2. Der Besuch

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Es war ein ruhiger Morgen im Haus von Minerva McGonagall und Albus Dumbledore. Die Schneeflocken fielen sanft auf den Hügel, und die Bäume rund um das Anwesen trugen dicke weiße Mäntel. Der Duft von frischem Brot und heißem Tee lag in der Luft, und Elara saß, noch etwas verschlafen, am Frühstückstisch. Albus hatte bereits, wie gewohnt, das Frühstück hergezaubert: warmen Haferbrei, frisches Obst und ein paar dampfende Brötchen.

Elara stocherte in ihrem Haferbrei herum und versuchte, wach zu werden, als plötzlich ein kräftiger Windstoß durch das offene Küchenfenster fegte. Eine braune Eule flatterte mit lautem Flügelschlag ins Zimmer und landete direkt vor Elara, wobei sie ihr das Bein entgegenstreckte, an dem ein Brief befestigt war.

„Für mich?" Elara war überrascht; die Eule erkannte sie sofort – es war Pigwidgeon, Rons kleine und übermütige Eule.

„Das sieht ganz danach aus", sagte Albus mit einem amüsierten Lächeln, während Minerva streng, aber ruhig zusah, wie Elara den Brief abnahm.

„Mach ihn doch auf", forderte Albus sie auf, als er einen weiteren Schluck Tee nahm.

Elara öffnete den Umschlag und las die vertraute Handschrift von Ron:

Liebe Elara,

es sind Weihnachtsferien, und ich habe gedacht, wir könnten was Lustiges machen. Harry ist auch bei uns. Vielleicht können wir zaubern oder durch den Wald streifen. Ich hoffe, du hast Zeit!

Liebe Grüße, Ron

Elara lächelte breit und konnte sich ein kleines Kichern nicht verkneifen. „Ron möchte wissen, ob wir etwas zusammen machen können. Harry ist auch bei ihm."

„Aha", sagte Minerva und sah von ihrer Tasse Tee auf. „Und was genau hat er vor?"

„Er schlägt vor, dass wir etwas zaubern oder vielleicht durch den Wald gehen", sagte Elara eifrig.

Minerva legte ihre Tasse ab und sah Elara streng an. „Nun, Ferien hin oder her, du weißt, dass du deine Aufgaben zuerst erledigen musst. Außerdem sind wir hier nicht in Hogsmeade, wo du unbeaufsichtigt durch den Wald streifen kannst."

Elara biss sich auf die Lippe und fragte zögernd: „Darf Ron vielleicht hierherkommen? Wir könnten den Tag zusammen verbringen, und ich verspreche, dass ich vorher alle meine Aufgaben erledige."

Albus sah nachdenklich zu Minerva. „Es ist Weihnachten, Minerva. Vielleicht sollten wir Elara diese kleine Freude erlauben?"

Minerva hob skeptisch eine Augenbraue. „Nun ja, ich werde mir ihre Aufgaben genau ansehen. Wenn sie alles fehlerfrei und gründlich erledigt hat, könnte ich darüber nachdenken." Sie sah Elara scharf an. „Aber du wirst nichts vernachlässigen, verstanden?"

Elara nickte eifrig. „Ich verspreche es, Mama! Ich werde alles machen, und ich werde mir richtig Mühe geben."

„Gut", sagte Minerva und nahm wieder einen Schluck von ihrem Tee. „Dann schreib Ron, dass er kommen kann – vorausgesetzt, du hältst dein Wort."

„Juhu! Danke, Mama, danke, Papa!" Elara sprang auf und umarmte ihre Mutter, bevor sie zur Feder griff, um Ron sofort zu antworten.

Albus lächelte liebevoll. „Ich bin sicher, Ron wird sich freuen."

Während Elara den Brief schrieb, schaute Minerva Albus an. „Ich hoffe, wir werden nicht bereuen, dass wir ihr diese Freiheit geben."

„Vertrau ihr", sagte Albus ruhig. „Sie wächst mit jeder Herausforderung."

Elara hatte den Brief schnell fertig und schickte die Eule mit einem Lächeln zurück. „Er wird sich sicher riesig freuen!"

„Denk daran, Elara", sagte Minerva, „zuerst die Aufgaben. Dann darfst du dich mit deinen Freunden vergnügen. Und ich werde alles überprüfen."

Elara nickte mit einem entschlossenen Blick. Sie wusste, dass sie sich anstrengen musste, aber die Aussicht, Ron und Harry zu sehen, gab ihr die nötige Motivation.

Der Tag begann wie jeder andere, doch diesmal war die Freude auf ein baldiges Abenteuer spürbar in der Luft.

Elara ging in ihr Zimmer, um die Aufgaben zu erledigen, die Minerva ihr auf eine Liste geschrieben hatte. Die Aufgaben waren vielfältig: sie sollte ihre Arithmantik-Berechnungen überarbeiten, einen Aufsatz über die Geschichte der Zauberstabkunde schreiben und einige Zaubersprüche für ihre nächsten Unterrichtsstunden üben.

Während Elara konzentriert arbeitete, saßen Albus und Minerva unten im Esszimmer und arbeiteten an einem Projekt für Hogwarts. Das Knirschen der Feder über das Papier, das gelegentliche Umblättern der Seiten und das Rascheln von Notizen erfüllte den Raum. Elara konnte das Gemurmel ihrer Eltern hören, aber ihre Gedanken waren ganz bei ihren Aufgaben.

Nach einer Weile fühlte sich Elara, als würde ihr Kopf explodieren. Endlich war sie fertig und packte die Papiere sorgfältig zusammen. Mit einem letzten Blick in ihr Zimmer, das sie aufgeräumt hatte, machte sie sich auf den Weg nach unten, um Minerva die Arbeiten zur Kontrolle zu bringen.

„Mama, ich bin fertig!", rief sie, als sie die Küche betrat und die zusammengefalteten Pergamente auf den Tisch legte.

Minerva sah von ihrer Arbeit auf und griff nach den Papieren. „Lass mich sehen." Sie prüfte die Aufgaben sorgfältig, während Elara ungeduldig wartete. Nach einer Weile nickte Minerva zustimmend. „Gut gemacht. Du hast dir Mühe gegeben."

„Darf ich Ron und Harry jetzt einladen?" fragte Elara hoffnungsvoll.

„Erst einmal musst du mir noch beweisen, dass du verantwortungsbewusst bist. Ist dein Zimmer auch aufgeräumt?" fragte Minerva.

Elara errötete leicht. „Ja, Mama, ich habe alles aufgeräumt!"

„Das ist Gut. Nach dem Mittagessen dürfen Harry und Ron kommen, wenn du mir vorher noch einige Fragen beantwortest," erklärte Minerva.

„Klar! Was möchtest du wissen?" fragte Elara aufgeregt.

„Nun, lass uns mit den Zaubersprüchen beginnen, die du gelernt hast. Was ist der Unterschied zwischen einem einfachen Levitation-Zauber und dem Levioso-Zauber?"

Elara überlegte kurz und antwortete dann: „Der Levitation-Zauber ist ein allgemeiner Begriff für das Schweben von Objekten, während Levioso ein spezifischer Zauber ist, der ein Objekt anhebt und es in der Luft schwebend hält!"

Minerva nickte zufrieden. „Gut, sehr gut. Und wie wäre es mit einem anderen Zauber? Was bewirkt der ‚Aguamenti'-Zauber?"

Elara erinnerte sich sofort. „Er erzeugt Wasser! Es ist nützlich, um Durst zu stillen oder um Pflanzen zu gießen."

„Ausgezeichnet", lobte Minerva. „Ich denke, du bist bereit. Lass uns jetzt essen."

Nachdem sie das Mittagessen eingenommen hatten – eine einfache, aber köstliche Mahlzeit aus Kürbissuppe und frischem Brot – konnte Elara es kaum erwarten, ihre Freunde zu sehen. Sie fühlte sich voller Vorfreude, als sie an den bevorstehenden Nachmittag dachte.

„Mama, ich kann Ron und Harry jetzt wirklich einladen, oder?" fragte sie, während sie den Tisch abräumte.

„Ja, aber denk daran: Es wird heute nicht gezaubert. Ich möchte keine wilden Experimente in diesem Haus," erinnerte Minerva sie.

„Verstanden, Mama! Ich werde dafür sorgen!" Elara war voller Freude, als sie schnell zu ihrem Zimmer ging, um Ron und Harry zu informieren.

Wenig später saßen alle zusammen, und Elara konnte nicht anders, als vor Aufregung zu strahlen. Die Weihnachtsferien hatten gerade erst begonnen, und sie freute sich auf die gemeinsame Zeit mit ihren Freunden.

Die McGonagall - Dumbledore Familie Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt