Amour à mon frère

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love to my brother
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Nachdem Yoongi und ich uns noch ein wenig zum kuscheln aufs Bett gelegt hatten, sah er auf die Uhr.

„Oh... Ich hab Geum-jae gesagt, ich hole ihn um halb zwölf ab. Und es ist schon viertel vor zwölf.“, stellte er erschrocken fest und ich rollte mich sofort von ihm, damit er aufstehen konnte.

„Dann beeil dich.“, kicherte ich, als ich ihm zusah, wie er sich hastig in seine Schuhe zwängte und sich den Mantel überwarf.

„Wir treffen uns in einer viertel Stunde unten am Empfang, okay?“, murmelte er schnell und gab mir einen liebevollen, aber flüchtigen Kuss, der meine Lippen zum kribbeln brachte und mir die Hitze ins Gesicht trieb.

„O-okay.. “, hauchte ich verlegen und fühlte mich so, als würde ich beinahe in Ohnmacht fallen, während Yoongi aus der Tür hastet.

Ich fiel mit einem breiten Grinsen und klopfendem Herzen nach hinten auf mein Bett zurück und schloss die Augen; versuchte so lange wie möglich das Kribbeln auf meinen Lippen einzufangen.

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Die nächsten 15 Minuten vergingen wie im Flug und ich lief nun geradewegs mit meinem Mantel und meinen Schuhen die Treppe des Hotels hinunter, Richtung Empfang, wo ich bereits Geum-jae aufgeregte Stimme erkennen konnte.

Ich lief nun auch in Yoongis Sichtfeld und bemerkte, wie er sich mit der Dame an der Rezeption gelassen unterhielt. Sie war ungefähr in meiner Mutters Alter und verstand sich scheinbar mit meinem Freund ziemlich gut.

„Hallo~. “, trällerte ich, um Yoongis Aufmerksamkeit zu bekommen und schon entdeckte mich sein kleiner Bruder. Er sah mich strahlenden Augen an und lief mit voller Geschwindigkeit auf mich zu, um seine Arme um meine Hüfte zu pressen.

Yoongi und ich kicherten im Einklang, als er Geum-jae zugesehen hatte und verabschiedete sich dann von der Frau an der Rezeption und wir liefen mit Geum-jae in Richtung Dorfmitte.

Der kleine lief freudig voraus, wobei Yoongi ihm ständig hinterher rief, nicht zu weit zu laufen.
Und ich schlenderte gemütlich neben ihm her.

„Du.. hast dich ziemlich gut mit dieser Frau vorhin verstanden...“, murmelte ich leise und sah zu Boden, mit den Händen in meinen Taschen.
Yoongi sah seinem Bruder hinterher und kicherte.

„Bist du etwa eifersüchtig?“, neckte er mich und ich sah endlich zu ihm, holte mit meiner Faust aus und schlug ihm sanft gegen die Schulter.

„Nein, du Idiot.“, lachte ich gehemmt und versuchte meine aufkommende Eifersucht zu überspielen.

„Alles klar, du bist eifersüchtig.“, lachte er ausgelassen und legte seinen Arm um meine Schulter, um mich ein wenig näher zu ziehen, was die Aufmerksamkeit einiger Menschen auf uns zog, die an uns vorbei gingen.

„Aber du hast dich so gut mit ihr unterhalten und..“, murmelte ich schmollend und versuchte mich zu rechtfertigen.

„Minnie... Erstens: diese Frau ist viel zu alt für mich. Zweitens: Sie kennt mich bereits seit ich geboren wurde, weil meine Mutter eine Zeit lang in diesem Hotel angestellt war, als sie mit mir schwanger war. Deshalb verstehe ich mich so gut mit ihr. Und drittens: Ich bin schwul, falls es dir noch nicht aufgefallen ist. Also hab ich gar kein Interesse an ihr. “, erklärte er mir mit einem breiten Grinsen und drückte mir schnell und unauffällig einen Kuss auf die Schläfe.

„Haha, sehr witzig.“, grummelte ich verspielt genervt, bevor ich mich wieder an ihn lehnte.

„Deine Mutter hat also in dem Hotel gearbeitet, ja?“

„Ja, sie war für die letzten Monate bevor ich zur Welt kam, dort noch als Aushilfe tätig und deshalb kenn ich diese Frau am Empfang.“, nickte Yoongi gedankenverloren und schlenderte dann mit mir weiter auf den Dorfplatz, wo bereits für morgen das Festival geprobt wurde. Die Musik ertönte bereits leise durch die kleinen Lautsprecher und die Lichterketten erstrahlten in der großen Eiche in der Mitte des Dorfplatzes.

