Wunschpate: VaniOswald
Zahlenkombi: 10. Lance Stroll x 29. Tim Tramitz
Buchstabe: J – Schmetterling
Anregung: Kuscheltier
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Es sollte mich vielleicht etwas wundern, aber irgendwie freute ich mich zu sehr, als mich zu wundern.
Strahlend, mit freudigen Augen blickte ich mich im hektischen Treiben der vielen Menschen herum. Kaum einer schien mich wahr zu nehmen, war ich doch auch einer von vielen tausend Menschen hier. Wer nahm da schon seinen direkten Nebenmenschen war?
„Du scheinst dich zu amüsieren."
Freudige Augen – die meinen in nichts nachstanden – funkelten mich an. Obwohl. Es funkelten mich keine Augen direkt an, sondern ein übergroßes Kuscheltier.
„Ein Schmetterling?"
„Jaaaa. Ist der nicht toll? Habe ich beim Loseziehen gewonnen."
Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf, neigte meinen Kopf etwas um an dem Schmetterling vorbei, auf den neuen Besitzer Blicken zu können.
Tim strahlte.
Er strahlte wie ein kleines Kind und vielleicht waren wir das auch jetzt gerade. Fernab von dem Formelsport hatte mich mein Freund zu eins dieser großen typischen Volksfeste mitgenommen, was ich tatsächlich selbst auch gerne schon immer mal Besuchen wollte. Aber erst seit ich mit dem Red Bull Junior zusammen war, kam ich wirklichen in den Genuss viele deutsche Gepflogenheiten kennenzulernen, Nahrungsmittel, Eigenarten und diverse andere Dinge kennenzulernen.
„Hast du mir nicht erklärt, das Norddeutschland und Süddeutschland Grundverschieden seit?"
„Sind wir auch."
Lachend lehnte der Deutsche sich einen kleinen Moment an sich, ließ unsere kleinen Finger für einen minimalen Moment übereinander streichen. Auch wenn es uns bis jetzt keiner erkannt hatte, mussten wir unser Glück ja nicht herausfordern.
„Ich weiß aber, dass du schon immer mal auf das Oktoberfest wolltest und da meine Saison eh zu Ende ist und du gerade eine kleine Pause hast, hat es sich Angeboten."
Es gab nicht wenige Momente in den letzten Monaten, in denen Tim mich nicht überraschte. Wir waren gerade etwas mehr als 10 Monate zusammen und dieser großartige junge Mann hatte sich einfach so vieles gemerkt, was ich in unseren unzähligen Gesprächen mal erwähnt hatte. Unter anderen wollte ich gerne mal auf dieses Oktoberfest. Aber Esteban war dafür nie zu Begeistern gewesen und allein hatte ich auch nie wirklich Lust gehabt.
„Meinst du, wir könnten uns vielleicht noch diese Herzen holen? Ich habe schon im Internet immer gesehen das viele mit diesen Herzen herumlaufen."
„Wir können uns alles holen Lance. Wonach dir und mir ist. Leider werde ich dir aber kein Herz mit *Ich liebe dich* oder *Du bist meine Welt* kaufen können. Naja, kaufen könnte ich es. Aber ich kann es dir erst geben, wenn wir allein sind."
Und das war wieder eine der Situationen, in denen ich wirklich wütend darüber war, dass Tim und ich nicht zu unserer Liebe stehen durften.
Nicht in der Öffentlichkeit. Nicht vor aller Augen.
Unter unseren Familien, Freunden und einigen Kollegen war es kein Geheimnis, dort lebten Tim und ich das Leben eines normalen jungen Paares. Aber wir waren nun mal Menschen der Öffentlichkeit. Sportler in einer durch und durch triefenden toxischen und Testosteron gesteuerten Gesellschaft. Homophobie versuchte man zwar durch die FIA kleinzureden, aber jeder von uns wusste das Homophobie groß und ekelhaft verbreitet wurde.
„Lance?"
„Sorry. War in Gedanken."
„Ich verspreche dir, wenn wir wieder in unserem Ferienhaus sind, zeige ich dir wie sehr ich unseren heutigen Ausflug genossen habe. Ich hatte einen schönen Tag. Und ich bin dankbar, dass du nicht in diese überfüllten Zelten wolltest."
„Ich habe dir zu danken Tim. Endlich habe ich dieses Oktoberfest selbst erleben dürfen. Aber wir müssen es nicht nochmal Wiederholen. Lieber würde ich mit dir auf den Hamburger Dom gehen oder nach Hagenbeck. Davon schwärmst du auch so. Und hast du nicht auch von diesen Miniaturen Wunderland erzählt?"
Tim nickte arg, lächelte verträumt. Ich wusste das mein Freund seine Heimat liebte, genauso sehr wie ich die meine, und deswegen hatte ich Tim auch schon einiges von Kanada, besonders meiner Heimat gezeigt. Aber nun wollte ich auch nach und nach das Land kennenlernen, in dem mein Freund geboren wurde.
„Dann lass uns mal deinen Schmetterling ins Ferienhaus bringen. Ich denke wir haben beide für heute genug?"
„Ja. Gegen Kuscheln auf der Couch hätte ich nichts Einzuwenden."
Die feine Röte, die sich bei Tim auf den Wangen ausbreitete, ließ mich fast schwach werden. Aber ich durfte nicht nachgeben, durfte Tim nicht Küssen oder anderweitig verräterisch berühren. Wir waren beide Vollblutsportler, hatten strafe und oft harte Trainingspläne. Man hätte annehmen können das ein paar Stunden Volksfest eine Kleinigkeit für uns waren, aber auch ich musste eingestehen, dass meine Beine schwerer wurden, mein Körper Müde und das ich mich mit meinen 25 Jahren sehr gerne zusammen mit meinen 19-jährigen Freund auf die Couch kuscheln wollte.
Während wir nebeneinander langsam den Heimweg antraten, holten wir uns noch die Herzen und diverse andere Leckereien, von denen mir Tim später sicher wieder viel erzählen würde.
ENDE
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Gewinne! Gewinne! Versuchen Sie ihr Glück.
FanfictionVon Zufall spricht man, wenn für ein einzelnes Ereignis oder das Zusammentreffen mehrerer Ereignisse keine kausale Erklärung gefunden werden kann. (Wikipedia) ------- Ihr habt es euch gewünscht? Oder vielleicht doch nicht? Aber ich habe euch munter...