Teil 2

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VALENTINA

Ich hatte mich umgedreht und war schnell gegangen. Mein Kopf war voller Gedanken, und der Schock über das Rennen und die Wette mit Salvatore ließ mein Herz rasen. Ich fand eine Bank in einem kleinen Park und setzte mich, um den Kopf freizubekommen.

Plötzlich hörte ich Schritte hinter mir. Ein Obdachloser näherte sich, seine Augen trüb und sein Gesicht von Bartstoppeln bedeckt. „Hey, hübsches Mädchen, kannst du mir nicht ein bisschen Geld geben? Ich könnte etwas zu essen gebrauchen", sagte er mit einer rauen Stimme und setzte sich ungebeten auf die Bank neben mir.

Ich zuckte zusammen. „Lass mich in Ruhe", sagte ich und drehte mich weg.

„Oh, komm schon! Ich bin nur ein armer Kerl, der versucht, zu überleben. Ein bisschen Mitgefühl, ja?", insistierte er und beugte sich näher. „Schau, du siehst doch nicht aus, als würdest du das ganze Geld für dich selbst brauchen. Gib mir ein bisschen was, und ich verspreche, ich werde dir sogar ein paar spannende Geschichten erzählen!"

Ich wollte aufstehen und gehen, aber er ließ nicht locker. „Willst du mir sagen du hast kein Geld! Ach komm schon paar münzen sollten aussreichen, du kannst froh sein dass ich ein netter bin. Du solltest vorsichtig sein, besonders hier draußen!"

Seine Worte ließen mich frösteln. Ich bin seit zehn Jahren im Boxen, dachte ich. Ich kann mich selbst verteidigen. „Lass mich einfach in Ruhe", sagte ich schärfer.

Plötzlich wurde der Obdachlose aggressiv. „Was hast du gesagt? Glaub nicht, dass du so einfach wegkommst! Ich bin nicht so leicht abzuschütteln", sagte er und packte meinen Arm fest.

Ich war schockiert und versuchte mich zu befreien. „Lass mich los!" rief ich, während ich mich wehrte. Doch der Obdachlose wurde immer bedrohlicher. „Du bist hübsch. Ich könnte dir Spaß machen, wenn du mir ein bisschen von deinem Geld gibst", sagte er mit einem schmierigen Grinsen.

Ich konzentrierte mich und bereitete mich vor. Mit einem gezielten Schlag traf ich ihn an der Schläfe. Er taumelte zurück und ich stand auf, bereit, ihm noch einen Schlag zu versetzen, als Salvatore plötzlich auftauchte.

„Was geht hier vor?" fragte er mit einer autoritären Stimme, die sofort die Aufmerksamkeit des Obdachlosen auf sich zog.

„Nichts, nur ein kleines Gespräch", murmelte der Obdachlose und ließ mich kurz los.

„Ich empfehle dir, dich von ihr fernzuhalten", erwiderte Salvatore kalt. Der Obdachlose sah zwischen uns hin und her, bevor er schließlich aufgab. „Du hast Glück, dass dein Freund hier ist. Aber ich komme wieder", drohte er, bevor er sich umdrehte und davonstapfte.

„Geht es dir gut?" fragte Salvatore, als der Obdachlose verschwunden war.

„Ja, es geht schon. Ich kann mich selbst verteidigen", antwortete ich, während ich an das kleine Taschenmesser dachte, das ich unter meinem Rock verborgen hatte.

„Ich wollte nur sicherstellen, dass du in Sicherheit bist. Die Straßen sind nicht der beste Ort für eine alleinstehende Frau", sagte Salvatore und sah mich ernst an.

„Ich brauche keinen Beschützer", erwiderte ich trotzig. Doch als er mich ansah, spürte ich einen Hauch von Unruhe.

„Komm mit, ich bringe dich nach Hause", sagte er und öffnete die Tür seines Autos. Widerwillig ließ ich mich mitziehen, auch wenn ich nicht genau wusste, warum.

Im Auto fühlte ich, wie meine Augen schwer wurden. Das ständige Adrenalin, die Emotionen und der Alkohol von zuvor forderten ihren Tribut. Schließlich fiel ich in einen tiefen Schlaf, ohne es zu merken.

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