Geum-jae war staunend vor den Musikanlagen stehen geblieben und wibbte leicht zur Musik.
„Ich kanns kaum erwarten morgen dort hin zugehen!“, rief er mit großen Augen, was uns beide sofort zum Grinsen brachte, als wir langsam bei ihm ankam und für ein paar Minuten inne hielten, um uns den Aufbau ein wenig genauer anzuschauen.

Ein, Zwei Männer liefen zu den Musikboxen und richteten diese aus, für den besten Sound, während die restliche Gruppe mit den Stromkabeln beschäftigt war.

Nach fünf Minuten nahm Yoongi Geum-jae an die Hand und wir liefen weiter in Richtung Eisdiele, die heute total voll mit Touristen und Dorfbewohnern waren, da es der erste richtige sonnige Tag im Frühjahr war.

Wir drängten uns, als wir am Gebäude angekommen waren, also an der langen Schlange vorbei und suchten uns einen guten Platz im Inneren der Eisdiele.
Geum-jae griff sofort zur Karte und durchstöberte das Menü, während Yoongi sich vor mich gesetzt hatte und unauffällig seine Hand auf den Tisch ablegte.

Unsere Blicke trafen sich leise und ich rutschte mit meiner Hand zu seiner, um mit seinen Finger zu spielen.
Er schmunzelte und stützte seinen Kopf verträumt auf seiner Hand ab.

„Oh! Ich will den großen Becher hier!“, rief Geum-jae plötzlich aufgeregt und riss uns aus unserer kleinen Blase heraus.
Yoongi nahm einen tiefen Atemzug, bevor er sich zu seinem kleinen Bruder rüber lehnte, um zu sehen, was dieser gefunden hatte.

„Bist du sicher, dass du das große Spaghetti-Eis schaffst?“, fragte er sicherheitshalber nach und sein Bruder sah ihn mit großen Augen an, ehe er eifrig nickte.

Er seufzte leicht ungläubig und sah mich mit vielsagendem Blick an, als würde er nicht eine Sekunde glauben, dass Geum-jae so einen großen Eisbecher allein essen könne.

Ich kicherte in mich hinein und zuckte bloß mit den Schultern, bevor Yoongi seine Hand zu einem freien Kellner ausstreckte und ihn zu uns rüber winkte.

Der junge Mann kam zu uns gelaufen und nahm dankend unsere Bestellungen auf, bestehend aus Geum-jaes Eisbecher und zwei Eiskaffees für Yoongi und mich.

Ich lehnte mich zurück in meinen Stuhl und ließ meine Hand wieder zu Yoongis wandern.
„Ich kanns kaum erwarten, wenn wir am Montag wieder zurück nach Paris fahren.“, murmelte ich zufrieden, dieses Wochenende im Süden verbracht zu haben.

Yoongi hingegen nahm mein Hand in seine und seufzte gedankenverloren: „Weißt du, Minnie... Da gibt es noch etwas, was ich mit dir besprechen wollte.“

Ich wurde sofort hellhörig und ließ meinen Blick in seine Augen fallen.
„Was denn?“

„Also, weißt du... “, begann er zögerlich und nahm einen tiefen Atemzug, „ich hab mir überlegt... Noch diese Woche hier zu bleiben.“, murmelte er unsicher und sah mir schuldig in die Augen.

„Bitte was?“, grummelte ich und entzog mich Yoongis Hand.
„Naja, du musst das verstehen, Minnie... Ich hab fast sechs Jahre mit ihm verpasst.. “, murmelte er und nickte zu seinem Bruder rüber, der immer noch ganz vertieft in die Speisekarte war, obwohl wir bereits bestellt hatten.

„Und auch, wenn ich mich mit meiner Mutter nicht gut verstehe, bin ich ihr schuldig, mit dem Haus zu helfen jetzt nachdem Vater tot ist.“, erklärte er, was mich sofort stutzig werden ließ.

„Was redest du da für einen Unsinn? Du bist deiner Mutter überhaupt nichts schuldig! Sie war die jenige, die dich damals vor die Tür gesetzt hat!“, rief ich entsetzt, doch wurde unterbrochen, als der Kellner plötzlich mit unserer Bestellung ankam.

Wir bedankten uns freundlich, doch die Stimmung war das totale Gegenteil. Geum-jae zog sich derweil seinen Eisbecher heran und begann freudig daran zu löffeln, während Yoongi und ich uns bloß mit flauem Gefühl im Magen anschwiegen.

Ich starrte auf meinen Eiskaffee und spürte, wie mein Appetit verflogen war.
„Lass uns das bitte später klären, okay?“, murmelte Yoongi gedrängt und lehnte sich mir entgegen, doch ich nickte nur genervt und vermied den Augenkontakt, als ich mich meinem Kaffee widmete und meinen Freund ignorierte.

l'ange déchu - my fallen angel | yoonmin ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt