Bis(s) in die Ewigkeit

Kapitel 24: Ein gefährlicher Plan

Carlisle und ich hatten uns gerade erst vom Fenster zurückgezogen, als die Haustür aufging. Lena und Demetri traten ein, beide mit einer Entschlossenheit, die den Raum erfüllte. Die Spannung war spürbar, und ich wusste, dass der Moment der Wahrheit gekommen war.

Lena brach als Erste das Schweigen. „Ihr habt uns belauscht, nicht wahr?" Ihre Stimme war ruhig, doch ihre Augen ruhten aufmerksam auf Carlisle und mir.

Carlisle atmete tief durch und nickte. „Ja, das haben wir. Es tut uns leid, Lena, Demetri. Aber das, was ihr besprochen habt, betrifft uns alle. Es war nicht unsere Absicht, aber..."

Demetri hob eine Hand, um ihn zu unterbrechen. „Es ist in Ordnung," sagte er sanft. „Ihr hattet jedes Recht, es zu hören. Schließlich geht es um dein Leben, Fjella." Seine Augen trafen meine, und ich spürte das Gewicht seiner Worte.

Ich trat einen Schritt vor. „Es war nicht fair, das stimmt. Aber wir wissen jetzt, was du vorschlagen willst. Und ehrlich gesagt... es klingt wie unser einziger Ausweg."

Lena nickte, ihre Lippen fest zusammengepresst. „Demetri ist bereit, alles für uns zu riskieren. Wir müssen diesen Plan gemeinsam besprechen. Es betrifft uns alle."

Carlisle legte seine Hand auf meinen Arm und führte mich zur Seite. „Wir sollten die anderen holen," sagte er ruhig. „Es gibt keine Zeit zu verlieren."

Wenige Minuten später hatten wir uns alle im Wohnzimmer versammelt. Alice und Jasper standen zusammen, Emmett lehnte lässig an der Wand, während Rosalie mit verschränkten Armen neben ihm stand. Rosalie war die Erste, die das Schweigen brach, noch bevor Demetri seinen Plan erklären konnte.

„Also, wir sollen jetzt einem Volturi vertrauen?" fragte sie scharf und schielte misstrauisch zu Demetri hinüber. „Wie können wir sicher sein, dass das keine Falle ist?"

Demetri trat einen Schritt nach vorne, seine Stimme fest, aber ruhig. „Ich verstehe deinen Zweifel, Rosalie. Ich habe lange Zeit an der Seite der Volturi gestanden und Dinge gesehen, die ihr euch nicht vorstellen könnt. Aber das hier... das ist anders. Meine Loyalität gehört Lena, und jetzt auch euch. Aro wird nicht aufhören, bis Fjella ihm gehört."

„Und was genau ist dein Plan?" fragte Jasper, der Demetri aufmerksam musterte.

Demetri erklärte den Plan erneut, diesmal mit mehr Details. „Ich werde Aro glauben lassen, dass ich Fjella direkt zu ihm bringe. Wir setzen einen Ort und eine Zeit fest, aber in Wirklichkeit wird das ein Ablenkungsmanöver sein. Während Aro sich darauf vorbereitet, gebe ich euch die nötigen Informationen, um entweder zu fliehen oder eine Gegenstrategie zu entwickeln. Es ist riskant, aber wenn wir schnell genug handeln, können wir Aro überraschen, bevor er überhaupt merkt, was passiert."

Rosalie schüttelte den Kopf, misstrauisch. „Und wie sollen wir wissen, dass du uns nicht in eine Falle lockst?"

Ich trat erneut vor. „Weil wir keine andere Wahl haben," sagte ich entschlossen. „Demetri riskiert alles für uns, für Lena. Und er hat recht - Aro wird nicht aufhören, bis er mich hat. Wenn wir nichts tun, haben wir schon verloren."

Die Stille legte sich wie eine Last auf den Raum, bis Emmett plötzlich leise lachte. „Also kämpfen wir gegen die Volturi? Klingt nach einer Herausforderung, die ich annehmen kann." Seine Worte lockerten die Atmosphäre ein wenig, aber Rosalie blieb skeptisch.

Carlisle legte eine Hand auf Rosalies Schulter. „Ich verstehe deine Bedenken. Aber wir müssen zusammenhalten. Wenn Demetri uns wirklich helfen will, dann sollten wir ihm zumindest genug vertrauen, um den Plan umzusetzen."

Nach einigen weiteren Diskussionen stimmte schließlich auch Rosalie widerwillig zu. Wir hatten einen Plan. Es war riskant, aber es war unser bester Ausweg.

Als die anderen begannen, ihre Vorbereitungen zu treffen, blieb ich einen Moment länger im Raum und sah Demetri an, der sich an die Tür lehnte. Ein plötzlicher Impuls überkam mich.

„Demetri, können wir kurz draußen sprechen?" fragte ich leise.

Er nickte und folgte mir in die kühle Nacht. Wir blieben am Waldrand stehen, weit genug vom Haus entfernt, um ungestört zu sein. Ich drehte mich zu ihm um, unsicher, wie ich beginnen sollte.

„Ich wollte dir noch etwas sagen," begann ich zögernd. „Ich schätze, was du für uns tust. Für Lena. Aber... da ist noch etwas, was ich dir sagen muss."

Demetri sah mich neugierig an. „Was ist es?"

Ich holte tief Luft. „Ich will unbedingt ein Vampir werden. Nicht nur wegen Carlisle, sondern weil ich helfen will. Ich kann das nicht, solange ich so... schwach bin."

Demetri betrachtete mich ernst, seine Augen durchdringend. „Das ist ein schwerer Wunsch, Fjella. Einer, den du nicht leichtfertig äußern solltest."

„Ich weiß," sagte ich leise, meine Hände zitterten. „Aber ich kann nicht länger nur zusehen, wie die Menschen, die ich liebe, kämpfen, während ich nichts tun kann."

Demetri nickte langsam. „Es ist ein gefährlicher Weg, den du dir wünschst. Wenn du ihn gehst, gibt es kein Zurück."

Ich sah ihm fest in die Augen und nickte. „Ich bin bereit."

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Später, als Demetri gegangen war, suchte ich Carlisle in seinem Büro auf. Die Tür stand einen Spalt offen, und ich sah ihn über seinem Schreibtisch gebeugt. Als er mich bemerkte, versteckte er hastig etwas in der Schublade. Ich konnte es nicht erkennen, aber es hinterließ ein seltsames Gefühl bei mir.

„Was hast du da?" fragte ich neugierig, doch Carlisle lächelte nur leicht und winkte ab.

„Nichts, worüber du dir Sorgen machen musst, Fjella." Er stand auf und kam auf mich zu, legte sanft seine Hände auf meine Schultern. „Ist alles in Ordnung?"

Ich seufzte leise. „Ja, ich denke schon. Aber... Carlisle, was versteckst du? Es hat mit mir zu tun, nicht wahr?"

Carlisle zögerte kurz, bevor er mich fest ansah. „Es gibt Dinge, über die wir sprechen müssen, aber jetzt ist nicht der richtige Moment. Vertrau mir, Fjella. Ich werde dir alles erklären, wenn die Zeit gekommen ist."

Seine Ungewissheit ließ mich nervös zurück, doch ich nickte langsam. „Ich vertraue dir, Carlisle. Immer."