Kapitel 34

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Das ich mit Gilbert Schluss gemacht habe ist jetzt zwei Wochen her. Ich habe ihn schon zwei Wochen nicht mehr gesehen.
Es tut immer noch weh zu wissen das ich ihn wahrscheinlich nie wieder sehe.
Ich bin am Quens. Gilbert ist in Toronto.
Ich werde das College abschließen und dann erstmal wieder zurück nach Russland reisen. Ich möchte Krankenschwester werden. Ich weiß noch nicht wo und wann aber ich möchte es lernen. Und vielleicht finde auch ich irgendwann jemand neuen den ich liebe. Was ich allerdings sehr stark bezweifle. Aber erstmal werde ich mit dem College fertig.

Gilbert Pov

Zwei Wochen ist es jetzt her. Es tut immer noch genauso weh wie am ersten Tag wen nicht doller. Aber ich muss mich auf mein Studium konzentrieren. Bash hat zu mir gesagt das Isabella ganz schön fertig aussah als er ihr ihre Sachen brachte. Ich hoffe sie hat den Brief gelesen und die Fotos gesehen. Ich habe extra die schönsten ausgesucht. Ich vermisse sie. Ich hoffe es geht ihr gut und das sie Spaß hat. Ich werde auch versuchen spaß auf dem College zu haben.

*  5 Jahre später  *

Isabella Pov

Ich kann es immer noch nicht glauben ich habe das College vor einem Jahr abgeschlossen! Ich war für acht Monate in Russland und jetzt versuche ich einen Job zu finden. Wieder in Kanada, hier ist es einfacher zu arbeiten. Ich habe mir in Charlottown ein Hotelzimmer gemietet. Ich muss bald ein Haus finden. Als ich hier wieder angekommen bin wurde ich überflutet von Erinnerung. Gute und Schlechte. Ich freue mich wieder hier zu sein. Ich werde in einer Woche 22. Bis jetzt habe ich Gilbert nicht gesehen. Wahrscheinlich lebt er irgendwo anders. Seit der Trennung hatten wir keinen Kontakt. Einmal vor ein paar Jahren habe ich ihn am Bahnhof getroffen. Wir haben nicht miteinander geredet. Gestern habe ich mich mit Anne getroffen sie ist jetzt Lehrerin und ist mit ihrem ersten Kind schwanger. Ich freue mich so für sie. Sie wird eine gute Mutter.

