Kapitel 8

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Es dauert, dauert wirklich lange, bis mein werter Herr Cousin endlich oder leider zu meinem Nachteil seine Stimme wiedergefunden hat

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Es dauert, dauert wirklich lange, bis mein werter Herr Cousin endlich oder leider zu meinem Nachteil seine Stimme wiedergefunden hat.

Dazu passend trifft mich ein Blick, der ziemlich überheblich und gleichzeitig herablassend ist.

Hat der was gegen Homosexualität oder was soll mir das jetzt sagen?

Skeptisch blicke ich zu Harry rüber, doch er zuckt nur mit den Schultern, ehe er sich abwendet und in die Küche geht.

Klar, lass mich nur mit diesem Monster alleine.

Nett, wirklich nett, aber so ist Harry immer.

Fehlt nur noch, dass er mich wieder Malfoy nennt und gleich seinen Zauberstab zückt.

Das ist mir derzeit sogar lieber, als hier mitten im Flur mit Mister Kotzbrocken zu stehen und mich weiterhin anstarren zu lassen.

„Bist du jetzt fertig?", frage ich eisig, ehe ich Harry in die Küche folge, mich setze und darauf warte, dass mein ach so netter Cousin es mir gleich tut.

Lange muss ich nicht warten, kommt er mit einem selbstgefälligen Grinsen in die Küche, setzt sich mir gegenüber und klaut mir dreist meine Kaffeetasse.

Gut, der Inhalt ist eh kalt und soll er ihn trinken und daran elendig krepieren.

Gott verdammtes Arschloch.

Und wessen Idee war das wieder?

Richtig. Mein Vater und mir ist dezent danach, ihm einfach einen Fluch auf den Hals zu hetzen, aber ich zaubere ja nicht.

Nicht mehr.

Glück für meinen Vater, Pech für mich, wobei ich nicht auf den Mund gefallen bin und da kann da sitzen, wer will.

„Was willst du überhaupt hier, Lucien? Es ist ja nicht so, dass wir ganz dicke miteinander sind", fange ich wieder an, ignoriere dezent dabei sein Grinsen und die Tatsache, dass er ernsthaft kalten Kaffee trinkt.

Bekanntlich macht dieser zwar schön, aber nun gut, schön genug ist er ja, da muss man ... ach was, der ist gar nicht schön, immerhin bin ich das Model und nicht er.

Was macht er überhaupt beruflich?

Ich hab nicht die leiseste Ahnung und ehrlich gesagt ist es mir auch egal, ich will nur wissen, was er hier macht und ihn so schnell wie möglich wieder loswerden.

Heute ist einer meiner wenigen freien Tage und diese verbringe ich gewohnt mit Harry und das alleine.

Da stört er nur und es regt mich auf, dass scheinbar noch immer keine Antwort kommt, eher ein dämliches Grinsen und ein überheblicher Blick, der mich dazu bringt, genervt mit den Augen zu rollen.

„Du wolltest doch eine Antwort."

Bitte was?

Wann und wo ... Mist, ich hab scheinbar nicht mitbekommen, dass er irgendwas gesagt hat und sehe kurz zu Harry, der schweigt, mir aber nett, wie er ist, einen Kaffee reicht und sich endlich auch mal hinsetzt.

„Danke", murmle ich, nehme vorerst einen Schluck und blicke nachdenklich meinen Cousin an. „Und weiter?"

Lucien rollt mit den Augen, etwas, was er beinahe genauso gut beherrscht wie ich es tue. Und dennoch hat er dabei wieder dieses überhebliche Grinsen im Gesicht, was mich, seit ich ihn kenne, derbe ankotzt.

Das ist meine Art anderen Menschen, beziehungsweise Muggeln gegenüberzutreten und nicht seine und doch tut er es immer wieder.

Der weiß mit Sicherheit genauso wie ich, dass mir das gewaltig gegen den Strich geht und ebenso seine gesamte Anwesenheit.

Mein Tag ist jedenfalls im Arsch und das dank dieser aufdringlichen Person, die mir gegenüber sitzt, meinen Freund anglotzt, als würde er ihn gleich ...

Ungewollt fange ich an zu knurren, stehe auf und setze mich demonstrativ auf Harrys Schoss und funkle meinen Cousin mit tödlichen Blicken an.

Verwirrt sieht Harry mich nur an, dann aber scheint er zu verstehen, legt beide Arme um mich und zufrieden kuschel' ich mich mehr an, denke mir meinen Teil der weniger freundlich, sogar teilweise arschig ist.

Jeder, der mich kennt oder kennengelernt hat, weiß, dass ich, wenn es um Harry geht, verdammt angriffslustig werden kann.

Er gehört zu mir und ich zu ihm und da ist kein Platz für eine andere Person.

Abgesehen von Freunden, Eltern und Kollegen, die das jedoch alle platonisch sehen.

Da wagt es sich keiner, Harry auch nur irgendwie anrüchig ansehen zu wollen und sollte er es sich dennoch erlauben, ich würde ihn ernsthaft in Stücke reißen, vierteilen und kopfüber am nächsten Baum aufhängen.

Ich bin da sehr besitzergreifend und ich teile ungern.

Nicht mal meinen Kaffee, welchen ich mir selber gekocht habe und hinter dem Arbeit steckt.

„Hast du Angst, dass ich dir deinen Lover abschwätze?" Lucien reißt mich aus meinen Gedanken, spricht leider das an, wovor ich wirklich Angst habe und es mich kurz schlucken lässt.

„Zugeben, er ist schon ziemlich heiß, aber ..."

Weiter lasse ich ihn nicht aussprechen, springe fast über den Tisch und meinem Cousin an den Hals.

„Wowowow", wehrt er ab, schiebt mich von sich weg und richtet seinen zerknitterten Kragen. „Ich hab nicht ..."

"Besser, du gehst jetzt." Harry steht auf, fasst mich an der Schulter, zieht mich von Lucien weg und direkt hinter sich. „Ich verstehe langsam, warum Draco nichts von dir erzählt hat. Du bist ein überhebliches Arschloch. Noch schlimmer als Draco es je war."

Danke für die Blumen, aber recht hat Harry.

Ich war damals ein Arschloch, dazu überheblich, kalt und manchmal auch gnadenlos, aber ich habe mich die letzten Jahre stark verändern und zeige solche Züge nur noch, wenn es wirklich sein muss.

Lucien sieht zwischen Harry und mir hin und her, zuckt mit den Schultern und lässt vorerst die Küche.

Im Flur selber dreht er sich nochmals um und lächelt kalt. „Ich werde wiederkommen."

„Verpiss dich!" Harry hat Mühe mich zurückzuhalten, festigt den Griff um mich und hält mich damit ab, Lucien an die Kehle zu bringen, ihm in der Luft zu zerfetzen und den Geiern zum Fraß vorzuwerfen.

„Beruhige dich", redet Harry auf mich ein, doch ich will mich nicht beruhigen, ihn schlagen, treten, den Kopf abreißen und im Meer versenken.

Er stört, betritt mein Heim, meinen Zufluchtsort und tritt mich verbal mit Füßen.

Nein, ich bin noch lange nicht fertig, reiße mich los und stürme ungehalten auf Lucien zu, der jedoch zurückweicht und mich geradewegs vor die nächste Wand rennen lässt.

Der Schmerz kommt, lässt mich taumeln und fallen, auf dem Boden sinken und nur am Rande bekomme ich noch mit, wie Harry wütend seinen Zauberstab zückt, Lucien einen weniger netten Fluch hinterherschickt und letztendlich vor die Tür setzt.

„Verdammter Dreckskerl", schimpft er, knallt die Tür hinter sich zu und ist mit schnellen Schritten bei mir. „Langsam, versuche nicht zu schnell aufzustehen."

Antworten schenke ich mir, richte mich nur langsam auf und fasse mir zischend an den Hinterkopf, der gewaltig dröhnt und mir ist, als schlägt mir jemand mit einem Hammer immer wieder auf den Kopf.

Stöhnend kneife ich die Augen zu, klammere mich an Harrys rechten Arm fest und atme tief ein. „Mir ist schlecht. Furchtbar schlecht."

„Klingt nach Gehirnerschütterung", murmelt Harry, hievt mich vorsichtig hoch und schleppt mich mehr oder weniger zur Couch. „Das sollte sich ein Arzt ansehen."

„Ich will keinen Arzt", erwidere ich leise, lege mich langsam hin und schließe die Augen und will diese bunten Lichter vor meinen Augen nicht sehen.

„Red keinen Scheiß, Draco. In drei Tagen läufst du für Lagerfeld, schon vergessen?"

Fuck!

Ich wusste, dass ich etwas vergessen habe und nun weiß ich wieder, was es ist.

Muße, ich bin die Muße Lagerfelds und ich muss in drei Tagen laufen.

„Wenn du schon keinen Arzt willst, dann ..."

„Nein, ich will Ginny nicht hier haben. Hol Pansy oder meinetwegen Hermine, aber nicht diese rothaarige Kuh, die dir noch immer am Hosenbein hängt und hinterher sabbert", rege ich mich ungewollt auf, was sich sogleich als Fehler herausstellt, auf meinen Kopf auswirkt und ihn gnadenlos hämmern lässt.

„Schön, dann eben Pansy", lenkt Harry ein, verlässt das Wohnzimmer und ich meine ihn kurz telefonieren zu hören, aber sicher bin ich mir nicht.

Alles dreht sich, mir wird schlecht, schwarz vor Augen.

„Ich weiß nicht mal, warum er so einen Hass auf ihn hat."

„Das liegt ein paar Jahre zurück, Harry und ich weiß nicht, ob ich dir das erzählen soll." Pansy sieht zu Draco, der auf dem Sofa liegt, zu schlafen scheint und schließlich wieder zu Harry.

„Bitte, Pansy. Ich will es doch nur verstehen." Flehend sieht er die schwarzhaarige Hexe an, setzt sich auf den Zweisitzer und doch sieht er mehr als besorgt zu seinem Freund.

Pansy seufzt resigniert auf. „Also gut, aber auf deine Verantwortung."

Lediglich ein Nicken kommt von Harry, seine gesamte Aufmerksamkeit auf Pansy richtet und Draco vorerst nicht weiter beachtet, da dieser ohnehin schläft und das so tief, dass er sie beide ganz sicher nicht hört.

„Vor dir hatte Draco schon einmal eine Beziehung. Eine, die super lief, die sogar so gefestigt war, dass beide daran dachten, zu heiraten." Pansy schluckt schwer, verkrampft sich und spricht dennoch nach einer kurzen Pause weiter. „Es kam aber nicht dazu, da Draco anfing zu modeln, kaum noch Zeit für diese Beziehung hatte und ..."

Verdammt, mein Kopf bringt mich noch um und ebenso diese Stimme, die penetrant in meinen Ohren klingelt, mich dazu bringt die Augen zu öffnen und zu realisieren, dass ich scheinbar noch immer im Wohnzimmer liege.

„Und weiter?", höre ich Harrys Stimme, drehe langsam den Kopf in seine Richtung, erkenne dabei, dass auch Pansy endlich da ist und scheinbar angespannt wirkt.

„Worüber sprecht ihr?" Meine Stimme klingt leise, dazu kratzig und ich muss mehrmals schlucken, ehe sie ihren Dienst wieder richtig aufnimmt.

„Über nichts."

„Über dich."

„Über mich?" Verwirrt sehe ich Harry an, will mich aufrichten, doch mein Körper fühlt sich unsagbar schwach und ausgelaugt an.

„Darüber, was vor mir war. Beziehungsweise dazwischen", nuschelte Harry, sah weg und mir dämmert bereits, was er damit ansprechen will. 

 

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Das Model und sein Rockstar ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt