„Was hat der Alte damit zu tun - und welche Verletzungen?“ Charlies Stimme hätte Eisen schneiden können, trotzdessen, dass er sie gedämpft hielt.
„Das soll Harry dir selber erzählen.“ Mit diesen Worten lief der jüngere Rotschopf mit schnellen Schritten in Richtung Tür, dicht gefolgt von seinem älteren Bruder.*
Er konnte es immer noch nicht so ganz glauben, obwohl es keinen Zweifel gab.
Harry schniefte einmal leise und wischte sich mit seinen leicht zittrigen Fingern die Tränen von seiner Wange, gab ansonsten jedoch keinen Laut von sich. An Schlaf war nicht zu denken, obwohl er so unglaublich müde war. Doch er konnte sich ja nicht einmal an der Wand hinter ihm anlehnen, wie sollte er da liegen. Wieso traf es eigentlich immer ihn? Sein gesamter Körper schien einfach nur aus Schmerz zu bestehen, selbst das Heben seiner Hand kostete ihn mittlerweile wahnsinnige Kraft. Harry blinzelte eine weitere Träne weg und schloss geschafft seine Augen. Wie er seine Umwandlung vor zwei Tagen überhaupt überleben konnte, war ihm immer noch ein Rätsel. Wieso konnten nicht auch die Drenai sterben, wenn bei der Umwandlung kein Elternteil bei ihnen war, wie manch andere magische Kreatur. Das hätte nicht nur viele, sondern auf einen Schlag alle seine Probleme gelöst. Nein, er musste sich mal wieder als eines herausstellen, das es ohne Eltern oder Gefährte schaffte.
Nun, da er dank Ron und dem alten dicken Wälzer über magische Wesen auch wusste, was er überhaupt war ... und ja, wie immer in seinem beschissenen Leben, hatte er mal wieder den Jackpot gewonnen.
Denn als hätte es nicht schon gereicht, dass er zu einer Rasse der Drachenartigen, den Drenai gehörte. Die zudem als schwarzmagisches Wesen galten ... der Grund weshalb sich der alte faltige Gichtknochen mit leuchtenden Augen die Hände gerieben hatte. Nein, er war auch noch der devote Part einer nahezu ausgestorbenen Art. Er konnte als Mann ja nicht, wie 98% aller anderen männlichen Drenai dominant sein. Nein, er musste ein submissiver menschlicher Drache sein. Überhaupt waren nur 2% aller Drenai devot ... und diejenigen waren weiblich. Er selbst war unter diesem Punkt im Buch lediglich ein nicht bestätigtes Gerücht, über welches es nicht einmal aufschlussreiche Aufzeichnungen gab. Er war so selten, dass nicht einmal Dumbledore damit gerechnet hatte, der wusste, dass an seinem Geburtstag sein Kreaturenerbe erwachte. Doch mit einem dominanten Drenai gerechnet hatte, den er unterwerfen konnte, und so formen, dass er in diesem Krieg eine willenlose gehorsame Waffe hatte, gegen die nicht einmal mehr Voldemort eine Chance haben würde.
Worte, die er aus erster Hand erfahren hatte, als Dumbledore in jener Nacht plötzlich in seinem Zimmer im Ligusterweg stand, hämisch und zugleich siegesgewiss grinsend, mit so kalt funkelnden Augen, dass es ihm immer noch kalt den Rücken hinunter lief. Nein, der Alte hatte ihn nie gemocht ... er hatte nur darauf gewartet, bis sein Kreaturenerbe erwachte, um ihn selbst zu brechen. Etwas, womit die Dursleys all die Jahre zuvor auf Dumbledores Anordnung hin schon begonnen hatten.
Doch dass er nicht dominant sein würde-. Der Alte hatte erst einmal seiner Wut darüber freien Lauf gelassen, dass er es nicht einmal das fertig brachte ... mit ihm als Empfänger dieser Wut.
Doch das Allerschlimmste daran war nicht einmal Dumbledores Verrat oder das Halsband, das dieser ihm angelegt hatte, um ihn daran zu hindern, wegzulaufen. Nein, es war das Wissen, dass ihm niemand helfen würde, weder das Ministerium, noch sonst jemand. Siri war tot und Remus irgendwo auf einer Mission, auf die ihn der Alte geschickt hatte. Schließlich war er, Harry, das gefährliche magische Wesen, das jeden mit seinen Klauen in Fetzen reißen konnte. Und Dumbledore der ach so große und gütige Weißmagier mit seinem Merlin Orden der ersten Klasse. Der es sogar so hindrehen und die Menschheit damit überzeugen konnte, dass es notwendig war, ihn einzusperren. Dass er ihm, Harry, damit sogar helfen würde, ein Teil der Gesellschaft zu bleiben, wenn man ihn mit Zauber so kontrollierte, dass er keine Gefahr mehr für andere darstellte.
Und er wusste, dass Dumbles es genau auf diese Weiße nutzen würde, sollte er sich auflehnen. Weshalb Dumbles es nicht einmal für notwendig gehalten hatte, ihn mit Zaubern zu belegen, die verhinderten, dass er darüber reden oder sich wandeln konnte. Nicht einmal die Verletzungen hatte er verschleiert, da er selbst das damit argumentieren konnte, dass es notwendig war, um ihn zu bändigen. Gegen Dumbledore kam er nicht an, egal was er sagen würde, der Direktor würde immer gewinnen.
Der einzige Zauber, der auf ihm lag, war der, der verhinderte, dass er sich das Leben nehmen konnte. Doch der lag wohl schon länger auf ihm. Etwas, das er nicht einmal Ron erzählt hatte. Einer seiner wenigen richtigen Freunde ... der vor kurzem losgestürmt war, trotz seiner Bitte es nicht zu tun, um Hilfe zu holen.So fanden sie in schließlich, zusammengesunken auf dem zweiten Bett in Rons Zimmer sitzend und vor sich hin grübelnd.
Harrys Kopf flog nach oben, indessen sein Herz anfing in seiner Brust zu rasen, als er fast augenblicklich spürte, dass er nicht mehr alleine war.
Doch seine aufsteigende Panik hatte absolut nichts mit der Anwesenheit seines Freundes zu tun. Nein!Harry schluckte schwer, als seine Augen denen des älteren, größeren und definitiv gutaussehenden Rotschopfes begegneten. Nicht in der Lage, Charlies Blick auszuweichen. Und da wusste er, was ihm schon die ganze Zeit über so zu schaffen gemacht hatte. Dieses regelrecht gehetzte Gefühl, dass er verspürt hatte, und nicht wusste, woher es kam und was es verursachte.
Sein ganzes Wesen schien es ihm in diesem Augenblick zuzurufen.
Charlie war ein Drenai ... ein dominanter, ungebundener Drenai.Er war am Arsch!
DU LIEST GERADE
Broken Wings (BxMxM) HarryPotter-Fanfiction
FanficMaleslash: HarryxTomRiddlexCharlie ______________________ 16+ ( berücksichtigt bitte die Altersempfehlung! Ich habe nicht ohne Grund eine ausgesprochen. Ich möchte nicht, dass sie gemeldet wird, weil jemand mit dem Inhalt nicht klarkommt. ) ©Copyrig...