Ausgeschlafen öffnete ich meine Augen und streckte mich. Es geht nichts über einen tollen Samstag, wo man so lange schlafen konnte wie man wollte. Am besten bleibe ich heute im Bett, bewege mich kein Stückchen und genieße den Tag. Doch durch in piepen von meinem Handy wurde ich aus meiner Tagträumerei gerissen. Seufzend drehte ich mich auf die Seite und nahm mein Telefon in die Hand.
Noah:
Steh endlich auf und mach dich fertig, bin in 10 Minuten bei dir.Adieu entspannter Samstag, ich muss mich leider von dir Trennen. Mürrisch legte ich mich auf den Rücken und strampelte genervt mit den Beinen. Verdammt, ich hatte noch ein Date mit meinem Lieblingsbuch, doch dank Noah konnte ich mir das abschminken. So sehr ich ihn auch liebte, er konnte eine ganz schöne Nervensäge sein, wenn er wollte. Und an solchen Tagen, war er es ganz gerne.
Kurz erlaubte ich es mir meine Augen nochmal zu schließen, doch da kamen die Erinnerungen an gestern mit Raven mir wieder in den Sinn. Sofort saß ich kerzengerade in meinen Bett und hielt mir die Hand vor meinen Mund.
Fuck.Hatte ich wirklich an den Gedanken an ihn gestern masturbiert? Trotz den Drohungen an meinen Bruder und das bestrafen an mir? Fuck, es war verdammt verwirrend gewesen. Nie hätte ich gedacht, dass ich sos machen, geschweige gefallen würde. Das durfte ich nicht nochmal zulassen dürfen, doch ich wusste, ich konnte mich nicht gegen ihn wehren, zumal mein Körper da überhaupt nicht dagegen hatte.
Blöder verräterischer Körper.Auf der Lippe kauend überlegte ich, wie ich heute Abend verschwinden konnte, ohne das Raven mich findet. Ich hatte wirklich nach gestern keinen Nerv dafür. Prustend atmete ich die angehaltene Luft aus meiner Lunge und wollte aufstehen, als meine Tür lautkrachend gegen die Wand stieß.
„Der King is in the House. Verneigt euch, ihr niedrig geborenen.", schrie Noah, während er in mein Zimmer gehüpft kam und dabei den Arm in die Luft gestreckt hatte. „Es ist zu früh für sowas.", murmelte ich kopfschüttelnd, stand auf und schlurfte ins Badezimmer.
„Bitte? Es ist 11 Uhr, es wird Zeit für das Sonnenscheinchen endlich mal aus deiner Höhle zu kommen!" Mit einem anklagenden Ton in der Stimme kam er mir hinterher.
„Sag ich ja - zu früh.", brabbelte ich, während ich meine Zähne putzte.
„Cupcacke, was hast du denn bitte gemacht, das du so ausgelaugt bist?", grinsend und mit wackelnden Augenbrauen sah er mich an. „Nichts." Augenverdrehend spuckte ich die Zahnpasta aus und legte meine Zahnbürste zurück in den Schrank.
„Aha, das hat aber nichts mit einem gewissen Big Daddy Raven zu tun?" Weiterhin mit den Augenbrauen wackeln folgte er mir au Schritt und Tritt. „Noah, nein.", qualvoll schloss ich die Augen und pustete die Luft raus. Das war verdammt anstrengend.
„Wenn du das sagst Schwester.", grinsend wedelt er mit dem Zeigefinger vor mir herum. „Anderes Thema, zieh dich an, wir gehen Kaffe trinken." Mit einem Schwung in der Hüfte drehte er sich um und verschwand nach unten. „Ich erwarte dich in zehn Minuten.", rief er über seine Schulter, bevor er komplett aus meinen Blickfeld verschwand.
Ich konnte aus Erfahrung sprechen, dass wenn ich mich nicht beeilte, er wieder hoch kam und mich wahrscheinlich unter die kalte Dusche stellte. Nach achteinhalb Minuten Tand ich frisch angezogen unten im Wohnzimmer, wo Noah sich auf dem Sessel bequem gemacht hatte. „Wir können.", murmelte ich und ging in den Flur und mir meine Schuhe anziehen zu können.
Wir setzten uns in ein kleines süßes Kaffee, wo nicht viele Leute saßen. Hauptsächlich mehr ältere Leute, die uns alle mit freundlichen Blicken begrüßten. Es war niedlich eingerichtet, ich fühlte mich direkt wohl. Schnell kam auch ein Kellner, welche unsere Bestellung aufnahm und sie sofort bearbeitete.
„Also Honey, ich mach mir Sorgen um Courtney.", sprach Noah seine Gedanken aus. „Ich auch, sie antwortet mir seit Tagen nicht mehr, egal ob SMS oder Anruf.", besorgt hielt ich meinen Finger an den Mund und knabberte an meinen Nagel. „Es ist untypisch für sie, ich hab sie auch in der Schule selten gesehen.", erwiderte er.
„Seit dem sie Raven begegnet ist, hat sie sich komisch verhalten.", sprach ich meine Überlegung laut aus. „Denkst du, sie ist eifersüchtig, weil ein Mann mal nicht an ihr interessiert ist?", fragend hoch ich eine Augenbraue und blickte meinen besten Freund an. „Von ihrem Charakter aus, könnte ich es mir vorstellen, aber das sie komplett den Kontakt abbricht?", überlegte er weiter. „Sie hat immer das bekommen was sie wollte, nur dieses Mal warst du am Zug.", fügte er dazu, was mich zustimmend nicken ließ.
„Es ist zum verrückt werden, ich kenne sie jetzt schon neun Jahre lang und dann will sie wegen einen Typen, der nichts von ihr will, den Kontakt abbrechen?", antwortete ich. „Du hast ja recht, es ist einfach nur so komisch.", flüsterte er.
„Was soll ich machen Noah?" Verzweifelt sah ich ihn an, worauf er mit den Schultern zuckte. „Entweder lässt du die Drama Queen einfach machen und vergisst sie, oder du rennst ihr weiter hinter her." - „Ich finde, sie war keine wirkliche Freundin für dich." In seinem Ton lag ein abwertender Ton drin. Ich verstand ihn, Courtney war nicht immer die netteste Person zu ihm, dennoch war sie meine beste Freundin.
Aber ich musste seinen Worten auch Gehör schenken, denn er hatte nicht ganz unrecht. Nie hatte sie sich wirklich für mich interessiert, sie war eher immer auf sich bezogen, hatte nie gefragt wie's mir ging.
Vielleicht ist so eine kleine Pause keine schlechte Idee.
„Herzchen, hör auf zu grübeln, so bekommst du nur Falten.", scherzte er und deutete mit dem Finger auf meine Stirn, welche ich zusammenzog.
Lachend haute ich ihm gegen die Schulter. „Halt die Klappe.", schmunzelte ich und trank einen Schluck meines Kaffes.
„Kriegst du eigentlich noch solche komischen Nachrichten?" Neugier schwang in seiner Stimme und überrascht hob ich meine Augenbrauen. „Tatsächlich nein, die hatte ich sogar fast vergessen." Glücklich grinste ich ihn an, anscheinend hatte ich diesem Kerl deutlich gelangweilt, naja besser für mich. „Gott sei Dank, wer weiß wie weit der noch gegangen wäre.", erleichtert atmete Noah aus.
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Into The Dark
Teen FictionIch kannte das Gefühl nicht beobachtet zu werden, nicht zu wissen, ob ich alleine war oder ob jemand in meiner Nähe stand. Dieses beklemmende Gefühl der Ungewissheit nagte an mir jedes Mal wenn ich aus dem Haus trat. Doch bevor ich es wusste, war e...