Kapitel 1 - Ein neues Jahr

217 11 2
                                    

Wenn man dachte, das Leben sei perfekt, wie es ist...

Annabells POV:

Ich schlug mühsam meine Augen auf. So gleich schloss ich sie wieder, denn ein kleiner Sonnenstrahl blendete mich. Ich seufzte. Es war schon wieder Montag und zwar der Montag nach den Weihnachts-/ Silvesterferien. Ich hasse Montage, vor allem, weil ich acht Stunden habe und der Tag sich bis ins übelste in die Länge zieht. Zaghaft öffnete ich erneut meine Augen und setzte mich auf. Etwas wackelig stand ich auf und schlurfte herüber ins Bad. Ich stellte den CD-Player an und lauschte einem meiner Lieblingssongs. Sofort breitete sich auf meinem Gesicht ein Lächeln aus und ich stieg in die Dusche. „We're getting close to an end now. That was never in doupt. We used to talk for hours. You don't hear my voice now. Can we forgive and forget. If only for the weekend.", sang ich gedankenverloren mit. Als ich endlich aus dem Bad kam, zog ich mir meinen blauen Adidashoodie an und meine enge schwarze Jeans. Schnell legte ich noch Mascara auf und wuschelte einmal durch meine kurzen Haare. Etwas unter Zeitdruck hüpfte ich die Treppe herunter und kam in die Küche gestürmt. „Spätzchen, warum hast du es denn so eilig?", fragte Mum sichtlich irritiert. „Samantha will mich heute eher abholen. Sie will mir unbedingt noch etwas erzählen.", nuschelte ich und nahm mir einen Apfel. Es geht bestimmt um Zayn. Sie redet schließlich nur noch über ihn. Sie ist schon seit einem halben Jahr in ihn verliebt und versucht ihm auf jeder Party näher zu kommen, aber bis jetzt hat es nicht geklappt. Ich will ihr unbedingt helfen. Nur wie? Ich kenne ihn nur vom Sehen. „Ah okay. Viel Spaß, Spatz.", sagte sie lächelnd und drückte mir einen Kuss auf den Haaransatz. Ich liebe meine Mum. Sie ist immer für mich da, wenn ich sie brauche und sie weiß immer weiter. Ich biss von meinem Apfel ab und fragte: „Wann kommt Dad eigentlich wieder? Er ist schon zwei Tage weg." „Heute.", sagte Mum überglücklich. Ich begann ebenfalls zu strahlen und lief in den Flur, um in meine Sneaker zu schlüpfen. Schnell brachte ich die Reste meines Apfels in den Müll, schnappte meine Tasche und lief hinaus. Puh, ein Glück, Samantha ist noch nicht da. Sie mag es nicht, wenn man sie warten lässt. Ein kleiner blauer Polo fuhr auf unsere Einfahrt und ich stieg lächelnd ein. „Hey.", sagte ich. „Oh mein fucking Gott, Annabell das wirst du mir nicht glauben! Zayn hat mich gestern angesehen. Wir haben uns bestimmt fast eine halbe Ewigkeit angeschaut.", schrie sie überglücklich und klopfte auf ihr Lenkrad. Ich wusste doch, dass es um Zayn geht... „Wie cool! Und hat er gelächelt? Wie hat er dich angesehen?", fragte ich neugierig. Ich gönne es ihr, wenn sie mit ihm zusammenkommen würde. Sie macht sich schon so lange Hoffnungen. „Er hat gelächelt und mir zu gezwinkert!", schrie sie und klopfte erneut auf ihr Lenkrad. Als sie ausversehen die Hupe traf, begannen wir beide zu lachen. „Ich freue mich so für dich. Ich hoffe, ihr kommt zusammen.", sagte ich lächelnd. „Ohh Annabell, ich hoffe es auch so sehr.", murmelte sie und fuhr los. Es war klar, dass auf der Fahrt kein anderes Thema als Zayn herrschte. In der Schule liefen wir zu unserem Platz, wo wir auf Lisa, Kristen, Patrick und Erika trafen. Dank Samantha war auch hier nur das Thema Zayn im Vordergrund. Es nervt nochmal genau dasselbe zu hören. Aber Samantha zu Liebe blieb ich still und lächelte. Der Gong dröhnte durch die Lautsprecher und unser Lehrer, Herr Klarsen, kam in die Klasse. Plötzlich spürte ich, wie mein Handy vibrierte. Ich versuchte es zu ignorieren und mich auf den Deutschunterricht zu konzentrieren. Doch mein Handy vibrierte alle fünf Minuten. Genervt seufzte ich und ging nach der Stunde hinaus auf den Schulhof, um zu sehen, wer so dringend etwas von mir wollte. Ich holte mein Handy heraus. 11 verpasste Anrufe von Mum... Sie weiß doch, dass ich Unterricht habe, wieso ruft sie an... Ein komisches Gefühl machte sich in mir breit und ich bekam eine Gänsehaut. Mein Handy vibrierte erneut. Mum... Mit zitternden Händen ging ich an mein Handy. „Mum?", fragte ich ängstlich. Irgendetwas ist passiert. Sonst würde sie nicht so dringend versuchen mich zu erreichen. Was kann nur passiert sein? Ein Schluchzen erklang. „Mum, was ist los?", fragte ich besorgt. Mir wurde übel. Ich zitterte. Warum werde ich das Gefühl nicht los, dass irgendetwas Grausames passiert ist...

(Der Song den Annabell singt: "You me at six - Forgive and forget.")

Do you rescue me? (Harry ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt