Kapitel 12

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Yuna POV:

Der Tag verging schleppend. Jede Unterrichtsstunde war ein ständiger Kampf mit meinen Gedanken, und obwohl die E-Klasse mich akzeptierte, fühlte ich mich isolierter als jemals zuvor. Die Zeit tickte, und ich wusste, dass mein Vater bald von seiner Geschäftsreise zurückkommen würde. Wie sollte ich ihm erklären, dass ich in die E-Klasse versetzt wurde?

Ich schüttelte den Kopf und versuchte, mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Koro-Sensei sprang fröhlich durch den Raum und erklärte etwas über Physik, aber ich hörte kaum zu. Alles, woran ich denken konnte, war die Enttäuschung in den Augen meines Vaters.

Als die Schulglocke ertönte, packte ich mechanisch meine Sachen zusammen. Karma kam wieder auf mich zu, diesmal mit einem leichtem Lächeln auf den Lippen. „Also, wie läuft's bei dir?" fragte er, seine Stimme klang fast schon herausfordernd.

„Gut," antwortete ich kurz angebunden und machte mich auf den Weg nach draußen. Ich wollte keine Konfrontation, nicht jetzt. Nicht, wo meine Gedanken woanders waren.

„Weißt du," sagte Karma, während er neben mir herging, „es gibt viele, die zerbrechen, wenn sie hierher kommen. Aber du bist... anders. Bist du sicher, dass es dich nicht stört, hier zu sein?"

Ich hielt inne und sah ihn an. „Es stört mich nicht," log ich. Ich wusste, dass ich nicht schwach wirken durfte. Nicht vor Karma. Nicht vor irgendjemandem.

„Hm..." war alles, was er sagte, und sein Blick blieb skeptisch. Dann ließ er mich gehen.

Am Abend:

Ich hörte wie die Eingangs Tür aufging und ich eilte schnell dort hin.
Er ist da.
Ich habe den ganzen Nachmittag nach der Schule benutzt, um das Haus aufzuräumen. Er duldet es auch nicht, wenn da nur etwas ein Staubkorn hat.

Als er reintrat begrüßte ich ihn höflich und nahm ihn seine Tasche ab. Dann gingen wir zum Wohnzimmer, da er mich aufforderte zu setzten.
Was jetzt kommt kann sich wahrscheinlich jeder denken.
Ich saß still im Wohnzimmer, meine Hände umklammerten meine Hose. Es dauerte nicht lange, bis mein Vater zu mir kam, seine Miene ernst. „Yuna," begann er in einem kalten Ton. „Ich habe gehört, dass du in die E-Klasse versetzt wurdest."

Mein Herz begann schneller zu schlagen, doch ich hielt den Blick gesenkt. „Ja," antwortete ich leise.

„Wie konnte das passieren?" Seine Stimme wurde lauter. „Ich habe dir alles gegeben, jede Unterstützung, die du brauchst, um erfolgreich zu sein. Und dann so etwas?"

„Es war nicht wegen meiner Noten," versuchte ich zu erklären, aber er unterbrach mich sofort.

„Es spielt keine Rolle!" fuhr er fort. „Du hast mich und die Familie enttäuscht. Weißt du, was das für unser Ansehen bedeutet? Die Tochter eines Chefs in der E-Klasse?" Seine Augen funkelten vor Wut. „Ich habe von dir erwartet, dass du stark bist. Dass du immer oben bleibst."

Ich biss die Zähne zusammen und hielt die Tränen zurück. „Es tut mir leid," murmelte ich, obwohl ich nicht sicher war, ob ich mich wirklich entschuldigen wollte. Ich hatte nur das Richtige getan.

Er stand abrupt auf und sah mich mit kalten Augen an. „Ich werde mit dem Direktor sprechen. Das hier ist inakzeptabel."

Nääächster Tag

Yuna stand nervös vor der Tür des Direktors. Sie wusste, dass das, was kommen würde, nichts Gutes bedeutete. Nachdem sie in die E-Klasse versetzt worden war, hatte der Direktor sie um ein privates Gespräch gebeten, da ihr vater gestern wahrscheinlich mit ihn sprach.

„Herein," ertönte seine tiefe Stimme. Yuna drückte die Klinke herunter und trat ein. Der Direktor saß hinter seinem Schreibtisch und blickte sie streng an, als er sie wortlos hereinbat, Platz zu nehmen.

„Yuna," begann er und legte seine Hände gefaltet auf den Tisch. „Ich habe dich schon lange beobachtet. Du bist außergewöhnlich klug, ohne Frage. Aber ich kann nicht zulassen, dass du weiter die E-Klasse unterstützt."

Yuna hielt ihren emotionslosen Ausdruck aufrecht, doch innerlich drückte der Druck von allen Seiten auf sie. „Es ist mir egal, in welcher Klasse ich bin. Ich werde weiterhin mein Bestes geben," sagte sie ruhig.

„Das ist nicht genug," unterbrach der Direktor sie. „Dein Vater ist enttäuscht. Er erwartet von dir nichts Geringeres als Perfektion, und hier bist du in der E-Klasse."

Yuna schluckte hart, obwohl sie versuchte, die Fassade zu bewahren. Ihr Vater... Diese Worte trafen sie mehr als sie zugeben wollte.

Der Direktor lehnte sich zurück. „Er ist der Chef eines großen Unternehmens. Ein Mann, der keine Schwächen toleriert. Du solltest dir im Klaren sein, was das für dich bedeutet."

Yuna spürte, wie der Boden unter ihr zu schwanken begann. Sie wusste, dass sie niemals den Ansprüchen ihres Vaters gerecht werden konnte, aber das war keine Option. Sie durfte sich keine Schwäche anmerken lassen. Nicht vor dem Direktor. Nicht vor ihrem Vater.

„Ich werde nicht scheitern," sagte sie schließlich mit fester Stimme, doch ihre Hände zitterten leicht. Der Direktor nickte, als hätte er genau diese Antwort erwartet.

„Das hoffe ich für dich," sagte er mit einem kühlen Lächeln. „Ich werde ein Auge auf dich haben."

Yuna verließ das Büro des Direktors, doch die Schwere dieser Worte lastete auf ihren Schultern. Der Gedanke, nach Hause zu gehen und sich dem Urteil ihres Vaters zu stellen, ließ sie beinahe erstarren.

Als sie endlich zu Hause ankam, wartete ihr Vater bereits auf sie. Er stand im Arbeitszimmer und schien schon zu wissen, was passiert war. „Du hast versagt," sagte er ohne Umschweife, als sie den Raum betrat. „Die E-Klasse? Wirklich, Yuna?"

Sein kühler, distanzierter Blick ließ keinen Raum für Rechtfertigungen. Yuna spürte, wie die Fassade langsam zu bröckeln begann. „Es war nicht mein Fehler," sagte sie, mehr zu sich selbst als zu ihm.

„Alles ist dein Fehler," fuhr ihr Vater fort. „Ich habe dir alle Möglichkeiten gegeben, die besten Lehrer, die besten Schulen. Und doch lässt du uns im Stich."

Yuna spürte, wie die Anspannung in ihr wuchs, wie der Knoten in ihrer Brust immer fester wurde. „Es tut mir leid," flüsterte sie, ohne ihn anzusehen.

„Es tut dir leid?" wiederholte er mit Verachtung. „Enttäuschung ist alles, was du mir bringst. Ich erwarte, dass du das wieder in Ordnung bringst. Sofort."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 16 ⏰

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