TW BLUT
Dösen war das einzige, was er wirklich tun konnte, nachdem er alle seine Energie in erfolglose Versuche, die Kontrolle zurückzuerlangen, gesteckt hatte. Manchmal konnte er kleine, in rot getränkte, Blicke in die Außenwelt erhaschen.
Bis auf einmal ein greller Schmerz durch seinen Körper zog. Mit einem Schrei schossen seine Augen auf, er konnte fühlen! Wieso konnte er fühlen!? Schmerzen dominierten seine Sinne. Er konnte fühlen!
Schmerzen. Sein gesamter Körper schmerzte. Fips wusste nicht mal warum, er konnte nicht sehen. Nicht hören. Eos hatte ihn im schwarzen nichts seines Kopfes alleine gelassen. Wie lange hatte er hier gesessen?
Die Reizüberflutung war schwindel erregend, er hatte lange die Orientierung verloren. Sein Körper kollidierte mit ... etwas Hartem und mehr Schmerzen machten sich in ihm breit. Was passiert mit ihm?!
Er konnte sich taumeln fühlen, doch sein Körper gehorchte ihn immer noch nicht. Das Klingeln in seinen Ohren wurde von Schreien, Explosionen und mehr das er nicht ausmachen konnte ersetzt.
Es war zu laut, zu viel. Er wollte sich die Ohren zuhalten, doch er konnte nicht. Die Schreie, er kannte diese Stimmen. Er konnte nicht fest machen woher, aber er kannte sie!
Diese Stimmen waren etwas, jemand außer dieser Einsamkeit. Etwas außerhalb der Leere. Er klammerte sich an sie, sein einziger Kontakt zu leben in einer Ewigkeit. Irgendwas musste er tun, irgendetwas um zu zeigen, dass er da war. Dass er lebte!
Mit all seiner Kraft versuchte er seinen Sinnen zu folgen, zu sehen, zu sprechen. Alles war zu viel, zu laut. Zu schmerzhaft. Aber er musste durchhalten. Vielleicht war das hier seine einzige Chance.
Er fühlte Gras unter seinen Pfoten, er konnte nicht sehen, wieso konnte er nicht sehen?! Sein Focus wand sich zu seinem Gesicht. Sein Gesicht! Etwas lag über seinem Gesicht. Keine Luft erreichte seine Lungen.
Panik stieg in ihm hoch. Warum konnte er nicht atmen?! Was war diese ... diese ... diese Maske? Seine Maske! Sie war, was ihm die Sicht versperrte. Sie war, was ihm am Atmen hinderte!
Instinkt schrie in ihm auf und er jagte all seine Magie in den Boden unter ihm. Die Erde bebte und sein Körper verlor endgültig das Gleichgewicht, er war so müde, das Klingeln in seinen Ohren kehrte zurück.
Ein Atemzug der Erleichterung füllte seine Lungen, es hatte funktioniert. All seine Magie war entladen, auch die seine Maske speiste. Ruhe kehrte um ihn ein und er hörte wie jemand zu ihm rannte.
Eine Hand war an seinem Hals. "Er lebt!" Endlich konnte er die Stimme erkennen ... aber was machte Klaus hier? Er fühlte einen Stab gegen seinen Rücken tippen, "Was, wenn er immer noch unter Eos Kontrolle steht?"
Rhun? Waren seine Brüder hier? Für ihn? "Ja, was, wenn er wieder aufwacht und uns wieder angreift?" Zeke. Er war auch hier? Hatte er gegen sie gekämpft? War es ihretwegen, dass er die Kontrolle zurückerlangte?
"Wir können ihn so nicht hier lassen!" Klaus war schon immer sein Lieblingsbruder. Sein Körper wurde in eine enge Umarmung gezogen. Seine Wunden schrien, aber er wollte noch nie mehr in Klaus Nähe sein.
Klaus war warm, und weich, und sicher, anders als seine anderen Brüder, "Wir können keine Sicherheitslücken zulas-" trotzdem entfuhr ihm ein kleines schmerzendes Geräusch. Die Stille seiner Brüder war erdrückend, er konnte fühlen wie sie ihn anstarrten.
Sehen. Den einzigen seiner Sinne, die er nicht zurück hatte, oder? Die Maske war weg, er müsste nur seine Augen öffnen....
Es brauchte viel mehr Energie als es sollte, aber langsam schien Licht in seine Augen. Schmerzhaft, wie es immer nach einer langen Zeit im Dunkeln war, aufgeben konnte er allerdings nicht. Farben tanzten vor seinen Augen, er hatte vergessen wie schön sie waren, fast so schön wie er sie auf die Ostereier malte.
Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte er aus den farbigen Blobs in seiner Sicht seine Brüder erkennen. Sie alle starten ihn an als hätten sie einen Geist gesehen. Verständlich, er war von den Toten wieder auferstanden ... heh er hatte sich das richtige Fest mit Ostern ausgesucht.
"Was?" brachte er grade so hervor, bevor er husten musste, hatte seine böse Seite nichts getrunken?! Jedoch sprangen seine Brüder aus ihrer Schockstarre. Er hätte gern mehr gesagt, aber seine Bronchien ließen das nicht zu.
Das Keuchen setzte seine Lungen in Flammen, sein Hals kratzte. Zeke hatte Klaus Platz eingenommen und stützte seinen Kopf. Er konnte das Gesicht seines Bruders unter den Gläsern und Schals nicht erkennen, das kribbelnde magische Gefühl um seinen Nacken ließ ihn dennoch entspannen.
Es erinnerte ihn an lang vergessene Zeiten, als sie noch im Kloster gelebt hatten. "Lass ihn bloß nicht einschlafen" Er konnte Rhun grade so aus seinem Augenwinkel hinter ihm Knien sehen, sein weißer Anzug war mit Blut gespickt.
Sein Blick folgte dem seines Bruders, auf ihn. AUF IHN. Seine Haut war rot. Verklebt mit Blut. Wessen? "Nich so ganz wie meine Kräfte funktionieren" Zekes Humor war wenigstens noch intakt, also nicht seins. Er wurde schon bei Nasenbluten aggressive.
"Gib dir einfach Mühe!" zeterte Rhun zurück, er hatte sie alle zusammen vermisst.
Klaus hatte seinen Mantel ausgezogen, auch kein Blut an ihm "Wird kurz wehtun Klopfer" Schmerz schoss durch ihn, als Klaus ihn hochhob und ihn auf seinem Mantel wieder absetze, er wollte schreien, bekam aber nur krächzen hervor.
Das weiße Futter färbte sich rot. Sein Blut, es war sein Blut. Sein Blut, das die Ärmel seines Bruders befleckten. Sein Blut, das in Klaus Mantel zog. Er wollte sich übergeben, seinen Blick abwenden, aber er konnte nicht.
All seine Magie war verbraucht, nichts war übrig, um seine Wunden zu heilen, es reichte nicht mal mehr, um die Gestalt eines Hasen zu behalten. Er lag da, auf dem harten Boden, zwischen seinen Brüdern ohne Magie ohne Energie. Menschlich. Sterblich. Getränkt in seinem eigenen Blut.
Ihm war schwindelig, schlecht sogar und auf einmal auch wieder so, so müde. Nicht das Müde, was Zekes Magie auslöste, das Müde, das er schonmal erlebt hatte. Die Müdigkeit wie als er starb.
Er wollte nicht sterben! Nicht nochmal. Wollte nicht wieder die Kontrolle über seinen Körper verlieren! ... Wollte nicht wieder alleine sein. Panik wollte in ihm hochkriechen, aber etwas stoppte es, hielt seinen Atem ruhig.
Eine Hand versperrte seine Sicht "nich hingucken Häschen", es war Jahrhunderte her, dass Zeke so besorgt um ihn geklungen hatte "sieht echt nicht hübsch aus." Er hatte seine Brille und Handschuhe abgestreift "Ich geb mein Bestes das dus nicht fühlen musst"
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JCU snippets
FanfictionKurze Ausschnitte vom JCU Universum mal sehen ob irgendwas zu einer größeren Geschichte führt (cover von mir)