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Völlig außer Atem kam ich bei der Rezeption an, die Frau dahinter schaute mich etwas überrascht an. "Ich bin... hier für... Basti..." Murmelte ich zwischen dem Schnappen nach Luft.

"Kevin Teller, richtig?" Auf mein Nicken hin gab sie mir sein Zimmer durch. Schnell eilte ich weiter, in den Fahrstuhl und hoch zur richtigen Etage.

Vor seinem Raum schien bereits ein Arzt auf mich zu warten. Der Beamte stand neben ihm, beide unterhielten sich, bevor sie sich die Hände schüttelten und der Polizist verschwand.

"Herr Teller, ich kann mir denken dass Sie sicherlich so schnell wie möglich zu Ihrem Freund wollen, davor müsste ich jedoch erstmal ein paar Sachen mit Ihnen klären."

Ich nickte schnell, wischte mir mit einer Hand über die Stirn und schielte an ihm vorbei zur Tür.

"Vorweg, soweit geht es ihm gut. Wir haben uns um alle Wunden gekümmert und für ihn besteht keine Lebensgefahr." Erleichtert atmete ich aus, ob er noch am leben war hatte ich in den letzten Monaten stark bezweifelt.

"Es wurden viele Spuren von körperlicher Gewalt gefunden. Allem Anschein nach wurde er ausgehungert. Handgelenke und Hals zeigen Spuren von Fesseln auf. Der... HIV Test war zum Glück negativ." Der... Test...

Mir wurde schlecht, ich konnte spüren wie mir das Blut in den Adern gefror.

"Seine psychisch Gesundheit ist leider weit aus schlimmer. Er dissoziert oft, reagiert panisch auf Berührungen und lauten Geräusche und ist verstummt."

Wieder nickte ich einfach, zu mehr war ich gerade nicht in der Lage. Was könnte ich überhaupt sagen? Zu den Fakten das Basti... Mein bester Freund... all das erleiden musste...

"Angesichts des Faktes dass er eingesperrt war, würde ihm ein Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik mehr schaden als helfen. Daher würde wir Sie bitte ihn bei sich aufzunehmen oder uns Angehörige nennen die dazu bereit wäre."

Sofort schüttelte ich den Kopf. "N-nein, nein. Er kann bei mir wohnen! Ich bleib bei ihm... wir- Wir haben schon öfter mehrere Tage zusammen gelebt."

"Super. Wir suchen Ihnen einen Psychologen der in Ihrem Umkreis ist, bitte sorgen sie dafür, dass er stehts seine Termine stetig war nimmt." Erneut nickte ich.

"Bitte passen Sie auf, dass keine Tabletten, Messer oder andere Gegenstände sich dort befinden, womit er sich verletzen könnte. Allen Anschein nach... hatte er einen Suizid-Versuch während seiner Gefangenschaft."

Nein... nein, nein, nein... Basti hat versucht sich... umzubringen? Bei dem was er durchmachen musste... überraschte es mich nicht...

"Sie können versuchen ihre Bindung wieder aufzubauen. Erwarten Sie jedoch nicht zu viel und zu schnell. Er wird wahrscheinlich noch lange Probleme mit dem Reden und Berührungen haben. Haben Sie alles soweit verstanden?"

"Ja..." Antwortete ich mit einer schwachen Stimme. "Haben Sie noch Fragen?" Als ich den Kopf schüttelte, griff er an die Türklinke.

"Sie können ihn direkt mitnehmen wenn Sie wollen. Ich geben Ihnen etwas Zeit alleine. Falls was ist, drücken Sie den roten Knopf rechts von seinem Bett."

"Danke..." Er gab mir ein leichtes Lächeln, als er die Tür öffnete. Eher zögerlich trat ich ein, blickte mit großen Augen auf das Bett und da saß er.

"Basti..." Meine Stimme glich einem Flüstern, ich traute mich kaum lauter su sprechen, hatte Angst das eine zu laute Stimme ihn komplett brechen würde.

So sah er aber auch aus. Zerbrechlich. Er wirkte noch dünner als vorher, sein Körper war in Bandagen gehüllt und das was ich an Haut sehen konnte, ware von blauen Flecken und Schrammen übersehen.

The fallen KingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt