Kapitel 14: Die scharfe Klinge von Worten

23 1 0
                                    

Die Sonne schickte ihre Strahlen durch das dichte Blätterdach des Waldes, als Carlisle und ich nebeneinander auf einem schmalen Pfad gingen. Die kühle Luft war frisch und duftete nach Moos und Erde, ein beruhigendes Gefühl, dass mir half, meine aufgewühlten Gedanken zu sortieren. Die Stille des Waldes war eine angenehme Abwechslung zur inneren Unruhe, die mich in den letzten Tagen beschäftigt hatte.

Carlisle ging leicht voraus, aber ich konnte spüren, dass er mich im Blick hatte. Seine Präsenz war stark, und ich fühlte mich zuversichtlicher, als ich ihn anblickte. Es war endlich Zeit, die unausgesprochenen Worte und Ängste zwischen uns auszuräumen.

"Fjella", begann er schließlich, seine Stimme warm und einladend. "Ich möchte mit dir über das sprechen, was ich dir gesagt habe. Es ist wichtig dass du verstehst, wie Ernst ich es meine."

Ich hielt inne und sah ihn an, seine Augen strahlten in einem sanften Goldton. "Es ist viel passiert, Carlisle. Ich mache mir Sorgen dass ich nicht nur mich, sondern auch dich in Gefahr bringe. Was ist wenn die Volturi unsere Beziehung als Gefahr ansehen?"

Carlisles Gesicht veränderte sich, ein Schatten der Besorgnis huschte über seine Züge. "Ich verstehe deine Ängste, aber ich möchte, dass du weißt, dass ich für dich da bin, egal was kommt. Ich habe hunderte von Jahren damit verbracht, zu lernen, dass das Leben voller Risiken ist und ich habe nie jemand so geliebt wie dich."

Seine Worte trafen mich tief. Ich spürte, wie sich ein Kloß in meinem Hals bildete. "Ich will dir vertrauen,
Carlisle, aber die Angst sitzt tief in mir" gestand ich.

Carlisle trat näher und nahm meine Hände in seine, seine Berührung kühl und doch beruhigend. "Es wird nicht einfach, aber ich glaube an uns. Wir müssen uns gegenseitig vertrauen und die Herausforderung gemeinsam bewältigen"

Das erinnerte mich an unser Gespräch gestern. Somit trat ich einen Schritt zurück und sah ihn verunsichert an.
„Ich kann nicht einfach so tun, als wäre nichts passiert," murmelte ich und wandte meinen Blick ab, um die Tränen zu verbergen, die sich in meinen Augen sammelten.

Carlisle verstand sofort und trat näher, seine Hände suchten meine. „Ich verstehe, dass du verletzt bist, Fjella. Und ich bin bereit, alles zu tun, um dir zu zeigen, dass meine Liebe zu dir echt ist. Lass uns zusammen die Schatten der Vergangenheit überwinden."

„Und wenn ich nicht kann?" fragte ich, der Schmerz in meiner Stimme war unverkennbar.

„Dann werde ich dafür kämpfen, dass du es kannst. Du bist nicht allein in diesem Kampf. Wir sind zusammen, und das ist das Einzige, was zählt."

Seine Worte gaben mir einen Funken Hoffnung, doch ich wusste, dass der Weg vor uns steinig sein würde.

Carlisle lächelte mir aufmuntern zu. "Ich glaube an dich, an uns" ich lächelte schwach, berührt von seiner Überzeugung. "Danke Carlisle. Es bedeutet mir viel, dass du an uns glaubst."

Wir schritten weiter, und ich fühlte, wie die Kluft zwischen uns langsam schloss. In diesem Moment, im Schatten der Bäume, wusste ich, dass wir die Herausforderungen gemeinsam bewältigen würden. Die Sorgen und Ängste schienen zwar nicht verschwunden, aber sie waren erträglicher, jetzt wo ich wusste, dass ich nicht alleine war.

Carlisle wandte sich mir zu, sein Blick warm und aufmunternd. „Lass uns dafür kämpfen, was wir haben. Ich möchte, dass du glücklich bist, und ich glaube, dass wir zusammen eine Zukunft haben können."

„Das will ich auch", antwortete ich und spürte, wie sich Hoffnung in mir regte. Die Natur um uns herum schien zu atmen, und in der Stille des Waldes fühlte ich mich dem Leben und Carlisle näher als je zuvor.

--------------------------------------------------------------

Die Tage vergingen, und ich fühlte mich immer mehr als Teil seiner Welt. Doch eine dunkle Vorahnung blieb in mir, als ich eines Tages allein im Wald spazieren ging. Ich wollte die Ruhe und den Frieden der Natur genießen, und die Bäume schienen mir einen vertrauten Schutz zu bieten.
Plötzlich bemerkte ich, dass ich mich in einem Gebiet befand, das mir unbekannt war. Ein unbehagliches Gefühl überkam mich, als ich realisierte, dass ich das Wolfsgebiet betreten hatte. Plötzlich trat Jacob, mein guter Freund, aus den Schatten der Bäume, sein Gesicht angespannt und seine Augen schimmerten vor Sorge.

„Fjella! Was machst du hier?", rief er. „Du weißt, dass das gefährlich ist!"

„Ich wollte nur spazieren gehen", antwortete ich hastig, aber Jacob schüttelte den Kopf.

„Deine Beziehung zu Carlisle könnte uns alle in Gefahr bringen!", fuhr er fort, und seine Stimme war scharf. „Die Volturi könnten zurückkommen, und das willst du doch nicht!"

Die Worte schnitt durch die Luft wie ein kaltes Messer, und ich spürte, wie mein Herz schwer wurde. „Jacob, ich kann für mich selbst entscheiden! Ich bin nicht das Kind, das du beschützen musst!"

„Es geht nicht nur um dich, Fjella!", rief Jacob zurück, seine Miene ernst. „Es ist nicht nur dein Leben, das auf dem Spiel steht!"

Die anderen Werwölfe traten näher und schauten uns an, während die Spannung zwischen uns wuchs. Ich spürte, wie sich die Luft um uns herum verdichtete. „Ich verstehe deine Sorgen, aber ich kann nicht aufhören, mit Carlisle zusammen zu sein!"

„Das kann fatale Konsequenzen haben!", beharrte Jacob und machte einen Schritt auf mich zu, seine Fäuste geballt. „Du weißt das!"

Leah trat vor und stellte sich schützend an meine Seite. „Jacob, du kannst nicht einfach so mit ihr reden! Sie hat das Recht, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen", sagte sie mit fester Stimme.

„Es geht nicht nur um das, Leah! Du verstehst nicht, was auf dem Spiel steht!", erwiderte Jacob und warf mir einen eindringlichen Blick zu. Die Hitze der Diskussion steigerte sich, und ich spürte, dass wir kurz vor einem explosiven Moment standen.

„Du übertreibst, Jacob! Wir sind nicht in der Lage, alles zu kontrollieren. Wir müssen auch Vertrauen haben", rief ich, während meine Stimme lauter wurde.

Plötzlich, überwältigt von Wut und Frustration, begann Jacob zu knurren. Sein Körper begann zu zittern, und ich sah, wie er sich vor meinen Augen verwandelte. Der massive Wolf, den ich kannte, stellte sich zwischen uns und stellte sich schützend vor die anderen Werwölfe.

„Jacob, bitte!", rief ich, während ich einen Schritt zurück trat. „Das muss nicht so enden!"

Der riesige Wolf bellte und sah mich an, als ob er um meine Sicherheit besorgt war. Aber in diesem Moment war ich mehr verunsichert als je zuvor. Leah stellte sich weiterhin schützend an meiner Seite und schaute mutig zu Jacob.

„Das reicht, Jacob! Lass uns nicht vergessen, dass Fjella immer noch unsere Freundin ist! Sie hat das Recht, ihre Entscheidungen zu treffen!", rief sie mit fester Stimme.

In der Stille, die folgte, spürte ich, wie die Anspannung allmählich nachließ. Jacob verwandelte sich zurück, atmete schwer und sah mich an, die Wut in seinen Augen war einem Ausdruck der Besorgnis gewichen. „Ich will nur, dass du sicher bist, Fjella", murmelte er, und in seiner Stimme lag nun eine tiefe Traurigkeit.

„Ich weiß das, Jacob. Und ich schätze deine Sorge, aber ich kann nicht immer in Angst leben", antwortete ich und versuchte, ihm die Wahrheit meiner Entscheidung zu erklären. „Wir müssen das gemeinsam angehen. Ich hoffe, du kannst verstehen, dass meine Liebe zu Carlisle echt ist."

Er nickte langsam, als er die Situation erkannte. „Ich werde darüber nachdenken. Ich will nur, dass wir alle sicher sind", sagte er leise und schüttelte den Kopf.

Die Diskussion endete zwar nicht ideal, aber ich spürte, dass wir einen kleinen Schritt in die richtige Richtung gemacht hatten. Mit dem Ende der Diskussion trat Jacob ein paar Schritte zurück und gab mir mit einem leichten Kopf drehen nach links unmissverständlich zu verstehen, dass ich gehen muss, was ich sofort in die Tat umsetzte.

Bis(s) in die Ewigkeit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt