Kapitel 24

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Ich fühle mich überwältigt von all dem Trubel, der mich heute erwartet hat, nachdem ich wieder zuhause angekommen bin. Ich spüre nur noch Müdigkeit, Schmerzen und Traurigkeit. Besonders die Worte von Luan haben mich getroffen. Ich habe einfach keine Energie mehr, um zu diskutieren. Also ziehe ich mich ins Schlafzimmer zurück, um eine Decke und ein Kissen für Marcel zu holen. Er kann heute Nacht auf dem Sofa schlafen.

Marcel folgt mir unaufhaltsam und nimmt mir die Sachen ab. Mit bedauerndem Ton sagt er: "Es tut mir leid, was Luan gesagt hat. Er meint es nicht so." Ich bin skeptisch, aber tief in mir glaube ich, dass er die Wahrheit spricht. Ich möchte jedoch nicht mit Marcel darüber diskutieren, also entgegne ich ihm gelassen: "Falls du hungrig bist, findest du Essen in der Küche. Ich werde mich jetzt bettfertig machen und dann schlafen. Gute Nacht." ,,Gute Nacht, ruh dich gut aus."

Als die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster dringen, erwache ich müde und erschöpft. Meine Gedanken haben die ganze Nacht wild umhergeirrt und mich nicht zur Ruhe kommen lassen. Das leise Brummen der Kaffeemaschine lockt mich aus dem Bett und ich schlurfe in meinem Bademantel in die Küche.

Zu meinem Bedauern muss ich feststellen, dass nicht Marcel am Küchentisch Platz genommen hat, sondern Luan. Er sitzt dort mit einer dampfenden Tasse Kaffee vor sich und tippt konzentriert auf seinem Laptop. "Wo steckt Marcel?", frage ich ihn direkt. ,,Dir auch einen Guten Morgen", sagt Luan sarkastisch. „Morgen. Ich habe nicht erwartet dich hier vorzufinden." ,,Enttäuscht?" ,,Schon", gestehe ich ihm. Ich lasse mir nicht die Butter vom Brot nehmen. Er mag zwar versucht haben, mich zu verletzen, aber ich lasse mir das nicht gefallen. Mit hochgezogener Augenbraue schaut er mich an, doch ich beachte ihn nicht. Gelassen gehe ich zum Schrank, nehme mir eine Tasse und gieße mir einen Kaffee ein. Entschlossen mache ich mich auf den Weg ins Schlafzimmer, um meinen Kaffee in Ruhe zu genießen. Doch plötzlich höre ich, wie die Haustür aufgeht.

Die Geräusche der Treppe hallen durch den Flur und kurz darauf öffnet sich die Tür. Marcel betritt den Raum, beladen mit zwei prall gefüllten Einkaufstüten. Sein Gesicht strahlt vor Freude, als er mich sieht. ,,Guten Morgen", begrüße ich ihn lächelnd. ,,Guten Morgen, ich habe für dich eingekauft. Du hattest nicht mehr viel da und da du dich eigentlich noch ausruhen sollst, dachte ich, ich erledige das für dich." ,,Das ist wirklich sehr lieb von dir danke", sage ich ihm erfreulich. ,, Ich mach uns gleich frühstück wenn das okay ist. In der Zeit kannst du dich schon mal fertig machen, wir müssen miteinander reden." „in Ordnung", antworte ich nur. Ich bin zu müde um weiter darüber nachzudenken ob das eine gute Idee ist oder nicht.

Ich eile in mein Badezimmer, schnappe mir hastig meine Kleidung und ziehe mich an, während mein Spiegelbild mir eine müde, erschöpfte Version meiner selbst zurückwirft. Meine Augenringe sind tief und dunkel, ein Zeichen meiner schlaflosen Nächte. Ich fühle mich genauso miserabel, wie ich aussehe. Nachdem ich mich fertig gemacht habe, begebe ich mich in die Küche, wo der Tisch bereits gedeckt ist. Marcel stellt eine dampfende Schüssel Rührei auf den Tisch und setzt sich neben mich.

Ich bedanke mich herzlich bei Marcel und wünsche ihm einen guten Appetit. Luan schnappt sich ein Brötchen, während ich mir das Rührei schnappe. "Ich dachte, ihr wolltet euch abwechseln beim Aufpassen", bemerke ich. "Das war der Plan, aber wir müssen dich endlich aufklären. Ich dachte, ehrlich gesagt, du würdest damit mehr nerven", antwortet Luan.

Ich rolle genervt mit den Augen. Warum ist er so unfreundlich zu mir? "Na gut, dann fangt an. Was muss ich alles wissen?" Marcel fragt: "Hast du keine konkreten Fragen, die wir beantworten sollen?" "Doch, Moment ich sammle mich kurz," ,,Na dann", sagt Marcel und schaut Luan und mich erwartungsvoll an. 

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