Kapitel 34: Das Versprechen

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Der Tag war ereignisreich und angespannt gewesen. Das Treffen mit den Werwölfen hatte uns zwar eine neue Perspektive eröffnet, aber die unterschwellige Gefahr durch Aro lastete schwer auf uns allen. Als der Abend heranbrach, zog ich mich nach dem Treffen in die Stille des Gartens zurück, um einen Moment der Ruhe zu finden. Die Gedanken an die Verhandlungen und die drohenden Gefahren kreisten unaufhörlich in meinem Kopf, während ich in die Dunkelheit starrte.

Die kalte Luft umhüllte mich, und ich hörte die Stimmen der anderen, die sich im Haus unterhielten. Plötzlich bemerkte ich, wie Carlisle in meine Richtung schaute. Seine Augen durchdrangen die Dunkelheit, und ich spürte sofort die Verbindung zwischen uns. Er schien meine Abwesenheit zu bemerken und kam entschlossen zu mir hinaus.

„Fjella," sagte er leise, als er an meine Seite trat. „Warum bist du hier draußen allein?"

„Ich brauchte einen Moment für mich," antwortete ich und wandte meinen Blick ab. „Es war so viel auf einmal... die Werwölfe, die Gespräche... und die Bedrohung durch Aro."

Carlisle nickte verstehend und stellte sich näher zu mir. „Es ist viel, ja. Aber ich möchte, dass du weißt, dass ich hier bin, um dich zu unterstützen. Was denkst du über unser Gespräch mit den Werwölfen?"

Ich seufzte und überlegte kurz. „Es ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber ich kann nicht shake das Gefühl, dass uns immer noch eine große Gefahr bevorsteht. Ich mache mir Sorgen um die Kinder und um uns alle."

„Das ist verständlich," sagte Carlisle, während er seine Hand auf meinen Rücken legte und mich sanft berührte. „Wir werden alles tun, um uns zu schützen. Wir sind eine Familie, und das macht uns stark."

Ein Moment der Stille entstand zwischen uns, in dem ich seine Worte sickerte ließ. Carlisle war immer da, um mich zu unterstützen, und ich wusste, dass ich ihm vertrauen konnte. Aber dann kam etwas anderes in meinen Kopf, etwas, das ich nicht ignorieren konnte.

„Carlisle... was meinte Jasper eigentlich über die Hochzeit?"

Er atmete tief ein und sah mich direkt an. „Das ist etwas, das ich mit dir besprechen wollte. Ich habe in den letzten Tagen über uns nachgedacht..."

„Über uns?" Ich spürte, wie mein Herz schneller schlug.

„Ja," sagte er, und ich konnte die Tiefe seiner Gefühle in seinem Blick sehen. „Ich habe dir nie gesagt, wie sehr du mein Leben verändert hast. Du bist nicht nur ein Teil meiner Familie, du bist meine Gefährtin. Ich möchte mit dir für immer zusammen sein."

Ich hielt den Atem an, als ich die Intensität seiner Worte spürte. „Carlisle..."

„Weißt du," begann er mit leiser, gefühlvoller Stimme, „seit ich dich das erste Mal gesehen habe - unglücklicherweise im Krankenhaus - hat sich etwas in mir verändert. Ich spürte sofort ein tiefes, fast überwältigendes Gefühl von Verbundenheit. Damals konnte ich es noch nicht verstehen, aber jetzt weiß ich, was es bedeutet: Du bist meine Gefährtin. Ich möchte für immer mit dir zusammen sein, dich lieben und beschützen, vor allem und jedem."

Seine Worte trafen mich tief im Herzen. Ich spürte, wie eine wohlige Wärme meinen Körper durchflutete, doch gleichzeitig war da auch ein leises Zittern in meinen Händen, ausgelöst von der Bedeutung seiner Worte.

Carlisle machte eine kurze Pause, während sein Blick noch intensiver wurde. „Ich habe dich vom ersten Moment an geliebt, seit dem ersten Augenkontakt. Es hat nur eine Weile gedauert, bis ich das vollkommen realisiert habe."

Er holte tief Luft, als ob er den nächsten Schritt mit größter Bedachtsamkeit abwägen würde. Dann sprach er weiter: „Deswegen frage ich dich hier und jetzt... Willst du für immer an meiner Seite sein? Die neue Mutter meiner Kinder werden und mit uns die Ewigkeit verbringen? Wirst du mir die Ehre erweisen und meine Frau werden?"

Mit diesen Worten griff er in die Tasche seines Mantels und zog eine kleine Schatulle hervor. Als er sie öffnete, funkelte mir der schönste Ring entgegen, den ich jemals gesehen hatte. Für einen Moment war ich sprachlos, und meine Augen füllten sich mit Tränen.

Ich spürte, wie die Zeit für einen Augenblick stillstand. Carlisle stand vor mir, seine Augen voller Zuneigung und Erwartung. Ohne zu zögern nickte ich, und die Tränen liefen mir unaufhaltsam über die Wangen. „Ja! Ja, unbedingt! Nichts wünsche ich mir mehr!" Meine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, doch die Bedeutung dieser Worte füllte den Raum.

Ich lachte vor Freude, sprang in seine Arme, und er zog mich fest an sich. Unsere Lippen fanden sich in einem Kuss, voller Liebe und Leidenschaft. Alles um uns herum verschwand, und in diesem Moment existierten nur wir. Jetzt wusste ich, was dieses Gefühl in meinem Herzen wirklich bedeutete - es war Liebe, eine Liebe, die von nichts und niemandem zerstört werden konnte.

Ich sah zu ihm auf, strahlte über das ganze Gesicht, und wir standen einfach nur da, uns umarmend, als plötzlich eine leise Stimme den Moment durchbrach. „Meine Familie... meine Mama." Lena stand in der Tür und beobachtete uns mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Sie trat näher, schmiegte sich an uns und flüsterte: „Ihr seid meine Familie."

Carlisle und ich sahen uns an, ein Gefühl von Vollkommenheit durchströmte uns. Dieser Augenblick - wir drei zusammen - fühlte sich wie das letzte fehlende Puzzleteil an, das endlich seinen Platz gefunden hatte. Ich konnte die Liebe spüren, die uns alle verband, und zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte ich mich vollständig.

Nach einer Weile lösten wir uns aus der Umarmung, und ich war glücklicher, als ich es jemals in meinem Leben gewesen war. Lena lächelte verschmitzt und murmelte: „Ich lass euch mal kurz alleine," bevor sie sich ins Wohnzimmer zurückzog.

Carlisle nahm meine Hand und führte mich in mein Zimmer - oder besser gesagt, unser Zimmer. Es war der Ort, an dem ich mich am meisten zu Hause fühlte, nicht wegen der vier Wände, sondern wegen ihm. Als wir ankamen, drehte ich mich zu ihm um, meine Augen suchten die seinen, und die tiefe Verbundenheit zwischen uns war spürbar.

Er lächelte sanft, trat näher und nahm mein Gesicht liebevoll in seine Hände. Seine Lippen berührten meine in einem zarten, aber intensiven Kuss, und in diesem Moment schien die Zeit stillzustehen. Ich legte meine Arme um seine Schultern und zog ihn näher zu mir, während unsere Herzen im Gleichklang schlugen.

Mit jedem Atemzug wurde der Kuss tiefer, leidenschaftlicher, und ich verlor mich vollkommen in ihm. Seine Hände glitten sanft über meinen Rücken, und wir verschmolzen in der Liebe, die uns umgab.

Dieser Moment war alles, was ich mir je gewünscht hatte - eine Ewigkeit in seinen Armen, fernab von den Sorgen und der Welt da draußen.

Bis(s) in die Ewigkeit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt