Montag, 26. August 2024

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Ich will nicht mehr schlafen.
Nicht weil ich schlaf nicht schön finde.
Ich liebe den Schlaf.
Man spürt nicht den ganzen Schmerz.
Die ganze Last ist einfach für eine kurze Zeit weg.
Aber mittlerweile bin ich nicht mal mehr in meinen Träumen sicher.
Dauernd hab ich schlimme Träume.
Träume von der Klinik, Träume von Mobbing, Träume wie ich beleidigt werde, Träume wie ich mich scheiße fühle..
Und träume von ihm..
Ich komm damit nicht mehr klar.
Die Klinik Zeit ist schon ein halbes Jahr her, doch sie lässt mich nicht in Ruhe.
Die ganze Scheiße lässt mir einfach keine Ruhe und vor allem er lässt mir keine Ruhe.
Dauernd ist er in meinen Träumen, dauernd ist er in meinem Kopf.
Dabei haben wir gar kein Kontakt mehr und es tut weh, das zu sagen, es tut weh, das zu wissen, es tut weh, zu wissen, dass wir keinen Kontakt mehr haben, dass ich ihm egal bin, dass er nichts fühlt, wenn er an mich denkt.
Es tut mir weh zu wissen, dass die einzige Person, die mir so sehr helfen wollte einfach weg ist.
Die Person, die in der Klinik immer für mich da war, die Person, die mich sofort aufgenommen hat, die sofort für mich da war, die mir sofort alles gezeigt hat und wie alles dort läuft.
Die Person, die mit mir am ersten Abend in der Klinik in meinem Zimmer saß und geredet hat, die Person, die mir bei Panikattacken geholfen hat, die Person, die da war, wenn ich zusammengebrochen bin, die Person für dich alles getan hätte, die Person, mit der ich mein Verbandsmaterial geteilt hab, die Person, mit der ich Blut aufgewischt habe.
Blut auf dem Boden im Badezimmer der Klinik.
Dieses Bild geht mir nicht mehr aus dem Kopf, tut es schon seit Monaten nicht.
Es war so schlimm, ihn so zu sehen, mit Blut und Schnitten am Arm.
Ich weiß noch wie ich ihm gesagt habe, dass wir zu einem Erwachsenen gehen müssen, dass das ordentlich verbunden werden muss.
Ich erinnere mich noch dran, wie er angefangen hat zu weinen und sagte, das geht nicht, weil er sonst in die geschlossene kommt und er Angst hat.
Ich erinnere mich noch dran wie ich ihn in den Arm genommen habe und getröstet habe, wie ich bei ihm war, als er sein Arm abgewaschen hat und einen Verband drum gemacht hat.
Ich erinnere mich noch, wie wir zusammen auf dem Boden in der Toiletten Kabiene saßen und das Blut weggewischt haben, diese viel zu große Blutpfütze.
Dieses Bild wird mir nie mehr aus dem Kopf gehen.
Es hat sich immer so angefüllt, als wär es das normalste der Welt sowas zu tun, als wär es das normalste der Welt mit 13 in einer Klinik zu sitzen und Blut vom Boden einer Toiletten Kabiene weg zu wischen aber das war es nicht.
Das war es nie und das wird es auch nie sein.
Und das zu realisieren, tut echt weh...

Krimskrams from my mindd >>>Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt