Im Bruchteil einer Sekunde bemerke ich den beißenden Gestank von verbranntem und verrottetem Fleisch und Blut in der Luft.
Der Schock steht mir ins Gesicht geschrieben als ich die normalerweise Weiße Wand mir gegenüber anstarre, die über und über mit Blut bespritzt ist.
Dem beinahe Schwarzen Blut nach zu urteilen sind nicht nur Menschen hier verendet.
Vorsichtig drehe ich meinen Kopf in alle Richtungen. Wenige Zentimeter unter der Decke schwingt ein Teil einer kaputten Lampe and den kaputten Kabeln hin und her.
Es dauert wohl nicht mehr lange bis es fallen würde.
War ich wirklich so vertieft in meine Arbeit gewesen, dass ich das nicht bemerkt habe?
Ich bin entsetzt von mir selbst.
Die Stille ist so drückend, dass ich meinen rasenden Herzschlag hören kann.
Auch das leise Geräusch des Stroms, der durch die kaputten Kabel fließt und den Gang in ein gruselig flackerndes Licht tauchen.
Das schwache rote Licht, das von den Notfall-Leuchten kommt, taucht die ganze Szene in eine gruselig schummrige Atmosphäre, was das ganze keinen Deut besser macht.
Es sieht aus als wäre jemand Amok gelaufen.
Ich bin alleine...das dachte ich zumindest bis ich ein ekelerregendes Schmatzen vernehme.
Langsam drehe ich mich in die Richtung des Geräusches.
Es hört sich an als würde jemand, oder etwas, essen.
Aber nicht normales essen, nein.
Es hört sich an als würde jemand brutalst aufgeschlitzt werden und sein Fleisch und Eingeweide herausgerissen werden.
Wie versteinert stehe ich da und starre in die Richtung aus der das Geräusch kommt.
Bevor ich realisiere, was ich tue, stehe ich auch schon an der Ecke und spähe in den nächsten Gang.
Angestrengt versuche ich etwas zu erkennen, doch das schwache, flackernde Licht, erschwert die Sichtverhältnisse beträchtlich.
Der beißende Gestank, der in der Luft hängt, brennt in meiner Nase.
Es ist schwer, doch es gelingt mir mich nicht sofort zu übergeben als ich ein Blutrinnsal bemerke, das sich in der Mitte des beschädigten Ganges zu einer Blutlache vergrößert.
Mein Blick folgt dem Blutfluss aufwärts, das aus einem weiteren Büro zu kommen scheint.
Mit einem schnellen Blick über die Schulter vergewissere ich mich das ich auch ganz sicher alleine bin, dann trete ich langsam hinter der Ecke hervor und trete vorsichtig auf die Blutlache zu.
Einige Sekunden starre ich hinab.
Langsam gehe ich in die Knie und berühre es mit den Fingern.
Es ist noch warm.
Ich wende meinen Blick in die Richtung, aus der das Blut geflossen kommt.
Ein blutüberströmter Arm hängt schlaff aus einer automatischen Schiebetür die versucht sich zu schließen, doch jedes Mal mit einem dumpfen stoß gegen den Arm stößt.
Meine Augen weiten sich verstört als ich den Körper erblicke, der an der Wand neben der Tür lehnt.
Geschockt halte ich mir die Hand vor den Mund, um nicht loszuschreien. Es ist Patricia.
Die Dicke Hornbrille hängt schief in ihrem zerschundenen Gesicht, ihre Augen sind geöffnet und starren glasig ins Leere.
Aus ihrem leicht geöffneten Mund tropft Blut und aus ihrer Kehle dringt ein schwacher, rasselnder Atem.
Der Arm, der nicht von der Tür zerquetscht wird, liegt abgerissen einige Meter von ihrem Körper entfernt. Es ist grauenvoll.
Als ich meinen Blick von ihrem Gesicht abwende und an ihr hinabsehe, bemerke ich eine Bewegung.
Der Torso ist aufgeschlitzt und rücksichtslos aufgerissen worden. Die blass grauen Hände eines Zes wühlen in ihrer Bauchhöhle herum. Immer wieder stechen die langen, spitzen Fingernägel ein Stück Fleisch oder Organ auf und heben es zu der entstellten Öffnung hinauf, die einst der Mund eines lebendigen Menschen war.
Wenn es das Stück nicht komplett verschlingt, reißt es immer wieder Teile davon ab und verspritzt somit noch mehr Blut als ohnehin schon daran herabtropft. Verängstigt starre ich das Monster an.
Wie bei jedem Ze der schon seit längerem infiziert ist, befinden sich mittlerweile drei relativ lange und ziemlich spitze Hörner, die aus dem Rückgrad heraus entstanden sind.
Gefährlich lange Krallen haben sich an Finger- und Zehennägel entwickelt, die durch das ganze Blut und all den Dreck der darunter klebt, ganz schwarz und ekelhaft sind.
Das Loch, das einst ein Mund war, ist wie bei meiner Mutter weit aufgerissen und entblößt die langen scharfen Reißzähne die immer wieder ein Stück von den Gedärmen abriss, die die ganze Zeit hochhebt.
Der Einstichpunkt der Spritze, mit der ihm oder ihr, die Krankheitserreger gespritzt worden waren, sind deutlich zu erkennen.
An der zu mir gewandten Seite des Halses sind schwarze Striche zu sehen, die bis zu der Schläfe hinaufführen, bis sie im Haaransatz verschwinden. Genau dieselben schwarzen Striche, sind am Rücken des Monsters zu erkennen, an der man die Krankheitserreger in das Rückenmark eingeflößt hat.
Die Pechschwarzen Augen mit den Scharlachroten Pupillen, lösen sich kein einziges Mal von dem Opfer vor ihm, nicht einmal als ein weiterer Ze sich zu dem Wesen hinüberbegibt._____________________________________________________
Ich bitte um Kritik und feedback.
Lg Emma.
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Maze of Memories | Prove them wrong
HorrorIn einem Hochsicherheitslabor, das von Wahnsinn und Verzweiflung geprägt ist, wird Victoria Moreau von den grausamen Experimenten ihres Vaters, eines besessenen Wissenschaftlers, gefangen gehalten. Die Patienten, darunter auch ihre eigene Mutter, di...