༄˖°.🍂.ೃ࿔*:・

29 2 61
                                    

Müde wanderten meine, vom Schlaf noch leicht verquollenen Augen, auf die vom Regen nasse Straße. An der Fensterscheibe, welche mich von der draußen herrschenden Kälte trennte, lieferten sich Regentropfen in Rinnsalen ihr eigenes kleines Wettrennen. Unaufhörlich prasselte der Regen gegen die Scheibe und sorgte so dafür, dass das Rennen schier endlos zu verlaufen schien. Stumm betrachtete ich das Geschehen und wand meinen Kopf nach einigen Minuten wieder von dem Fenster ab. Das Prasseln, gepaart mit dem Wind, welcher sich in Bönen gegen mein Fenster drückte, wirkten enorm einschläfernd, sodass sich meine Augen immer wieder und vor allem immer länger schlossen während ich allmählich wieder zurück in meine Traumlandschaft glitt.

An der, vom Fenster gegenüberliegenden Wand reflektierten die Lichter, von auf der entgegengesetzten Hausfassade hängenden Reklameschildern und ließen so alle paar Minuten ein blau-rötliches Farbspiel an der Wand zurück. Kurz konnte man ein Auto vorbeifahren hören, daraufhin folgte wieder eine eisige Stille.

Der Regen sollte laut Wettervorhersage die nächsten Tage über andauern und in seiner Intensität zunehmen. Wirklich anderes konnte man im Herbst auf nicht wirklich erwarten. Die Wunschvorstellung, mit einem warmen Kaffee durch das orange-rötlich-braune Laub zu laufen, welches den Weg bedeckte. Eingepackt in eine warme und gemütliche Jacke, mit der ultimativen Herbst-Playlist auf den Ohren und die letzten warmen Herbst-Sonnenstrahlen im Gesicht zu spüren, blieb eben auch nur ein Wunschgedanke.

Anstatt der Sonne bekamen wir Regen, das Laub lag durchnässt und matschig auf dem Boden, während eine warme Jacke nicht schön oder für das Wetter noch zu warm war. Meckern auf hohen Niveau, schon klar, aber wer möchte denn nicht in einem Pinterest-Moodboard leben?

Durch meine eigenen Gedanken genervt drehte ich mich schnaubend zur Seite und tastete die freie Betthälfte nach meinem Handy ab. Grell strahlte mir mein Hintergrundbildschirm wenige Sekunden später entgegen, als sich meine kalten Finger um das Gerät geschlossen hatten.

"Ahh verdammt, wieso hab ich das Ding denn nicht vorher dunkler gemacht?". Halb durch das Display erblindet kniff ich meine Augen zusammen und versuchte krampfhaft die Helligkeit herunterschrauben. "Schön, das wars dann auch mit schlafen", murmelnd wagte ich einen neuen Versuch mein Handy zu entsperren, ohne diesmal halb mein Augenlicht zu verlieren. Die verbleibenden 2 Stunden bis der Wecker klingeln sollte, waren ja unfassbar großartig, um noch einmal schlafen zu gehen. Nicht. Pessimistisch suchte ich eine der Playlisten heraus, zu denen ich normalerweise recht gut einschlafen konnte und legte das gesperrte Gerät wieder zu Seite.

Versuchen kann mans ja nochmal ...

Eine geschlagene Dreiviertelstunde später schlug ich meine Augen wieder auf und starrte entnervt gegen die Zimmerdecke. "Was eine scheiße man ...". Wieso auch ausgerechnet dann, wenn man es am wenigsten gebrauchen konnte. Ich wechselte meine Schlafposition, zog die Beine an, drehte mich auf die linke, dann auf die rechte Seite. Ein Bein über der Decke, beide Beine unter der Decke. Ein Arm draußen und kurz darauf komplett eingemummelt. Mit und ohne Kissen oder Decke. Nach einer halben Tortur, hatte sich man Körper überraschenderweise doch dazu entschieden noch einmal ins Land der Träume zu versinken. Bedauerlicherweise und äußerst klischeehaft so tief, dass ich meinen Wecker verschlief und plötzlich ruckartig die Augen aufschlug.

Leicht desorientiert suchte ich nach meinem Handy und strampelte im nächsten Augenblick die Decke von meinen Beinen. Tschüss wohlige Wärme, dachte ich für eine Sekunde, bevor mich die Erkenntnis erneut einholte, dass ich nicht nur ein wenig, sondern extrem viel verschlafen hatte.

"Scheiße, scheiße, scheiße nicht schon wieder", vielleicht etwas zu übereifrig stand ich aus dem Bett auf, versuchte im selben Moment nach meinem Handy zu greifen und beides funktionierte auch. Zumindest so lange, bis mir mein Handy im Eifer des Gefechtes aus der Hand glitt und Bekanntschaft mit dem Boden, als auch mit meinem Fuß machte. Der Schmerz war zwar nicht ganz so schlimm, wie wenn man sich seinen kleinen Zeh im Türrahmen oder an der Bettkante anstößt, jedoch auch nicht sonderlich angenehm.

iced americano || vkookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt