Der Morgen nach der Verlobung war still und friedlich, bis auf das leise Flüstern des Waldes und das Rascheln der Blätter. Es war, als hätte die Welt selbst eine Pause eingelegt, um diesen Moment zu würdigen. Doch innerhalb des Hauses herrschte aufgeregtes Treiben.
Alice war die Erste, die uns gratulierte, als wir den Raum betraten. „Oh mein Gott, Fjella, Carlisle! Herzlichen Glückwunsch!" Ihre Augen funkelten vor Aufregung, und sie umarmte mich fest. „Ich wusste es! Ich habe es gesehen, aber es ist noch besser, es mit eigenen Augen zu sehen."
Jasper grinste leicht, schüttelte Carlisle die Hand und legte mir eine Hand auf die Schulter. „Alles Gute euch beiden." Seine Worte waren ruhig, doch das leichte Lächeln verriet, dass er sich für uns freute.
Rosalie und Emmett schlossen sich den Glückwünschen an, wobei Emmett wie immer einen frechen Kommentar einwarf: „Hey, Fjella, jetzt hast du ihn also wirklich in den Ketten der Ehe gefangen!"
Ich lachte verlegen, fühlte jedoch, wie sich meine Wangen leicht röteten. Die Aufmerksamkeit, die uns zuteilwurde, war mir unangenehm, und obwohl ich mich freute, dass alle sich mit uns freuten, war ich nicht gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen.
„Danke, wirklich..." murmelte ich, während ich versuchte, die sanfte Aufregung zu genießen.
Die Leichtigkeit des Moments wurde jedoch jäh unterbrochen, als plötzlich die Tür aufschwang und eine eisige Brise hereinwehte. In der Tür stand Alex, sein Blick kalt und arrogant. Die Spannung im Raum stieg augenblicklich. Es fühlte sich an, als hätte sich die Luft verändert, schwer und bedrohlich.
„Ah, wie romantisch," spottete er mit einem höhnischen Lächeln. „Eine Verlobung, wie süß. Aber ich bin nicht hier, um Glückwünsche zu überbringen." Seine Stimme war glatt wie Seide, doch darunter lag eine versteckte Gefahr.
Ich trat instinktiv näher an Carlisle heran, während alle anderen in ihre Kampfpositionen gingen, bereit für das, was auch immer Alex vorhatte.
„Was willst du?" fragte Carlisle ruhig, doch seine Haltung war angespannt, bereit, auf alles zu reagieren.
Alex machte ein paar Schritte in den Raum, seine Augen glitzerten boshaft. „Ich bin nur hier, um euch zu erinnern, dass die Volturi immer noch wachsam sind. Ihr seid nicht vergessen, und Aro lässt ausrichten, dass wir jederzeit bereit sind, zu handeln." Er grinste schief. „Genießt eure Verlobung, solange ihr noch könnt."
Eine kalte Stille breitete sich aus, als seine Drohung in der Luft hing. Ich spürte, wie sich mein Herz zusammenzog, und ein leises Zittern durchlief mich. Carlisle jedoch blieb unbeeindruckt.
„Du kannst Aro ausrichten, dass wir uns nicht verstecken werden," sagte Carlisle mit fester Stimme. „Wenn er denkt, dass er kommen muss, dann soll er das ruhig tun."
Während er sprach, sah ich, wie sich in seinen Augen etwas veränderte - ein Plan formte sich, und er kommunizierte ihn wortlos. Er gab Alex subtile Informationen, Hinweise, die kaum merklich waren, aber dennoch gefährlich, wenn die Volturi richtig darauf reagieren würden. Aber es war so geschickt eingefädelt, dass Alex es nicht sofort bemerkte. Carlisle wusste genau, wie er ihre Aufmerksamkeit auf eine falsche Fährte lenken konnte.
Alex musterte ihn, sichtlich unbeeindruckt. „Gut, wie du willst. Aber erinnere dich daran - wir kommen, und wenn wir kommen, gibt es kein Zurück mehr." Mit diesen Worten verschwand er genauso schnell, wie er aufgetaucht war, und ließ eine erdrückende Stille zurück.
„Was war das?" fragte Alice, die immer noch fassungslos war.
Carlisle sah sie ernst an. „Das war ein Vorbote. Wir müssen vorbereitet sein. Er hat nicht nur gedroht - er hat uns eine Frist gesetzt."
Die Anspannung im Raum war greifbar, jeder wusste, dass die kommenden Tage entscheidend sein würden. „Wir müssen mit den Wölfen reden," fügte Carlisle hinzu. „Wir brauchen jede Unterstützung, die wir kriegen können."
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Die Besprechung mit den Wölfen war angespannt. Sam und Leah hörten sich alles an, während Carlisle ruhig und methodisch die Lage erklärte. „Alex hat uns klargemacht, dass die Volturi bald angreifen werden. Wir müssen bereit sein, jede Verteidigung zu stärken."
Sam nickte nachdenklich. „Die Volturi werden nicht zögern, wenn sie angreifen. Aber wir stehen euch bei, wie immer."
Leah war ernster als gewöhnlich. „Wie viel Zeit haben wir?"
Carlisle seufzte leicht. „Es ist schwer zu sagen. Sie könnten in Tagen oder in Wochen kommen. Aber wir dürfen nichts dem Zufall überlassen."
In den kommenden Tagen verschärften sich die Vorbereitungen. Wir waren ununterbrochen auf der Hut, beobachteten jede Bewegung in der Umgebung, und Alice versuchte mit aller Kraft, die Zukunft vorherzusehen. Eines Abends, als die Anspannung ihren Höhepunkt erreichte, kam sie plötzlich zu uns, ihre Augen weit geöffnet vor Schock.
„Sie kommen," flüsterte sie. „Bald. Ich habe es gesehen. Wir müssen zum vereinbarten Ort."
Jasper trat neben sie und legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. „Wir schaffen das. Wir sind vorbereitet."
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Als wir den Ort erreichten, den Alice vorausgesehen hatte, fühlte sich die Luft schwer und geladen an. Jeder war auf seinem Posten - die Wölfe, die Vampire, alle versammelt, um dem Feind entgegenzutreten. Ich stand neben Carlisle, mein Herz hämmerte in meiner Brust. Die Anspannung war fast unerträglich, als Alice plötzlich zischte: „Sie sind nah."
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Bis(s) in die Ewigkeit
Hayran KurguFjella Holm gerät in den Bann des mysteriösen Vampirs Carlisle Cullen und entdeckt eine gefährliche, übernatürliche Welt. Ihre aufkeimende Liebe wird von düsteren Visionen und inneren Konflikten bedroht, während sie sich immer tiefer in das Geheimni...