Ich liege auf meinem Bett im Hotelzimmer uns starre auf die Decke. Ich kriege schlecht Luft. Ich glaube ich sollte Mal zum Arzt gehen. Vielleicht hat der Arzt hier gerade eine Stelle frei. Das wäre Ideal. Ich stehe auf und nehme mir meine Jacke. Heute ist ein Samstag deswegen bezweifle ich das der Artzt auf hat aber man kann ja Mal gucken. Ich ziehe meine Handschuhe an und wickle mir meinen Schal um den Hals. Ich öffne die Tür und stecke den goldenen Hotelschlüssel in meine Jackentasche.
In der auch mein Portemonnaie drinne ist. Ich gehe aus dem Hotel raus. Auf der Straße ist nicht viel los. Nur ein paar Leute die mit einer Kutsche hin und her fahren. Ich bin jetzt schon seit zwei Monaten wieder hier und ich weiß immer noch nicht wo der Artzt ist. Ich sehe eine Frau vielleicht ein bisschen älter als ich. Sie kommt auf mich zu.
"Entschuldigung wissen sie wo der Artzt ist? " farge ich sie. Sie bleibt stehen und lächelt mich an. " Ja klar er ist da die Straße runter und ganz links. Aber passen sie auf da sind meistens mehrere Leute aus dem Sumpf" sie geht weg. Der Sumpf? Davon habe ich noch nie was gehört. Ich gehe die Straße runter und biege links ab. Und wow. Das sieht wunderschön aus. Die Fassade ist aus weißem Holz. Und über der Tür steht mit goldener Schrift. Jeder hat ein Recht auf Medizinische Behandlung. Wem auch immer dieser Laden gehört kommt mir jetzt schon sehr sympathisch vor. Und außerdem sieht das wie die Artztprazis in meinen Träumen aus. Eher gesagt meinen und Gilberts Träumen. Ich gehe näher zu der Tür. Am Fenster hängt ein Schild. Geschlossen. Ich wusste es. Aber direkt daneben hängt noch ein Blatt.
Krankenschwester gesucht! Dringend.
Perfekt! Ich werde direkt am Montag herkommen und mich bewerben. Und mich natürlich auch erstmal untersuchen lassen. Ich glaube ich kann vielleicht heute Anne besuchen. Vielleicht braucht sie bei irgendwas Hilfe. Ich gehe zum Bahnhof und kaufe mir ein Ticket für den nächsten Zug nach Avonle. In zehn Minuten kommt der nächste Zug. Ich setze mich auf eine Bank und warte. Die zehn Minuten sind schnell vergangen. Ich steige in den Zug und suche mir einen Platz am Fenster. Der Zug ist relativ Lehr. Ein Junger Mann in meinem Alter mit braunen Haaren und grünen Augen kommt auf mich zu.
"Ist hier noch frei?" fragt er mich und zeigt auf den Platz neben mir. Irgendwie strahlt er so eine glückliche Energie aus. Ich fange an zu lächeln. " Ja klar" sage ich. Er setzt sich neben mich. "Wenn ich fragen darf, wer sind sie?" fragt er mich und blickt mir lächelnd in die Augen.
"Ich bin Isabella. Isabella Maier. Und wer sind sie?" farge ich. "Ich bin Oliver Martin, und nur Mal so neben bei Isabella ist ein wirklich wunderschöner Name" ich spüre wie ich leicht rot werde.
"Ehm danke, Oliver ist ein wirklich bezaubernder Name" sage ich und wir beide fangen an zu lachen. "Ich habe dich noch nie hier gesehen" sage ich.
"Ja das liegt daran das ich hier auf Geschäftsreise bin, wohnst du hier?" fragt er mich. "Ich habe vor wieder hier zu wohnen" antworte ich ihm. Ich habe mich schon lange nicht mehr so wohl bei jemandem gefühlt. "Ahh, verstehe, hast du Familie hier?" Ich verspanne mich. Genau genommen schon ich meine meine Tochter wurde hier vergraben. Aber das sage ich lieber nicht. "Nein,habe ich nicht. Wo kommst du her?" frage ich um von dem Thema abzulenken. "Aus Frankreich, aber ich bin Fotograf und Reise viel. Meine zwei jüngeren Schwestern Zuhause sagen immer das ich zu oft weg bin aber ich liebe es neue Orte zu finden." Sagt er mir.
"Und wo kommst du her?" fragt er mich jetzt. "Aus Russland, ich werde mich hier als Krankenschwester bewerben" sage ich. "Ohh Krankenschwester" sagt er.
"Wenn du möchtest kannst du mir Mal ein paar schöne Orte zeigen?" sagt er. Wir sind gleich am Bahnhof. "Ja, das wäre sehr schön". Sage ich. Ich steige aus dem Zug aus. Ich gucke noch vorne und ist das Gilbert?! Ich wollte ihm gerade Hinterrennen als mir ein viel das er es wahrscheinlich gar nicht ist. Und wenn er es ist, dann ist er auf dem Weg zu seiner Frau oder vielleicht schon zu seinen Kindern. Er war es wahrscheinlich sowieso nicht. Ich gehe zu Annes Haus. Sie und ihr Ehemann haben sich ein wunderschönes großes Haus gebaut. Und der Garten. An dem Garten merkt man das das Haus zu Anne gehört. Nach 15 Minuten bin ich an dem Haus angekommen. Ich klopfe an die weiße Tür. "Ich komme" höre ich Annes Stimme von drinnen sagen. Sie öfnet die Tür und ihre Augen weiten sich. Sie umarmt mich so dolle das ich das Baby spüren kann wie es gegen mich tretet. Ich muss anfangen zu lachen. "Anne du erstickts mich" sage ich lachend. Sie lässt mich los. "Oh stimmt, tut mir leid. Was machst du den hier?" Ich gehe ins Haus und sie schließt hinter mir die Tür. "Ich wollte einfach nur Mal Hallo sagen" sage ich lächelnd. Ich hänge meine Jacke auf. Und wir gehen beide in die Küche.

Ich und Anne haben Tee getrunken und noch viel miteinander geredet. Nach ein paar Stunden bin ich wieder zurück ins Hotel gegangen. Jetzt liege ich in meinem Bett und versuche einzuschlafen. Ich bin noch nicht müde. Ich mache mir Gedanken über Oliver den ich im Zug getroffen habe. Er war ganz schön süß. Und ich mache mir Gedanken über diese Artzt Praxis. Es wäre wirklich ein Traum wenn ich da arbeiten könnte. Aber eine Sache geht mir nicht aus dem Kopf. Was wenn es wirklich Gilbert war. Was wenn er auch noch keine Frau hat und keine Kinder. Was wenn er Bash besucht hat.
An dem Gedanken an Bash, erinnere ich mich an Delphine. Sie müsste jetzt schon sechs Jahre alt sein. Es ist erschreckend wie schnell die Zeit vergeht. Ich will sie unbedingt wieder sehen.

My New Life With Gilbert Blythe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt