Kapitel 10

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Timeskip: Nach dem Café-Treffen

Yuna und Asano hatten sich zum Lernen im Café getroffen, und obwohl das Treffen äußerlich harmonisch verlief, spürte Yuna, dass Asano einen inneren Kampf austrug. Seine Blicke wurden kälter, seine Fragen misstrauischer, und sie wusste, dass er ahnte, dass etwas nicht stimmte. Dennoch blieb sie emotionslos, wie es ihre Art war. Sie ließ sich nicht anmerken, dass der Druck auf sie wuchs - der Druck von ihren Eltern, Asano und dem Direktor.

Rückblick:

Die E-Klasse wird vom Direktor öffentlich gedemütigt, weil sie wieder in einem Schultest versagt hat. Die A-Klasse, angeführt von Asano,
nutzt die Gelegenheit, um die E-Klasse zu verspotten. Doch Yuna, die am Rande steht, kann nicht anders, als still mitzuleiden. Als sie sieht, wie die E-Klasse verächtlich behandelt wird, erinnert es sie an ihr früheres ich.
Dieses Gefühl von andren verspottet zu werden obwohl nur nicht so schlau war.

An diesem Punkt beschließt Yuna, der E-Klasse erneut zu helfen, obwohl sie weiß, dass das riskant ist. Sie beginnt, ihnen heimlich Informationen zu schicke, da sie die Nummer von einer hatte,(fragt nicht warum) damit sie bei den kommenden Prüfungen besser abschneiden können. Sie entwickelt leise Sympathie für ihre "Feinde", da sie sich immer mehr in ihnen selbst sieht.

Rückblick Ende

Anfangs schien alles gut zu laufen. Die E-Klasse verbesserte sich langsam, und niemand schien Verdacht zu schöpfen. Doch Asano, der sowieso ein wachsames Auge auf Yuna hatte, bemerkte die Veränderungen. Die kleinen Fortschritte der E-Klasse entgingen ihm nicht, und er begann, Yuna immer genauer zu beobachten.

Asano sprach Yuna vorerst nicht direkt darauf an, aber sie spürte seinen stechenden Blick immer häufiger. Er versuchte, ihre Routine zu durchbrechen, stellte ihr beiläufig Fragen und suchte nach Hinweisen, die ihn in seiner Vermutung bestätigen würden. Yuna blieb jedoch ruhig, gab keine Antwort, die ihn misstrauisch machen könnte, und tat so, als würde sie nichts bemerken.

Doch der Druck, der auf ihr lastete, wuchs stetig. Sie stand zwischen ihren eigenen Prinzipien, der Loyalität zu ihren Eltern, die immer perfekte Noten erwarteten, und dem zunehmenden Misstrauen von Asano und dem Direktor. Innerlich begann sie zu zerbrechen, doch nach außen hin ließ sie sich nichts anmerken.

Der Direktor selbst wurde bald auf die unerwarteten Verbesserungen der E-Klasse aufmerksam. Er rief Yuna in sein Büro und warnte sie vor den Konsequenzen, falls sich herausstellen sollte, dass sie die E-Klasse unterstützt. Seine Drohungen waren klar: Selbst die besten Noten würden sie nicht vor einer Versetzung in die E-Klasse schützen, wenn sie weiterhin gegen die Interessen der Schule handelte.

Yuna nahm die Warnung zur Kenntnis, doch sie ließ sich nichts anmerken. Sie blieb emotionslos, wie es ihre Eltern ihr beigebracht hatten, doch innerlich lastete der Druck auf ihr schwerer als je zuvor.

Asano war wütend und enttäuscht. Er war fest entschlossen, Yuna bloßzustellen und sie als Verräterin der A-Klasse zu entlarven. Doch Yuna zeigte keine Schwäche, zumindest noch nicht.

Yuna stand auf dem Schulhof, gerufen von Asano, wo die Mittagssonne gnadenlos auf sie herabbrannte. Asano trat auf sie zu, mit seinem üblichen kühlen Lächeln, das jedoch mehr Verachtung als Freundlichkeit ausdrückte.

Asano: „Darf ich mal fragen, was du da eigentlich treibst, Yuna?"
Seine Stimme war ruhig, aber sie spürte die Anspannung dahinter.

Yuna: „Ich weiß nicht, was du meinst."
Ihre Stimme blieb gleichgültig, doch innerlich spürte sie, wie ihr Herz schneller schlug.

Asano: „Komm schon. Du hilfst doch nicht etwa der E-Klasse?"
Er trat näher, sein Blick durchdringend, als wollte er jede Reaktion aus ihr herauspressen.

Yuna schüttelte nur leicht den Kopf und wandte den Blick ab.

Asano POV:

Ich beobachtete sie, während sie sich von mir abwandte. Ihre übliche emotionslose Maske schien diesmal brüchig zu sein, als würde sie etwas verbergen. Seit Tagen hatte ich das Gefühl, dass sie gegen mich arbeitete, gegen die Schule, die sie immer hochgehalten hatte.

Warum tat sie das? Sie war perfekt - eine Schülerin, die alle Erwartungen übertraf. Und doch hatte sie angefangen, die Loser-Klasse zu unterstützen. Das war ein Verrat, den ich nicht akzeptieren konnte.
Aber warum? War es wegen Akabane?

Asano: „Du verstehst, dass du damit nicht nur dich, sondern auch mich verrätst, oder?"

Sie blieb still. Diese Stille machte mich wahnsinnig. Normalerweise wusste ich alles, konnte alle Situationen beherrschen, aber bei ihr... war es anders. Ich hasste es, wie wenig Kontrolle ich über diese Situation hatte.

Yuna POV:

Seine Worte trafen mich, aber ich zeigte es nicht. Ich durfte es nicht zeigen. Wenn ich auch nur einen Moment Schwäche zeigte, würde alles zusammenbrechen - meine Fassade, mein Leben hier, alles.

Doch in mir tobte ein Sturm. Die Last, die mir meine Eltern aufgebürdet hatten, die ständigen Erwartungen, die starren Regeln. Und jetzt auch noch Asano. Sie alle forderten, dass ich perfekt war, aber niemand sah, wie sehr mich das zermürbte.

„Ich habe nichts getan", antwortete ich monoton und ging an ihm vorbei.

Am nächsten Tag, nach dem Unterricht, saß Yuna allein im Klassenzimmer. Sie spürte die Blicke der anderen Schüler, aber ignorierte sie. In letzter Zeit hatte sie immer öfter das Gefühl, dass ihr alles über den Kopf wuchs. Sie war krank, aber niemand wusste es. Niemand durfte es wissen. Sie würde weiter lächeln, weiter perfekt sein, so wie es von ihr erwartet wurde.

Plötzlich hörte sie eine Stimme hinter sich.

Karma: „Hast du einen Moment?"
Yuna hob langsam den Kopf und sah den rothaarigen Jungen aus der E-Klasse, der lässig in der Tür stand.

Karma: „Ich hab gehört, du hättest uns geholfen. Warum?"
Sein Blick war neugierig, aber nicht abweisend. Yuna antwortete nicht sofort.

Yuna: „Ihr wart in einer schlechten Lage. Es war einfach... richtig."

Karma lächelte leicht und trat näher. Er setzte sich auf den Tisch neben ihr und sah sie lange an, als würde er versuchen, in ihre Seele zu blicken. Sein Lächeln schwand.

Karma: „Etwas stimmt nicht mit dir, oder?"

Yuna hielt inne. Sie war nicht darauf vorbereitet, dass jemand ihre Fassade durchschauen würde, und schon gar nicht er.

Karma POV:

Sie wirkte wie immer, emotionslos, unnahbar.
Ich hatte sie mit asano im Café gesehen und wurde auch neidisch wenn ich ehrlich bin.
Aber ich war nicht dumm. Ich konnte sehen, wenn jemand sich verschloss, und sie tat es meisterhaft. Ich wusste, wie das war. Wie oft hatte ich es selbst getan, wenn alles zu viel wurde? Die Lehrer, die Mitschüler, das ganze System.

Ich hatte gehört, dass sie uns geholfen hatte, aber das interessierte mich nicht so sehr. Mich interessierte, warum sie es getan hatte und warum sie dabei so... verloren aussah.

Karma: „Du kannst es mir ruhig sagen. Ich bin nicht wie die anderen. Ich werde dich nicht verurteilen."
Ich sah sie an und wartete. Es dauerte lange, aber schließlich sprach sie.

Yuna: „Es ist nichts."

Aber ich ließ nicht locker. „Klar, natürlich. Deswegen siehst du auch aus, als würdest du gleich umkippen."

Sie wich meinem Blick aus. Da war es. Etwas in ihr, das sie verbarg. Ich würde es herausfinden.

Gakushu x oc x Karma Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt