„Trink, trink, trink", rufen die Stimmen um mich herum, als ich den letzten lauwarmen Schluck Bier hinunterkippe. Alle jubeln, und ich muss mich beherrschen, nicht direkt wieder alles auszukotzen. Topper, mein Bruder, feiert seinen Geburtstag mal wieder in echter Kook-Manier. Er hat praktisch ganz Figure Eight eingeladen und lässt sich, wie jedes Jahr, richtig feiern. Schon seit ich klein bin, nerven mich diese riesigen Veranstaltungen; ich bin mehr der introvertierte Typ, der gerne für sich ist. Den meisten Kooks stößt mein Verhalten sauer auf, aber irgendwie habe ich sowieso nicht das Gefühl, richtig dazu zu gehören.Aber ich bin auch definitiv keine Pogue. Mit den Leuten vom Cut kann ich nicht viel anfangen. Ich habe keinen Hass auf sie, wie mein Bruder oder Rafe Cameron, aber außer Faszination verspüre ich nichts gegenüber den Pogues. Sie sind einfach anders, freier und nicht so eingeengt. Vielleicht hat Sarah, Rafes Schwester, sich deswegen in John B verliebt? Weil er sie nicht so einengt wie das Leben als Kook.
Sichtlich angeheitert torkele ich weg von der Menge und lehne mich an das Geländer der großen Terrasse, die über den Strand hinaus ragt. Der Blick aufs Meer ist atemberaubend. Für einen Moment fühle ich mich eins mit dem Rauschen des Meeres und spüre eine Leichtigkeit, die ich lange nicht mehr gefühlt habe. Alkohol sei Dank.
Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als ich ein schmerzerfülltes Stöhnen höre, das unmittelbar vom Strand unterhalb der Terrasse kommt. Ohne groß nachzudenken, trage ich meine Beine die kleine Holztreppe hinunter. Die Ursache des Geräusches ist nicht schwer zu finden: Wie ein Seestern liegt er im Sand und hält sich die linke Hand.
JJ Maybank.
Mit vorsichtigen Schritten nähere ich mich, darauf bedacht, mein langes Kleid nicht zu ruinieren, und knie mich zögerlich neben ihn.
„Alles okay?" frage ich, in der Hoffnung, ein Lebenszeichen von ihm zu erhalten. Wortlos streckt er mir seine linke Hand hin, aus der ein größerer Glassplitter ragt. „Ich bin wohl hingefallen", lallt er, und ich muss mir ein Lachen verkneifen. Wie ein Kleinkind, unfähig, Worte zu finden, sitzt er vor mir und wirkt so unbeholfen, dass es schon wieder süß ist.
Ich lasse meinen Blick von seiner Hand hoch in sein Gesicht schweifen und muss feststellen, dass dies nicht die einzige Verletzung ist. Sein Gesicht ziert eine große Schramme oberhalb seines rechten Auges, und seine Lippe ist aufgeplatzt und geschwollen. Okay, die Scherbe in der Hand stammt vom Sturz, aber alles andere? Er muss sich wohl geprügelt haben.
Ich verdränge all die Szenarien, die sich in meinem Kopf abspielen, und ziehe vorsichtig die Scherbe aus seiner Hand. Die Wunde ist tiefer als gedacht, also presse ich schnell den Stoff meines Kleides auf die Hand, was ihm ein kleines Lachen entlockt.
„Schick mir die Rechnung, in 20 Jahren kann ich dir ein neues kaufen."
Ich schmunzle über seinen Kommentar, und für eine Weile sitzen wir einfach so im Sand.
„Soll ich dich nach Hause bringen?"
„Ich glaube nicht, dass du fahren solltest."
„Ja, aber ich kann dich nicht hier lassen."
„Solltest du aber, dein Bruder bringt mich sonst um."
Ich lächle leicht, stehe auf und wische mir etwas unbeholfen den Sand von meinem nun blutbefleckten Kleid. Ich will mich umdrehen, weglaufen und diesen Idioten einfach da sitzen lassen, aber bevor meine Beine das tun, was mein Hirn von ihnen verlangt, ist meine Hand auch schon in seine Richtung ausgestreckt. Hörbar widerwillig lässt er sich von mir auf die Beine ziehen, sodass wir uns gegenüberstehen.
Wir sind uns näher, als beabsichtigt, aber es scheint weder mich noch ihn zu stören. Ich blicke in seine Augen, und bevor ich überhaupt registrieren kann, was gerade in mir vorgeht, fängt die Erde unter uns an zu beben.
Ein Erdbeben.
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Stupid things have good outcomes all the time
FanfictionJeder kennt die Geschichte von John B und Sara Cameron. Doch was passiert wenn Laura Thornton, Toppers Schwester sich in JJ Maybank verliebt ? Kann ihre Liebe die Kluft zwischen den Kooks und den Pogues überwinden oder hat ihre Zweisamkeit keine Zu...