Kapitel 2

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Maxime's P.o.v (Janine)

6.00 Uhr am Morgen. Mein Wecker klingelte mich aus meinem wunderbaren Schlaf. Blinzelnd schaute ich auf das Ziffernblatt des Weckers, das nicht nur die Zeit, sondern auch das Datum anzeigte. Sofort wurde mir bewusst, dass heute der wichtigste Tag überhaupt war. Das große Football-Finalspiel der High-School-Mannschaften. Ich sprang aus dem Bett. Singend ging ich duschen und machte mich fertig. Auf meinem Stuhl lag schon meine geliebte Cheerleader-Uniform und meine weißen Sneakers. Die Uniform war marineblau und weiß und passte hervoragend zu meinem neuen weinroten Lippenstift. Die dunkelblonden, fast hellbraunen Haare band ich zu einem Pferdeschwanz. Ich schnappte mir meine blaue Chaneltasche und ging runter in die Küche. Dort saß schon meine Mum, die mir lächelnd ein Nutellabrot hinschob.
"Mum. Du weißt genau das ich das nicht esse. Zu viele Kalorien." Abschätzig sah ich auf das Brot. Stattdessen nahm ich mir einen Apfel und machte mir Kaffee. "Schätzchen du musst was Vernünftiges essen.", besorgt sah meine Mum mich von oben bis unten an.
"Tu ich doch. Der Apfel ist vitaminreich." Grinsend setzte ich mich zu ihr an den Tisch. "Maxi. Das kann so nicht weiter gehen. Du wirst irgendwann in der Klinik landen." Mein Dad war runter gekommen. Ich sah ihn an und verließ die Küche. Es war erst ein Jahr her, seit er Mama betrogen hatte und alle außer mir hatten ihm schon verziehen.
Aber sie waren es ja auch nicht, die ihn erwischt hatten. Das war ich gewesen. Jetzt nahm ich mir meine Autoschlüssel und verließ das Haus. Draußen stand mein geliebtes mattschwarzes Cabrio. Ein Chevy. Wunderschön und mein ganzer Stolz. Ich setzte mich auf den ledernen sitz hinterm Steuer und startete den Motor. Es dauerte nicht lange, bis ich auf den Parkplatz der High-School fuhr. Ich stellte mein Cabrio auf seinen Stammplatz, wo mich schon meine Mädchen erwarteten. Ja. Es war schon toll Head-Cheerleader zu sein. Man war das beliebteste und mächtigste Mädchen der Schule und natürlich hatte ich den Star-Quaterback zum Freund. Auch wenn seine Schwester alles andere als cool war. Die kleine Ruby war in meiner Klasse und die Unscheinbarkeit in Person. Nur weil ich mit Sean zusammen war, hieß es nicht, dass ich nett zu seiner kleinen Schwester sein musste.
Nachdem ich mein Aussehen noch einmal im Innenspiegel kontrollierte und sah, dass alles noch perfekt saß, stieg ich aus meinem Auto und begrüßte die Cheerleader. "Maxi da bist du ja endlich!", Leonie eine blonde Cheerleaderin begrüßte mich überschwänglich. "Leonie.", sagte ich kurz angebunden. "Keine Spitznamen. Vergiss das bitte nicht noch einmal." Ich guckte sie arrogant an und sie wurde gleich ein Stückchen kleiner. Dann setzte ich mein strahlendstes Lächeln auf und fragte wo die Jungs sind. "Die sind auf dem Platz.", antwortete mir Mary, eine der besten in meinem Team.
"Na dann. Nichts wie hin. Ich muss doch schauen wie es meinem Quaterback an seinem großen Tag geht." Ich grinste und lief voran. Am Platz angekommen war von den Jungs nichts zu sehen. Bestimmt waren sie in der Umkleide. Wir warteten nicht lang und öffneten einfach die Tür.
Drinnen erwarteten uns die Footballer. Allen voran Sean.
"Hola Ladys.", sagte er und dann schob er an mich gewandt noch "Hola meine Schönheit!" hinterher. Ich ging grade auf ihn zu und begrüßte ihn mit einem fetten Kuss, bei dem die anderen Jungs anfingen zu gröhlen. Nur Sean konnte ihnen Einhalt gebieten. "Haltet die Fresse. Sie ist mein Babe!" Dann war es ruhig und alle widmeten sich wieder ihren Gesprächen. "Na Süße, schwänzen wir heute? Heute Abend zum Spiel müssen wir schließlich fit sein und so ein Matheunterricht bei Mr. Dellowitch ertrag ich nicht. Wie siehts aus?" Sein Lächeln zeigte eine Reihe perfekter weißer Zähne.
"Nur weil heute das Spiel ist. Und wenn du mich am Wochenende ins Restaurant einlädtst." Selbstsicher wie ich war, wusste ich, dass er drauf eingehen würde. Ich liebte es von ihm eingeladen zu werden. Immer in feine, teure Restaurants zu gehen. Wer sonst tat das schon in unserem Alter? Das war das gute an dem Leben als reiches Mädchen mit genauso reichem Freund. Alles schien so perfekt zu sein. Nach außen. Ich wusste ja nicht, dass sich das Knall auf Fall ändern würde.
Wir verließen Händchen haltend die Umkleide und gingen in Richtung Parkplatz. Doch Sean steuerte nicht wie sonst mein Cabrio an, nein er ging auf eine teuer aussehende Harley Davidson zu. "Ehm, Süßer, was ist das?", fragte ich entsetzt. Ein Motorrad war nichts für einen Footballer. Nicht im Leben würde ich mich darauf setzen. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt.
"Das.", er zeigte auf die Harley, "ist meine nigel nagel neue Maschine. Heiß was? Hat mir mein Onkel geschenkt." Sein Grinsen war nicht zu übertreffen. Er vergötterte seinen Onkel. Kein Wunder das Sean das Ding gefiel, wenn es von ihm kam. "Sorry Babe, aber da setz ich mich nicht drauf." Ich schüttelte vehement den Kopf. "Ach komm schon, Maxime. Es würde mir so viel bedeuten." Und so bekam er mich wieder einmal herum. Ich seufzte auf und küsste ihn. Er grinste wie ein Gewinner und half mir auf die Maschine zu steigen. Wir fuhren vom Parkplatz runter und raus Richtung City. Wir waren auf einer Landstraße als es passierte. Er lehnte sich so krass in die Kurve, dass ich mich nicht mehr halten konnte. Unsere Geschwindigkeit lag bei 100 km/h als ich stürzte. Ich stürzte vom Motorrad und prallte heftig auf der Straße auf. Ich war so unglücklich gestürzt, dass ich mir mein Bei gebrochen hatte. Überall war Blut und als ich mir mein Bein ansah, konnte ich den Knochen sehen. Er ragte heraus. Sean war total verzweifelt und voller Schuldgefühle. Er rief sofort einen Krankenwagen. Als die ankamen, war die Wunde jedoch wie durch Zauberhand verschwunden. Nicht nur ich selber, nein auch Sean drehte völlig durch. Wir wurden beide durchgecheckt, aber die Ärzte sagten, dass alles okay sei. Wir fuhren zurück zur Schule und ich zog mir meine Ersatzuniform an. Weder Sean noch ich haben etwas erzählt. Der Schreck saß uns in den Knochen und zu groß war die Angst, dass wir verrückt wurden.

Die Prophezeiung des roten MondesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt