Kapitel 16

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Celines Sicht

Ich saß auf einem kalten, rauen Stein, mein Herz schlug schnell, während ich versuchte, die Tränen zurückzuhalten. Warum war ich so dumm gewesen, mich in jemanden wie Logan zu verlieben? Es fühlte sich an, als würde ein riesiger Stein in meiner Brust liegen, der mir den Atem raubte. Ich schlang meine Arme um meine Knie und ließ den Kopf sinken. Seine Worte schwirrten in meinem Kopf herum, wie ein echohaftes Geräusch, das sich einfach nicht verflüchtigen wollte. „Wir haben nur geredet. Mehr nicht." Die Aussage hatte wie ein Schlag getroffen. Das tat weh. Das war alles, was ich für ihn war – eine Unterhaltung, eine flüchtige Begegnung in der Dunkelheit des Waldes.

„Celine?"

Ich zuckte zusammen und sah auf. Logan stand da, sein Schatten fiel über mich, und für einen Moment fühlte ich mich wie ein Reh, das von einem Raubtier entdeckt wurde. „Was willst du?" fragte ich, meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Ich wusste, dass ich schwach klang, aber die Enttäuschung schnürte mir die Kehle zu. „Ich wollte nur..." Er machte einen Schritt näher. „Ich wollte sicherstellen, dass es dir gut geht." Sein Ton war besorgt, und es ließ mich innerlich zögern. Hatte er wirklich Interesse an mir, oder fühlte er sich nur schuldig, weil ich weinend weggelaufen war? „Es ist nichts, Logan." murmelte ich und versuchte, die Tränen zurückzuhalten, aber sie liefen einfach weiter. Ich wollte stark sein, aber ich fühlte mich schwach und verletzlich. „Ich bin nur... ich bin nur ein bisschen überfordert."

„Du musst nicht weinen." sagte er und kniete sich neben mich, was mich unerwartet überraschte. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er so nah kommen würde. Seine Nähe war sowohl beruhigend als auch beunruhigend. „Ich wollte nicht, dass du denkst..."

„Denkst, was?", unterbrach ich ihn, die Emotionen übernahmen. „Denkst du, dass ich nur ein Spielzeug für dich bin? Ein weiterer kleiner Schritt auf deinem Weg, um herauszufinden, was du willst?"

„Celine..." Logan seufzte, als hätte er Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden. „Das war nicht meine Absicht. Ich..." Seine Stimme verstummte, und er sah mich einfach nur an, als könnte er in meine Seele blicken. Ich konnte die Intensität seines Blicks spüren, und plötzlich fühlte ich mich verwundbar. „Ich bin nicht gut genug für dich, Logan." gestand ich schließlich, die Tränen flossen nun in Strömen. „Ich werde nie die Person sein, die du verdienst."

„Komm schon", antwortete er sanft, und ich konnte die rauen Kanten seiner Stimme spüren, die mich an meine Verletzlichkeit erinnerten. „Du bist stärker, als du denkst. Du hast es in dir, Celine. Glaub mir." Ich schüttelte den Kopf. „Mir geht es nicht darum..." sagte ich leise. Logan kniete sich direkt vor mich. Seine Hand legte sich zärtlich auf mein Bein, und ich zuckte zusammen, nicht wegen der Berührung, sondern wegen der Intensität, die ich darin spürte. Mein Herz begann schneller zu schlagen, und ich konnte nicht anders, als seine Augen zu suchen. Sie waren tief und geheimnisvoll, und ich fühlte mich, als würde ich in ein Meer aus Emotionen und Verständnis eintauchen. Sein Blick wanderte langsam zu meinen Lippen, und für einen kurzen Moment hielt die Welt den Atem an. Ich war mir nicht sicher, was ich fühlen sollte – Angst, Hoffnung, Verwirrung? Ich wollte ihm glauben, dass ich stark genug war, um mit dieser neuen Realität umzugehen, aber die Unsicherheiten nagten an mir. „Ich hab das gerade mit dem...dass du nicht mein Schwarm bist, nur wegen Wade gesagt. Er geht mir seit Tagen höllisch auf die Nerven damit..." murmelte er leise. „Warte was...." begann ich, doch weiter kam ich nicht.

Plötzlich fühlte ich seine Lippen sanft auf meinen, und die Worte, die ich sagen wollte, verschwammen in einem Meer von Gefühlen. Der Kuss war zärtlich, fast scheu, und ich spürte, wie eine Welle von Wärme durch meinen Körper strömte. Es war, als würde alles um uns herum verblassen – die Bäume, das Lagerfeuer, die Sorgen, die mich quälten. Ich schloss die Augen und ließ mich auf die Berührung ein, die mich mit einem Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit erfüllte. Es war mehr als nur ein Kuss; es war ein Versprechen, ein Ausdruck all der unausgesprochenen Gefühle, die zwischen uns lagen. Mein Herz schlug wild, als ich ihm entgegenkam und meine Hände sanft an seinem Gesicht ablegte. Ein Teil von mir fragte sich, ob das wirklich passierte, ob ich tatsächlich in diesem Moment mit Logan war. Aber während er mich sanft hielt und der Kuss sich vertiefte, verschwanden alle Zweifel. Ich wollte mehr – mehr von ihm, mehr von diesem Gefühl, das mich so stark überkam.

Als er sich schließlich zurückzog, blieb der Moment für einen Herzschlag stehen. Wir sahen uns in die Augen, und ich konnte den Funken zwischen uns spüren, der heller leuchtete als je zuvor. „Weißt du jetzt, was ich für dich fühle?" fragte er leise und lächelte leicht. Ich wollte antworten, wollte ihm sagen, dass ich es fühlte, dass ich die Wärme seiner Gefühle in meinem eigenen Herzen spürte. Aber die Worte blieben mir im Hals stecken. Stattdessen nickte ich leicht und fühlte, wie meine Wangen heiß wurden. „Ja, ich... ich glaube, ich verstehe." murmelte ich, während ich ihm direkt in die Augen sah. „Oder wie Wade jetzt sagen würde: Die Leser haben eine gefühlte Ewigkeit auf diesen Moment gewartet..." begann er kichernd.

Sein Lächeln wurde breiter, und ich konnte sehen, dass er erleichtert war. „Ich will, dass du das weißt. Du bist stark, Celine, und du verdienst es, glücklich zu sein." fuhr er fort...mit einer Wärme, die mein Herz zum Schmelzen brachte. Die Unsicherheiten, die mich zuvor belastet hatten, schienen für einen Moment zu verschwinden. Es fühlte sich an, als hätten wir einen neuen Anfang gefunden – nicht nur als Kämpfer, sondern auch als etwas viel Persönlicheres. „Was ist, wenn ich nicht stark genug bin?" fragte ich, immer noch unsicher, ob ich bereit war, diesen neuen Weg zu gehen. „Dann werde ich für dich da sein, solange du es willst." antwortete er mit einer Überzeugung, die mich beruhigte. „Wir sind in diesem Chaos nicht allein. Du kannst dich auf mich verlassen, egal was passiert."

Ich nahm einen tiefen Atemzug und ließ die Worte in mir wirken. „Das bedeutet mir viel, Logan. Aber ich will auch für dich da sein."

„Das wirst du." sagte er und legte seine Hand auf meine. Der Kontakt war warm und beruhigend, und ich spürte, wie die Verbindung zwischen uns stärker wurde. „Ich habe das Gefühl, dass wir gemeinsam durch alles hindurchkommen können." flüsterte ich. „Wir müssen es einfach Schritt für Schritt angehen. Aber ich kann dir versichern, dass ich nicht so schnell weggehen werde." sagte er mit einem Zwinkern, das mich zum Lachen brachte. Wir waren nicht perfekt, und unser Weg würde nicht einfach sein. Aber ich hatte das Gefühl, dass ich mit ihm an meiner Seite alles schaffen könnte. Die Dunkelheit, die mich früher umgeben hatte, begann sich zu lichten, und die Hoffnung wuchs in mir.

„Lass uns für heute einfach hier bleiben", sagte ich und lehnte mich an ihn. „Ich möchte diesen Moment einfach genießen. Wade und Sam sollen mal ihre kleine Sache genießen..."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 05 ⏰

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