Kapitel 26: Die Ruhe vor dem Sturm

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Es sind Monate vergangen, und obwohl die ständige Bedrohung durch Aro und die Volturi immer noch wie ein Damoklesschwert über alle hängt, ist nichts passiert. Es ist fast surreal - diese seltsame Ruhe, die sich über alles gelegt hat. Demetri kann nichts Neues berichten. Er verbringt seine Zeit meistens mit Lena, und obwohl er es nicht direkt sagt, spüre ich, dass er genauso in dieser unbehaglichen Anspannung gefangen ist wie wir alle.

Carlisle und ich sind ständig wachsam. Jeder kleine Zwischenfall lässt uns zusammenzucken. Wir führen regelmäßig Gespräche mit Sam und den Werwölfen, um sicherzustellen, dass wir auf alles vorbereitet sind. Die Zeit vergeht in einer zähen Trägheit, als ob die Welt auf etwas wartet, das noch kommen muss.

Mein Vater findet in all dem Chaos erstaunlich viel Zeit für mich. Unsere Gespräche sind eine willkommene Abwechslung, auch wenn ich merke, dass er sich Sorgen macht. Aber es ist gut, mit ihm zu sprechen, über alles und nichts - es erinnert mich daran, dass das Leben, trotz der düsteren Vorzeichen, weitergeht. Ich bin ihm dankbar dafür.

Und doch, über all dem schwebt diese Spannung. Besonders Alice macht mir Sorgen. Seit einiger Zeit hat sie aufgehört, meine Zukunft zu sehen. Ihre Visionen sind verschwunden, und das verunsichert uns alle. Sie kann mir nicht sagen, was mit mir passieren wird - ob ich überhaupt noch eine Zukunft habe, und das ist... beängstigend.

Es ist, als würde ich in der Dunkelheit tappen, ohne zu wissen, wohin ich gehe. Die Ungewissheit zerrt an meinen Nerven, und ich merke, wie meine Anspannung wächst. Carlisle spürt es auch. Obwohl er versucht, mich zu beruhigen, bin ich oft unruhig, finde keine Ruhe mehr in meinen Gedanken.

Vielleicht ist es deshalb, dass ich eines Tages spontan beschließe, La Push einen Besuch abzustatten. Ich brauche eine Pause, eine Auszeit von all dem. Der Strand, die salzige Luft - es scheint der perfekte Ort zu sein, um einfach mal abzuschalten. Vielleicht kann ich dort endlich einen klaren Kopf bekommen.

Als ich an den Klippen entlang spaziere, genieße ich für einen Moment die Freiheit. Die Wellen rauschen, und der Wind weht mir durch die Haare. Doch plötzlich spüre ich, dass etwas nicht stimmt. Ein seltsames Gefühl beschleicht mich - ein Schatten, eine Präsenz, die sich nicht zu erklären scheint.

Ich drehe mich um, schaue mich um, aber nichts. Trotzdem bleibt dieses beunruhigende Gefühl. Es ist, als würde mich jemand beobachten, als würde etwas in den Schatten lauern, das nur darauf wartet, zuzuschlagen.

Mein Herz schlägt schneller, und ich fühle, wie die Anspannung in mir wächst. Ich will gerade zurück zum Auto gehen, als ich es endlich realisiere: Ich bin nicht allein. Doch bevor ich reagieren kann, wird alles schwarz.

Die Kälte der Dunkelheit umhüllt mich, und mein letzter Gedanke ist ein einziger: Es beginnt.

Bis(s) in die Ewigkeit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt